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NBA-Legendenserie - Kobe Bryant: Ein Leben der Extreme

Kobe Bryant spielte 20 Jahre für die Los Angeles Lakers.
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Kobe Bryant: Zu den Lakers gemogelt

Selbst der legendäre Phil Jackson, der Michael Jordan zähmen konnte und die Chicago Bulls zu sechs Titeln coachte, verzweifelte an Bryant, sodass dieser schon im Februar 2004 verkündete, dass er im Sommer nicht mehr coachen werde, wenn Bryant immer noch im Team sei. Jacksons Buch "The Last Season" ließ später kaum ein gutes Haar an Kobe.

Es war ein Kampf, den Jackson und auch Shaq nicht gewinnen konnten. In den acht Jahren bei den Lakers hatte sich Bryant bereits ein hohes Standing in der Organisation erarbeitet. Seine Free Agency war im Sommer 2004 Priorität Nummer eins, obwohl Kobes größter Förderer, der frühere GM Jerry West, nicht mehr für die Organisation arbeitete.

West besaß die Courage, Bryant im heute legendären Draft 1996 zu ziehen (auch wenn er es offiziell nicht tat). Bryants Fähigkeiten waren kein Geheimnis, er absolvierte zahlreiche Workouts für Lottery-Teams, vielen Mannschaften war es aber zu riskant, einen 17-jährigen Guard zu draften. Lediglich die New Jersey Nets mit ihrem neuen Coach John Calipari wollten es wagen, gaben Bryant sogar ein Versprechen, ihn an Position acht zu draften.

Doch sein Camp hatte andere Pläne. Arn Tellem, Kobes Agent, hatte noch kurzfristig ein Workout mit den Lakers eingefädelt und Wests Interesse war so groß, dass er Kobe noch einmal sehen wollte. Diesmal war es ein Eins-gegen-Eins gegen Showtime-Edelverteidiger Michael Cooper (damals 40). "Kobe hat ihn vernichtend geschlagen", bilanzierte John Black, damals Pressesprecher der Lakers, später. West war so überzeugt, dass er nach nur 20 Minuten Cooper erlöste.

Kobe Bryant: Eine Arbeitseinstellung wie kein anderer

Die Kalifornier hatten dabei lediglich den 24. Pick zur Verfügung. Aber West arbeitete an etwas Großem. Das Ziel hieß Shaq und für den Diesel brauchten die Lakers Geld. Um Platz zu schaffen, verschifften die Lakers Vlade Divac unter Protesten zu den Charlotte Hornets, die dafür an Position 13 für L.A. picken sollten.

Dass Kobe dann auch noch zur Verfügung stehen würde, war Tellems Aufgabe. Der drohte New Jersey, dass Bryant in Italien spielen werde, sollten sich die Nets doch erdreisten, seinen Klienten zu ziehen. Der Bluff gelang, Kobe wurde ein Laker und knapp einen Monat später unterschrieb auch O'Neal für sieben Jahre und 115 Millionen Dollar in Los Angeles.

West hatte den richtigen Instinkt, Bryant hatte das gewisse Etwas, den stetigen Drang nach Verbesserung und eine Arbeitsmoral, die seinesgleichen suchte. In seiner Rookie-Saison soll er in einer Halle ohne Licht nachts trainiert haben.

Shaq berichtete später in einem seiner Bücher, dass Kobe auch ohne Ball Dribbelbewegungen in der Kabine durchführte, um seine Moves zu perfektionieren. Es gibt hunderte solcher Anekdoten. Seine Erfolge waren nicht nur Talent, sie waren das Ergebnis harter Arbeit, meist wenn die Kameras nicht liefen.

Doch auch ein Kobe Bryant hatte Anlaufschwierigkeiten: In seinem NBA-Debüt blieb er ohne einen Punkt und spielte in seiner Rookie-Saison nur wenige Minuten. Kobe war mit 18 Jahren noch nicht bereit, wie so viele nach ihm.

In den Playoffs wurde er dann von Coach Del Harris ins kalte Wasser geworfen, nachdem sich Bryon Scott sowie Robert Horry verletzten und Shaq ausfoulte. Der 18-Jährige Kobe übernahm in der Crunchtime und produzierte vier Airballs in fünf Minuten.

Kobe Bryant: Gewachsen mit seinen Aufgaben

Die Lakers verloren in der Overtime und unterlagen in der Serie mit 1-4. Es hagelte Kritik für Harris und den Youngster, doch ausgerechnet Shaq stellte sich vor das Küken. "Kobe war der einzige Spieler auf dem Feld, der die Eier hatte, solche Würfe zu nehmen", sagte Shaq. Und Bryant? Der marschierte umgehend in die Halle, um Würfe zu nehmen und verließ diese erst, als die Sonne wieder aufging.

Der Durchbruch gelang erst in Jahr drei, bevor ein Jahr später Jackson das Team auf das nächste Level hievte. Nach zwei bitteren Sweeps in den Vorjahren gingen die Lakers 2000 als Favorit in die Playoffs und wankten nur zweimal, unter anderem in Spiel 7 der Conference Finals gegen Portland, als Kobe in der Crunchtime einen perfekten Lobpass für Shaq warf, die Krönung eines Wahnsinnscomebacks.

Auf dem Weg zum ersten Ring war dann Spiel 4 bei den Pacers entscheidend, die Lakers führten noch mit 2-1, hatten aber Spiel 3 ohne den verletzten Bryant verloren. Wie 1997 in Salt Lake City foulte Shaq aus, wieder übernahm Bryant in der Verlängerung die Verantwortung. Diesmal gab es keine Airballs, stattdessen führte der Zweier die Lakers per Gamewinner und insgesamt 22 Zählern in den letzten 29 Minuten zum vorentscheidenden Sieg.

Bei den Lakers war man sich danach sicher, Kobe gebändigt zu haben. "Es geht nicht mehr nur um ihn", freute sich Rick Fox, doch nur wenige Monate später bilanzierte Derek Fisher, dass die Beziehung zwischen Shaq, Kobe und Jackson "zerbrechlich wie ein Ei" sei. Es war immer das Gleiche: Shaq war außer Form, Bryant hatte dafür kein Verständnis und sabotierte die Offense von Jackson.

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Kobe Bryant: Threepeat mit Shaq und den Lakers

L.A. schlafwandelte durch die Saison, doch am Ende riss man sich zusammen, obwohl es während der Saison mehrfach Gerüchte gab, dass sowohl O'Neal als auch Jackson Bryant traden wollten. In den Playoffs wurde trotzdem nur ein Spiel verloren ("Das Step-Over-Game"), ansonsten pflügten ShaKobe durch die Postseason.

Spurs-Legende David Robinson brachte die Power der damaligen Lakers auf den Punkt: "Ich habe noch nie gegen ein solches Team gespielt. Sie können sich nur selbst schlagen." Mit der Zeit taten sie das gewissermaßen auch, selbst wenn im Jahr darauf der Threepeat gelang. Bryant war es leid, der Sidekick von O'Neal zu sein, und äußerte dies vor der Saison 2003/04 mehr als deutlich.

"Es ist Shaqs Team, aber er muss sich auch so verhalten", sagte Bryant in einem Interview mit Jim Gray. "Er kann nicht fett und außer Form in die Vorbereitung kommen (...). Er kann nicht immer die anderen für Fehler verantwortlich, aus allem ein Drama machen, um so von seinen Konditionsrückständen abzulenken."

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