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NBA - Die Krise der Los Angeles Lakers: In die Sackgasse manövriert

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Bei den Los Angeles Lakers konzentriert sich nach dem miesen Saisonstart erneut viel auf die Personalie Russell Westbrook. Der frühere MVP ist zwar ein Problem des Teams, aber nicht das einzige - bei weitem nicht. Seit dem Titel 2020 hat sich die Franchise in eine Sackgasse manövriert, und es könnte sogar noch schlimmer werden.

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Die Nacht auf Donnerstag brachte eine Neuerung für die Lakers mit sich. Nicht etwa einen Sieg, nein, darauf wartet das Team als eines von drei ligaweit immer noch. Es war eher das Fehlen des Sündenbocks. Russell Westbrook fehlte gegen Denver mit Oberschenkelproblemen, verloren wurde trotzdem, relativ deutlich.

Es wirkte fast, als sei der ehemalige MVP nicht der einzige Grund für die Probleme eines Teams, das seit dem Titelgewinn 2020 schlechter gemanagt wurde als jedes andere in der NBA. Dieser Eindruck lässt sich bisweilen gewinnen, wenn nach jedem Spiel über ihn gesprochen und gescherzt wird, als gäbe es kein anderes Thema.

Westbrook ist ein katastrophaler Fit in diesem Lakers-Team, das steht außer Frage. Offen ist hingegen, wie gut dieses Team unabhängig von ihm ist. Die Lakers haben zwei Stars und abgesehen davon die schwächste Rotation aller ambitionierten Teams. Und auch deshalb können sie es sich eigentlich nicht leisten, mit einer Reaktion weiter abzuwarten.

Lakers und Russell Westbrook: Welche Optionen gibt es?

Die Optionen sind limitiert, in diese Situation haben Rob Pelinka (kürzlich per Vertragsverlängerung belohnt) und auch Klutch Sports die Lakers gebracht, indem sie fast alles an Assets und Tiefe für (vor allem) Westbrook abgegeben haben. Was ihnen in puncto Westbrook noch bleibt:

  • Westbrook von der Bank bringen. Darvin Ham hat es in der Preseason einmal gewagt und würde es laut ESPN-Insider Brian Windhorst gerne wieder tun. Es ist unklar, was ihn dann davon abhält. Es ist natürlich auch unklar, wie viel es wirklich verändern würde.
  • Westbrook beurlauben. Ähnlich wie John Wall im Vorjahr in Houston. Die Logik dahinter: Es wird sportlich nicht besser werden. Westbrook wird zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere kein besserer Decision-Maker werden, er wird kein guter Jumpshooter, er wird auch kein williger Cutter oder Screener mehr. Extreme Optimisten konnten sich das vor der vergangenen Saison vielleicht einreden, aber spätestens jetzt nicht mehr. Optimistisch wäre es jetzt, auf einen Addition-durch-Subtraktion-Effekt zu hoffen (pessimistisch: auch ohne Westbrook haben die Lakers nicht ansatzweise genug Shooting).
  • Westbrook traden. Es ist ziemlich sicher, dass es früher oder später darauf hinausläuft. Laut Adrian Wojnarowski wollen die Lakers bis nach Thanksgiving warten, wohl in der Hoffnung, dass einige Teams bis dahin zu Sellern werden und sie für ihr Paket aus Westbrook und zwei künftigen Erstrundenpicks, die sie traden dürfen, etwas mehr bekommen. An sich nachvollziehbar, nur ist das noch fast ein ganzer Monat.
Russell Westbrook ist einer der schlechtesten Schützen der NBA.
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Russell Westbrook ist einer der schlechtesten Schützen der NBA.

Lakers: Tanking ist keine Option

Wo stehen die Lakers nach Thanksgiving, wenn sie bis dahin nichts davon tun? Ziemlich sicher in der Lottery. Die Offense ist mit dem aktuellen Personal schwer zu fixen, auch wenn die anstehende Rückkehr von Dennis Schröder helfen kann.

Die Lakers sprechen viel über ihre guten Defensivzahlen (aktuell Platz 4 ligaweit), haben dabei allerdings auch das Glück, dass die Gegner bisher recht schwache Dreierquoten werfen. Das muss nicht haltbar bleiben, zumal viel an Anthony Davis hängt, der sich schon wieder in jedem Spiel den Rücken hält.

Sich nach unten zu orientieren ist auch problematisch. Nicht nur, weil LeBron James in Jahr 20 ist und vermutlich keine zehn Jahre mehr auf Topniveau spielen wird. Die Lakers haben auch den eigenen Pick 2023 nicht, sie müssten ihn an die Pelicans abgeben, wenn deren Pick schlechter wird.

Richtig, aktuell besteht rechnerisch eine 14-prozentige Chance auf ein Tandem aus Zion Williamson und Victor Wembanyama in New Orleans. Eine Spätfolge des Trades für Davis, auf die Los Angeles sicherlich gerne verzichten würde ...

NBA: Die Pick-Situation der Los Angeles Lakers

DraftFirst RounderSecond Rounder
2023Pelicans haben TauschrechtLakers, Bulls
2024Gehört Pelicans (können ihn nach 2025 schieben)Spurs
2025Lakers (wenn Pelicans nicht auf 2024 verzichten)Lakers
2026LakersCavs
2027LakersLakers
2028LakersWizards
2029LakersLakers

Lakers: Eine perfekte Lösung gibt es nicht

Solche Szenarien machen es nicht reizvoller, Picks am Ende der Dekade abzugeben, wenn LeBron sicherlich nicht mehr für die Lakers spielt und Davis vielleicht auch nicht. Zumal ein Trade nicht garantiert, dass Los Angeles zu den Top-Teams im Westen aufschließen kann. Es ist sehr unwahrscheinlich, nüchtern betrachtet.

Es gibt keine perfekte Lösung. Der Status quo ist nicht zufriedenstellend, ein Trade von Westbrook wird entweder riskant sein, wenn man Picks involviert, oder sportlich nicht viel bringen, wenn man versucht, ihn nur für andere schlechte Verträge abzugeben. Ein Trade von Davis könnte das Asset-Portfolio wieder auffüllen und die Lakers auf einen Pfad Richtung Rebuild setzen - man hat nur eben nicht den eigenen Pick. Es bleibt auch die Frage, inwieweit so ein Trade mit LeBron vereinbar wäre.

Ein James-Trade wäre übrigens erst im Sommer möglich, da er in der Offseason seinen Vertrag vorzeitig verlängerte. Eine Entscheidung, die sicherlich nicht in erster Linie sportlich motiviert war und die jetzt sowohl James als auch die Lakers in ihrem Handlungsspielraum einschränkt. Nun, zumindest wird er Kareems Scoring-Rekord in LilaGold brechen.

So oder so: Von außen betrachtet wäre es wünschenswert, dass die Lakers sich bald für einen Weg entscheiden und diesen durchziehen. Andernfalls wird es eine kolossal anstrengende und festgefahrene Situation bleiben. Auch, aber mit Sicherheit nicht nur dank Russell Westbrook.

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