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NBA Above the Break: Das steckt hinter dem besten Stretch der Laufbahn von Stephen Curry

Stephen Curry ist derzeit die beste Show im Basketball.
© getty
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Der Head Coach hat nach Jahren der Beschwerden von Warriors-Fans und auch neutralen Beobachtern ein Stück weit nachgegeben: Curry tritt derzeit dominant auf wie selten zuvor und kontrolliert auch den Ball in einem anderen Maße. Seine Usage-Rate im April ist von 32 auf 36,6 Prozent hochgeschnellt, so hoch war sie selbst in seiner einstimmigen MVP-Saison nie über einen Monat.

Stephen Curry: Usage-Rate und True Shooting pro Monat

MonatSpieleUsage-RateTrue Shooting%
Dezember431,458
Januar1630,263,7
Februar1430,967,9
März63258,8
April1036,675,1

Curry hat den Ball im April etwas häufiger und länger in der Hand als in den vorigen Monaten, vor allem aber nutzt er seinen Ballbesitz noch besser, noch aggressiver. Er läuft mehr Pick'n'Rolls insbesondere mit Looney und jagt Mismatches, wie man es selten gesehen hat; wenn sich ein kleines Fenster öffnet, nutzt er es sofort.

Solche Plays sind sehr simpel und werden überall in der Liga genutzt, sie sind für die Dubs und ihre Motion-basierte Offense jedoch fast schon ein Stilbruch. Auch in dieser Saison ist Golden State nicht immer gewillt oder dazu in der Lage gewesen, seinen Chef kochen zu lassen, selbst wenn die Zahlen das verlangt hätten.

Zwei Beispiele: Laut nba.com/stats ist Curry nach DeMar DeRozan in dieser Saison der effektivste Isolation-Scorer der Liga (1,2 Punkte pro Possession) - aber 40 Spieler nutzen mehr Isolation-Plays als er (1,7 pro Spiel). Bei den Pick'n'Rolls steht er auf Platz 1 (1,16) und auf Platz 18; Spitzenreiter Trae Young läuft fast doppelt so viele dieser Plays wie Curry (7,7).

Für den Moment scheint sich das Team und sein Coach jedoch entschieden zu haben, die Welle zu reiten und Curry geschehen zu lassen. Die Resultate sind offensichtlich und haben die Dubs wieder zu einem Team gemacht, auf das in den Playoffs kein Topfavorit unbedingt treffen möchte. Wobei: Es geht eigentlich nur um den Spieler.

Kann Stephen Curry MVP werden?

Selbst inmitten dieser Spielzeit, in der Curry an sein galaktisches 2016 locker anknüpft, sind die Warriors ja noch immer nur die Definition von Mittelmaß. Wenn überhaupt: Streng genommen ist keiner von Currys Mit-Startern offensiv positiv ohne Einschränkungen. Green ist bekanntermaßen ein genialer Passer, als Scorer jedoch völlig harmlos. Kelly Oubre hat nie Konstanz in seine Leistungen bekommen. Andrew Wiggins spielt für seine Verhältnisse ein solides Jahr, ist in den Minuten ohne Curry aber aufgeschmissen (Net-Rating: -9,8).

Das ist ein Trend bei den Dubs: Die On/Off-Differenz bei Curry beträgt 14,5 Punkte pro 100 Ballbesitze, der Berechnung von Cleaning the Glass zufolge fügt er seinem Team über eine 82-Spiele-Saison geschätzt 35 Siege hinzu. Auch in dieser Kategorie führt er die Liga derzeit an, knapp vor LeBron James, Draymond (der seine Minuten fast alle mit Curry absolviert) und Joel Embiid.

Das sind, logischerweise, MVP-Zahlen, was man über Currys Saison grundsätzlich festhalten muss. Wie hier schon im Februar geschrieben: "Den Award wird er diesmal nicht bekommen - dafür ist Golden State als Team zu schlecht." Daran hat sich nichts geändert, aber Curry selbst kann sich dafür keine Vorwürfe machen.

Golden State steht vor Grundsatzfragen

Er hätte individuell tatsächlich nicht viel mehr tun können, beim Baseball etwa hätte er neben Nikola Jokic vielleicht sogar die besten Chancen auf den Award - in der NBA ist die Team-Performance jedoch eben (mit-)entscheidend und die Dubs sind nicht sonderlich gut. Das ist nicht ihr Anspruch, weshalb in der Offseason die eine oder andere Grundsatzfrage ansteht.

Die wichtigsten: Wie lange hat Curry noch auf diesem Niveau - und wie kann Golden State das Maximum daraus ziehen? Dass er die Warriors verlassen würde, schließt er immer wieder selbst aus, aber natürlich will auch Curry nochmal um Titel mitspielen. Mit der Rückkehr von Klay Thompson nach dann über zwei Jahren ohne NBA-Einsatz wird der Schritt zum Contender aber noch nicht gemacht sein.

Das Front Office muss weiterführende Entscheidungen treffen: Was geschieht mit Oubre, dessen Vertrag ausläuft? Muss Wiseman für jemanden eingetauscht werden, der direkt weiterhilft, oder vertraut man auf sein Potenzial? Was geschieht mit dem Lottery-Pick, den die Dubs zu 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit aus Minnesota erhalten werden?

Das sind wichtige Fragen, über die sich GM Bob Myers sicherlich schon längst das Hirn zermartert - glücklicherweise ist das aber sein Problem. Als neutraler Zuschauer kann man sich einfach zurücklehnen und die Show genießen. Der beste Schütze der NBA-Geschichte ist noch lange nicht fertig.

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