NBA-Saisonvorschau CHICAGO BULLS
Chicago Bulls: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Ayo Dosunmu (Nr. 38)
- Trade: Lonzo Ball (Pelicans), DeMar DeRozan (Spurs), Derrick Jones Jr. (Trail Blazers)
- Free Agency: Alex Caruso (Lakers), Tony Bradley (Thunder), Alize Johnson (Nets), Stanley Johnson (Raptors), Daniel Oturu (Grizzlies), Marko Simonovic (Mega Basket), Matt Thomas (Jazz)
Abgänge
- Trade: Tomas Satoransky, Garrett Temple (beide Pelicans), Daniel Theis (Rockets), Al-Farouq Aminu, Thaddeus Young (beide Spurs), Lauri Markkanen (Cavaliers)
- Free Agency: Ryan Arcidiacono (Celtics), Denzel Valentine (Cavaliers), Cristiano Felicio (ratiopharm Ulm)
Chicago Bulls: Die wichtigsten Statistiken 2020/21
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
31-41 (Platz 11 im Osten) | 110,4 (21.) | 111,5 (12.) | -1,1 (20.) |
Chicago Bulls: Die Strategie in der Offseason
Klotzen statt kleckern hieß das Motto der Bulls. Den "Win now"-Status, den das Front Office um Arturas Karnisovas vor der Trade Deadline der Vorsaison angeschoben hat, hat Chicago im Sommer weiter untermauert. Und nun soll es tatsächlich auch mal mit der ersten Playoff-Teilnahme seit 2017 klappen.
Dafür soll die neue "Big Four" sorgen, das Duo Zach LaVine und Nikola Vucevic hat in Person von Lonzo Ball und DeMar DeRozan prominente Unterstützung bekommen. Der Preis für den Sign-and-Trade für Ball war moderat (Tomas Satoransky, Garrett Temple und ein Zweitrundenpick), könnte aufgrund der anhaltenden Tampering-Untersuchung der NBA aber noch teurer werden.
Der Point Guard ist ein guter Verteidiger und Passer, der seinen Dreier stark verbessert hat. In DeRozan kommt ein weiterer Playmaker und Scorer für die Offense, die einigen Gegnern Kopfzerbrechen bereiten sollte. Alex Caruso wurde zudem als Defensivkraft von den Lakers abgeworben.
Doch der Abgang von brauchbaren Rollenspielern wie Thaddeus Young und Al-Farouq Aminu im DeRozan-Deal (plus ein Erst- und ein Zweitrundenpick) wird schmerzen. Chicago ließ auch Daniel Theis in Richtung Houston und Lauri Markkanen in Richtung Cleveland ziehen, Derrick Jones Jr. und Tony Bradley sind aber kein echter Ersatz.
Chicago Bulls: Die Schwachstellen
Der dünn besetzte Frontcourt ist ein Grund zur Sorge in der Windy City, hinter den Startern Patrick Williams und Vucevic auf der Vier und Fünf wird es eng. Da Coby White (Schulter) den Saisonstart verpassen wird, fehlt zudem der Scorer von der Bank. Allerdings hat Chicago genügend Scorer und Ballhandler im Kader.
Dass LaVine, DeRozan und Vucevic jeweils gerne den Ball in der Hand haben und die Offense initiieren, sollte eine lösbare Aufgabe für Coach Billy Donovan sein. Spannender wird es da schon auf der anderen Seite. Das Trio ist nicht für seine Defensiv-Künste bekannt. Einer potenziell Top-10-Offense wird eine unterdurchschnittliche Verteidigung gegenüberstehen.
NBA-Preview: Der Kader der Chicago Bulls
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Lonzo Ball | Zach LaVine | DeMar DeRozan | Patrick Williams* | Nikola Vucevic |
Coby White** | Alex Caruso | Troy Brown Jr. | Derrick Jones Jr. | Tony Bradley |
Ayo Dosunmu | Matt Thomas | Stanley Johnson | Alize Johnson | Marko Simonovic |
Devon Dotson | Javonte Green | Daniel Oturu |
*derzeit verletzt, Rückkehr kurz nach Saisonstart möglich
**derzeit verletzt, Rückkehr im November möglich
Chicago Bulls: Der Hoffnungsträger
Zach LaVine hat in der vergangenen Saison den Sprung zum All-Star geschafft, hilfreich war dabei in erster Linie seine Entwicklung zu einem der besten und nun auch effizientesten Scorer der Liga. Der 26-Jährige geht topmotiviert in sein letztes Vertragsjahr, um im Sommer kräftig abzukassieren. 20/21 konnte er nur 15 Spiele gemeinsam mit Vooch absolvieren, die Bulls hoffen, dass das Duo mit einer komplett fitten Saison neue Höhen erreichen kann.
Zudem ist Chicago auf den nächsten Entwicklungsschritt von Williams angewiesen. Der Nr.4-Pick des Vorjahres hat sich bereits in seiner Rookie-Saison einen Namen als Defensiv-Stopper gemacht, an der Seite von DeRozan, Vucevic und Co. wird eine Menge Arbeit auf ihn zukommen. Allerdings verpasst er aufgrund einer Knöchelverletzung das Training Camp und womöglich auch die ersten Saisonwochen.
Chicago Bulls: Fazit
Die gute Nachricht: Die Bulls haben in der Offseason zweifelsohne ein Upgrade an ihrem Kader vorgenommen und sollten eine gute Rolle im Kampf um die Playoffs spielen. Die schlechte: Für mehr reicht es mit dieser Defense nicht - und selbst das Postseason-Ticket ist alles andere als garantiert.
Die Playoffs einzutüten wird nicht so leicht wie in manch anderen Jahren, das Mittelfeld im Osten ist nah beieinander. Auf Dauer könnte sich der Preis für die "Win-Now"-Moves als zu teuer herausstellen, vor allem wenn es nicht mit der Postseason klappt. Das offensive Talent im Kader wird den Bulls am Ende aber zumindest das Play-In-Turnier sichern.