NBA-Saisonvorschau: SAN ANTONIO SPURS
San Antonio Spurs: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Jeremy Sochan (#9), Malaki Branham (#20), Blake Wesley (#25)
- Free Agency: Isaiah Roby (Thunder), Gorgui Dieng (Hawks)
Abgänge
- Trade: Dejounte Murray (Hawks), Jock Landale (Hawks, mittlerweile Suns)
- Free Agency: Lonnie Walker IV (Lakers), Devontae Cacok (Trail Blazers)
San Antonio Spurs: Die wichtigsten Statistiken 2021/22
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
34-48 (Platz 10 im Westen) | 111,9 (17.) | 111,7 (16.) | 0,2 (17.) |
San Antonio Spurs: Die Strategie in der Offseason
Tim Duncan und David Robinson - das sind die Namen der bisherigen Nr.1-Draft-Picks in der Historie der Spurs. Ganz San Antonio hofft darauf, dass 2023 der nächste Top-Pick wartet und der nächste vielversprechende Big Man, in diesem Fall Victor Wembanyama, den Spurs einen neuen Playoff-Streak schenkt. Mindestens.
Im Sommer hat sich die einstige Dynastie der 2000er endgültig dem Rebuild verschrieben. Dejounte Murray hatte das Team in der Vorsaison noch ins Play-In geschleppt, doch viel mehr wäre in den Augen der Verantwortlichen mit diesem Kern wohl nicht drin gewesen. Murray hätte nach dem Ende seines Vertrags 2024 zudem gehen können. Daher entschieden sich die Spurs schon jetzt, den 25 Jahre alten All-Star per Trade abzugeben - und heimsten dafür eine ansehnliche Pick-Sammlung ein.
Drei Erstrundenpicks sowie einen Pick-Swap ließ sich Atlanta Murrays Dienste kosten. Zusätzlich bekam San Antonio Danilo Gallinari, der aber kurz darauf entlassen wurde. Der Italiener passte nicht in die Timeline (und in den Rebuild), zudem ließ man den ehemaligen Lottery Pick Lonnie Walker IV ziehen.
Die Zukunft gehört stattdessen einerseits Keldon Johnson, der eine vorzeitige Vertragsverlängerung für vier Jahre und bis zu 80 Millionen Dollar erhielt, sowie den alten und neuen Talenten. Zu den Neuen gehören die drei Draft-Picks, für die San Antonio eine Menge Lob kassierte. An Position neun schnappten sich die Texaner Forward Jeremy Sochan, ein beeindruckender Verteidiger mit hohem Basketball-IQ, aber offensiv sehr roh. Dazu kamen die beiden Guards Malaki Branham und Blake Wesley.
San Antonio Spurs: Die Schwachstellen
Der Star des Teams wurde quasi ersatzlos getradet, das hinterlässt vor allem auf der Eins große Fragezeichen. Sportlich werden die Spurs Point Guard Murray natürlich extrem vermissen, ein echter Ersatz kam nicht. Tre Jones wird vermutlich starten, dahinter wird es schnell dünn, sodass selbst Rookie Wesley viele Minuten sehen könnte.
Auf den anderen Positionen ist zwar Talent vorhanden, doch ein echter kommender Superstar ist nicht in Sicht. Und: Die Spurs sind extrem jung, sie werden viel Lehrgeld zahlen müssen. Schon vergangene Saison haben sie viele enge Spiele verloren, das wird 22/23 nicht anders werden. Jakob Pöltl ist mit seinen 26 Jahren bereits der viertälteste Spieler, er gilt genau wie die anderen Veteranen (Richardson, McDermott) als wahrscheinlicher Trade-Kandidat.
NBA-Preview: Der Kader der San Antonio Spurs
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Tre Jones | Devin Vassell | Keldon Johnson | Doug McDermott | Jakob Pöltl |
Blake Wesley | Josh Richardson | Josh Primo | Jeremy Sochan | Zach Collins |
- | Malaki Branham | Joe Wieskamp | Isaiah Roby | Gorgui Dieng |
- | Romeo Langford | Keita Bates-Diop | - | - |
San Antonio Spurs: Der Hoffnungsträger
Der beste Spieler des Teams dürfte nach dem Abgang von Murray nun Keldon Johnson sein. Vergangene Saison hat er starke Fortschritte bis hin zur zweiten Option der Spurs gemacht, nun muss er noch mehr offensive Last schultern. Kann er aber für sich selbst kreieren? Das hat er bislang noch nicht bewiesen, wegen einer Schulterverletzung verpasst er nun die Vorbereitung.
Wie die meisten seiner Teamkollegen ist Johnson aber noch sehr jung (22) und strotzt nur so vor Potenzial. Die Entwicklung der jungen Talente wie zum Beispiel auch 3-and-D-Spezialist Devin Vassell (22), Sophomore-Wing Josh Primo (19) und natürlich der Rookies (alle drei sind 19 Jahre alt) steht im Vordergrund. Coach Gregg Popovich hat bereits verlauten lassen, dass er sich auf die Arbeit mit den jungen Spielern freue. Die Spurs hoffen, dass sich hier ein Juwel versteckt.
San Antonio Spurs: Fazit
"Ich sollte das wahrscheinlich nicht sagen", begann Coach Pop am Media Day und sagte es dann doch: "Niemand sollte nach Las Vegas gehen und darauf wetten, dass wir die Championship gewinnen." Recht hat er. Eine Wette könnte sich aber vielleicht doch lohnen, und zwar wenn es um die schlechteste Bilanz der Liga geht.
In dieser Hinsicht werden sich die Spurs ein enges Duell mit unter anderem den Jazz liefern. Das mit dem Tanken hat vor 25 Jahren ganz gut funktioniert, vielleicht klappt es ja nochmal mit dem großen Preis. Dafür hat sich San Antonio in eine ordentliche Ausgangsposition manövriert, die Spurs werden nicht viele Spiele gewinnen und das ist auch so gewollt. Am Ende müssen noch die die Lottery-Götter mitspielen.