NBA

NBA - 5 Fragen zum Trade-Wunsch von Anthony Davis: Ein Power Play der besonderen Art

Anthony Davis forciert offenbar seinen vorzeitigen Abschied von den New Orleans Pelicans.
© getty
Cookie-Einstellungen

Haben die Lakers die besten Chancen auf Anthony Davis?

Wenn die Pelicans sich dazu drängen lassen sollten, noch vor der Deadline einen Trade zu finden, haben die Lakers vermutlich zumindest nicht die schlechtesten Karten. Die kurze noch verbleibende Vertragslaufzeit dürfte einige Teams davon abhalten, massive Angebote vorzulegen, sofern Davis kein Signal gibt, dass er seinen Vertrag bei ihnen verlängern würde. Das eliminiert direkt einige Teams.

Unter den dann noch verbliebenen Kandidaten lässt sich nicht ganz so leicht eine Kombination aus Picks und/oder jungen Building Blocks finden, die New Orleans für einen Neuaufbau zwingend brauchen würde. Houston oder OKC werden sicherlich mal bei Dell Demps anrufen, beide Teams haben nach den Trades für Chris Paul respektive Paul George jedoch schon einen Haufen Assets verbraucht. Die Clippers haben jede Menge Assets, wenn auch nicht das eine, überragende Herzstück eines potenziellen Trades. Die Warriors ... lassen wir das lieber.

Die Sixers könnten ein Faktor werden, sollten sie Ben Simmons anbieten - dieser ist allerdings ebenfalls bei Klutch unter Vertrag, was das Ganze entweder einfacher oder schwieriger macht. Zach Lowe von ESPN untersuchte diese Möglichkeit vor rund einem Monat ausführlich. Lowe kam dabei auch zu dem Schluss, dass es aktuell aufgrund der Celtics-Situation keinen idealen Konterpart gibt.

Vielleicht ist das die (einzige) Chance für die Lakers. Ihr vielzitierter "junger Kern" ist nicht so reizvoll, wie es der Hype bisweilen suggeriert. Brandon Ingram ist zweifellos ihr größtes Talent, eine richtige Entwicklung ist bei ihm bisher aber ebenso ausgeblieben wie bei Lonzo Ball, der zudem verletzungsanfällig ist. Kyle Kuzma ist ein (guter) streaky Scorer, Ivica Zubac potenziell ein produktiver Center und Josh Hart ein guter dritter Guard.

Spielen Anthony Davis und LeBron James demnächst zusammen bei den Los Angeles Lakers?
© getty
Spielen Anthony Davis und LeBron James demnächst zusammen bei den Los Angeles Lakers?

Ist einer dieser Spieler irgendwann ein All-Star? Gerade bei Ingram und Ball ist es zu früh, das zu verneinen, aber der Weg dorthin ist für beide noch (sehr) weit - als Herzstücke eines Trades für einen der fünf bis sieben besten Spieler der Welt kann man sie sich kaum vorstellen. Extra-Picks von irgendwelchen Lottery-Teams haben die Lakers nicht anzubieten. Sie könnten in der Masse ein solides, aber kein überragendes Angebot machen.

Wenn die Pelicans sich nicht unter Druck setzen lassen, warten sie bis zum Sommer und treffen dann aus allen Angeboten die beste Entscheidung. Vielleicht schaltet sich noch ein anderes Team a la Denver (Jamal Murray?) oder die Knicks (Kristaps Porzingis?) oder jemand ganz anderes ein und bietet die Farm.

Es spricht fast alles dafür, sich zumindest diese halbe Saison noch zu lassen, selbst wenn man dann einen unzufriedenen Superstar in seinen Reihen hat. Wenn man tanken will, könnte man A.D. länger raushalten und stattdessen Jrue Holiday traden. Selbst mit den beiden sind die Pelicans aktuell ein Lottery-Team.

Davis' Marktwert würde bis zum Sommer unverändert enorm hoch bleiben. Gibt man ihn aus Panik trotzdem jetzt schon ab, lässt man nicht den Markt seinen Wert diktieren - sondern den Spieler. Und seinen Agenten.