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NBA - 5 Fragen zum Trade-Wunsch von Anthony Davis: Ein Power Play der besonderen Art

Anthony Davis forciert offenbar seinen vorzeitigen Abschied von den New Orleans Pelicans.
© getty
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Warum kann Boston nicht mitbieten?

Eigentlich haben die Celtics fast alles, was sich New Orleans und auch Davis wünschen könnten: Junge Talente (auch wenn Jaylen Brown und Terry Rozier ihren Wert in dieser Saison nicht gesteigert haben), Draft-Picks (unter anderem einen sehr saftigen Grizzlies-Pick) und zwei (ehemalige) All-Stars, die verfügbar wären (Al Horford und Gordon Hayward, auch wenn letzterer weiter ein Schatten seiner Selbst ist), um die Gehälter zu matchen.

Mit Davis hätten sie außerdem zweifellos eine Titelchance, und das nicht nur in dieser Saison. Davis und Kyrie Irving wären abgesehen von Stephen Curry und Kevin Durant sofort das beste Duo der Liga, dazu stehen beide erst am Anfang ihrer Prime. Es wäre ein idealer Fit, weshalb Celtics-GM Danny Ainge auch schon seit Jahren darauf hinarbeitet, dass Davis eines Tages genau das fordert, was er nun gefordert hat.

Das Problem dabei: Zum jetzigen Zeitpunkt können Davis und Irving nicht für dasselbe Team spielen beziehungsweise zum selben Team getradet werden. Der Grund dafür ist die "Designated Player Rookie Extension", die informell als "(Derrick) Rose Rule" bezeichnet wird.

Kurz gesagt erlaubt es diese einem Spieler, der im Laufe seines Rookie-Vertrags bestimmte Kriterien erreicht hat (MVP, DPOY, All-NBA ...), ab seinem fünften Jahr nicht wie üblich für 25, sondern für 30 Prozent des Salary Caps einen neuen Deal zu unterschreiben. Sowohl Davis als auch Irving haben ihre aktuellen Verträge unter der Rose Rule unterschrieben.

Im CBA ist festgelegt, dass ein Team nicht zwei solcher Spieler per Trade akquirieren darf, solange beide auf ihrem Rose-Vertrag spielen. Irvings Arbeitspapier läuft im kommenden Sommer aus - dann gäbe es keine Restriktionen mehr für einen potenziellen Davis-Trade. Aktuell jedoch könnte Boston nur für Davis traden, wenn dabei Irving nach New Orleans oder zu einem dritten Team geschickt würde. Und das wird kaum passieren - dafür ist Irvings Standing in Boston zu hoch, selbst wenn man bei Ainge wahrscheinlich nie etwas mit hundertprozentiger Sicherheit ausschließen kann.

Wahrscheinlicher ist, dass Boston sowohl Davis als auch Irving haben will. Ainge hält nichts davon ab, die Pelicans anzurufen und ihnen zu sagen, welches Paket sie im Sommer bekommen könnten, wenn die Restriktionen wegfallen.

Vielleicht ist es ohnehin der beste Weg für NOLA, sich bis zur Offseason Zeit zu lassen. Selbst wenn es nicht die Celtics werden, könnten diese immerhin den potenziellen Preis hochtreiben, wenn sie ins Wettbieten involviert sind. Stichwort "im besten Interesse".

Anders als durch ein solches Telefonat kann Boston aktuell aber nicht eingreifen, was Paul & Co. natürlich wissen. Gut möglich, dass sie damit einem anderen Team mit Klutch-Verbindung einen gewissen Vorsprung verschaffen wollten.