2. Sind die Nuggets mit Murray und MPJ Titelanwärter?
Auch wenn andere Teams ebenfalls Ausfälle durch Verletzungen, Covid und aus anderen Gründen verzeichnen mussten: Stehen zwei deiner drei besten Spieler gar nicht (Murray) oder kaum (Porter Jr; neun Spiele in der Regular Season) zur Verfügung, ist das im Grunde nicht zu kompensieren - egal, wie außerirdisch sich der aktuelle und vielleicht auch zukünftige MVP präsentiert.
Malone jedenfalls sprach nach dem Playoff-Aus gegen Golden State umgehend - und das nicht zum ersten Mal - eine Kampfansage an die Konkurrenz aus. Ein Lineup aus Murray, Porter Jr. und Jokic sei "furchteinflößend", die Zukunft "definitiv strahlend hell". Laut ESPN Stats & Information kam das Trio vor der Murray-Verletzung 2020/21 auf ein Offensive Efficiency Rating von 123,9, das beste der gesamten Liga unter Trios mit mindestens 600 gemeinsamen Minuten.
Gleichzeitig schränkte er ein, dass Murray zum Start der Saison 2022/23 keinesfalls "er selbst" sein werde und es eine steinige Entwicklung zurück zur alten Form sei.
"Wir hatten das Gefühl, eine echte Chance zu haben, die Meisterschaft zu gewinnen", blickte Malone mit etwas Wehmut zurück auf die Vorjahre.
Schier unerschöpfliches Potenzial, aber ebenso endlos viele Fragezeichen - ein Dilemma, das nur mit der Zeit beantwortet werden kann. Neben Murray, der sich im April 2021 einen Kreuzbandriss zuzog und dessen Genesung länger als gedacht dauerte, gilt dies umso mehr für Porter Jr. Der äußerst begabte Offensivspieler, der im November 2021 bereits zum dritten Mal seit 2017 am Rücken operiert werden musste, legte 2020/21 seine Breakout-Saison hin (19 Punkte, 54,2 Prozent FG, 44,5 Prozent 3FG), ehe es einen erneuten Rückschlag gab.
Bereits im Februar ließ sein Agent Mark Bartelstein verlauten, dass Trainingseinheiten mit Kontakt zeitnah wieder möglich seien. Dass der 23-Jährige bis heute keine Minute zum Einsatz kommen konnte, ist zumindest kein allzu gutes Zeichen. Vor der Saison unterschrieb er einen ab 2022 gültigen Fünfjahresvertrag über 172,5 Millionen Dollar (145 garantiert, bis zu 207 mit Boni), weshalb die langfristige Gesundheit und sportliche Leistungsfähigkeit im Zentrum aller Entscheidungen der Franchise stehen wird.
Mit dem Trade für Gordon im März 2021, für den Denver Gary Harris, R.J. Hampton sowie einen 2025er Erstrundenpick zu den Orlando Magic schickte, dachte die Franchise, das fehlende Puzzleteil auf dem Weg zu einer Championship ergattert zu haben. Die ersten Eindrücke waren äußerst positiv, dann schlug das Verletzungspech zu. Mit der Vertragsverlängerung von Gordon - der Vierjahresdeal ist 92 Millionen Dollar schwer und läuft bis 2026 - steht der Kern der Zukunft. Und auch bei Jokic scheint die Marschroute klar (siehe Frage 5). Aber es gibt weitere Personalfragen ...