Wirft man einen Blick auf den Need der Clippers wird klar, dass vor allem die großen Positionen dringenden Nachholbedarf haben. Mit SGA und Shamet hat man einen vielversprechenden Backcourt für die nächsten Jahre sicher (mit Williams als Ergänzung), ansonsten sind aber viele Positionen zu besetzen. Doc wird sein brillierendes Bench-Duo aus Sweet Lou und Harrell wohl kaum aufbrechen und den Center in die Starting Five befördern, es gibt also gerade im Frontcourt Plätze zu vergeben. Logische Kandidaten wären demnach in erster Linie die besagten Kevin Durant und Kawhi Leonard, aber auch einige andere Stars auf dem Markt.
Die Frage aller Fragen ist jedoch: Können die lange so glücklosen Clippers wirklich ein Spieler-Duo a la Durant-Leonard in der Stadt der Engel locken? Die Grundlage dafür hat die Organisation mit der starken Saison und den rosigen Zukunftsaussichten definitiv gelegt und das nötige Kleingeld ist auch verfügbar. Aber reicht die Strahlkraft der Clippers-Franchise in einem Jahr, in dem auch die Knicks, Lakers und Nets bis zu zwei Max-Verträge anbieten können?
In der Association kursiert seit längerer Zeit das Gerücht, dass KD die Warriors nach dieser Saison verlassen wird. Jedoch sollen die Knicks aktuell der Frontrunner im Werben um Durant sein, dessen Geschäftspartner Rich Kleiman bekennender Fan der New Yorker ist. Bessere Chancen hätten die Clippers anscheinend jedoch bei Kawhi.
Die Klaue spielt mit den Toronto Raptors bisher überragende Playoffs und wirkt wie eine ernsthafter Konkurrenz für die Warriors im Kampf um den Chip. Ob Leonard nächste Saison immer noch in Kanada spielt, wird sicherlich auch davon abhängen, wie Toronto weiterhin in den Playoffs performt. Bei einem Abgang galten die Clippers jedoch zuletzt oft als der Topfavorit auf eine Verpflichtung des Forwards, der aus der Nähe von Los Angeles stammt, angeblich aber nicht neben LeBron bei den Lakers spielen möchte.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Jimmy Butler, Khris Middleton und Co. Vieles wird davon anhängen, wie die jeweiligen Teams in den Playoffs abschneiden und wie die GMs die Zukunftsaussichten einschätzen. Sollte die Sixers beispielsweise, entgegen aller Vermutungen, in die Finals gelangen, dürfte Butler wie auch Tobias Harris eine lukrative Weiterbeschäftigung in der Stadt der brüderlichen Liebe winken.
Viel mehr als Spekulationen kann man zu diesem Zeitpunkt der Saison also nicht liefern. Fest steht nur: Die Clippers haben alles ihnen mögliche dafür unternommen, sich in bester Weise für den vielleicht größten Sommer ihres Bestehens zu wappnen, endlich aus dem Schatten ihres "großen Bruders" zu treten und zu zeigen, dass sie von nun an die bessere Franchise in L.A. sind. Die endgültige Entscheidung liegt am Ende aber nicht bei ihnen.