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NBA: Siegesserie gerissen - Dallas Mavericks verzweifeln an Grizzlies-Defense und Conley

Luka Doncic hatte gegen die Memphis Grizzlies große Schwierigkeiten.
© getty

Die Dallas Mavericks haben nach vier Siegen in Folge mal wieder eine Niederlage kassiert. Gegen die defensivstarken Memphis Grizzlies bissen sich Luka Doncic und Co. die Zähne aus und unterlagen aufgrund eines fürchterlichen vierten Viertels mit 88:98 (BOXSCORE). Die Gastgeber konnten sich derweil wieder auf Mike Conley und Marc Gasol verlassen.

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Mit Memphis und Dallas trafen zwei der heißesten Teams der letzten Tage aufeinander, folgerichtig gab es in den Startformationen beider Mannschaften keine Veränderungen. Allerdings war auf beiden Seiten zunächst kaum ein Rhythmus in den Aktionen erkennbar, auch weil beide Defensiven sehr gut agierten.

Die Gastgeber fanden im Verlauf des Spiels aber mehr und mehr Wege in die Zone und setzten mit einem 9:0-Run erste Nadelstiche. Dallas traf dagegen mit Sprungwürfen sehr wenig, zog in der Folge aber Fouls und konnte von der Freiwurflinie einigermaßen Schritt halten. Bei Luka Doncic (0/6 FG) lief dagegen im ersten Viertel noch nichts zusammen, die Grizzlies führten mit 25:21.

Ein anderer Rookie war dagegen richtig gut drauf. Jaren Jackson Jr. hatte schnell 11 Punkte eingesammelt, doch Dallas machte es ansonsten recht gut in der Verteidigung, als bei den Grizzlies Mike Conley und Marc Gasol auf der Bank saßen. Maxi Kleber hatte schnell wieder zwei spektakuläre Blocks gesammelt, das Matchup mit Gasol bereitete dem Deutschen im Anschluss aber Schwierigkeiten. Die Grizzlies fingen sich und gingen nach einem Vierpunktspiel von Conley mit einer 53:49-Führung in die Pause.

Mike Conley überragt gegen die Mavericks

Nach dem Wechsel eröffneten Dennis Smith Jr. und Doncic mit Triples für Dallas, während Memphis mit Conley immer die richtige Antwort hatte. Die Führung wechselte in dieser Phase immer wieder hin und her. Die Mavs profitierten wieder von einigen Memphis-Fouls, waren schnell im Bonus und kaschierten damit, dass aus dem Feld weiter nicht viel lief (74:74).

Ohne Conley ging dann bei Memphis nichts, stattdessen sammelten die Gastgeber einige Turnover, was Dallas aber nicht zu einem Run nutzen konnte. Es entwickelte sich ein Abnutzungskampf, beide Teams brachten kaum Punkte aufs Scoreboard. Das änderte sich, als Conley wieder Feuer fing. Der Guard netzte zwei Triples und legte auch Kollege Garrett Temple einen Dreier auf, Memphis war gut vier Minuten vor dem Ende mit 6 Zählern vorn (90:84).

Dallas traf nichts mehr aus der Distanz und nahm dabei auch einfach schlechte Würfe. Die Folge war eine Dürre von über vier Minuten ohne einzigen Zähler, Memphis gelang der entscheidende 10:0-Run - die Entscheidung.

Für Dallas verbuchten alle Starter eine zweistellige Punktausbeute, wobei DeAndre Jordan (17 Punkte, 20 Rebounds) mit einem starken Double-Double herausstach. Doncic kam immerhin noch auf 15 Zähler (6/20, 3/9 Dreier, 10 Boards), Smith (19, 6/15) kämpfte ebenso wie der Slowene mit seinem Wurf. Kleber (2, 0/4, 2 Steals, 2 Blocks) überzeugte in der Defense, konnte aber keinerlei Akzente im Angriff setzen. Memphis konnte sich auf das Duo aus Gasol (17, 15 Rebounds, 4 Blocks) und Conley (28, 7/11 Dreier) verlassen, dazu zeigte auch Jackson (13, 4 Blocks) eine gute Vorstellung.

Die wichtigsten Statistiken

Memphis Grizzlies (11-5) vs. Dallas Mavericks (7-9) 98:88 (BOXSCORE)

  • Die Defense der Grizzlies war bisher das Fundament für die starke Saison und auch Dallas biss sich daran die Zähne aus. Im ersten Viertel versenkten die Mavs gerade einmal 29 Prozent ihrer Würfe und gerieten so ins Hintertreffen. Zwischenzeitlich stabilisierten sich die Gäste ein wenig, doch im vierten Viertel lief wieder nichts zusammen. 14 Punkte, nur 27 Prozent aus dem Feld - so hatte man keine Chance mehr auf den Sieg.
  • Ein weiterer Aspekt der Memphis-Verteidigung war das Forcieren von Ballverlusten. Fast jeder fünfte Ballbesitz der Grizzlies-Gegner mündete bisher in einem Turnover (Platz 1). Umso höher war es Dallas anzurechnen, dass die Carlisle-Truppe zur Pause gerade einmal 5 Ballverluste auf der Habenseite hatte, obwohl Dallas in dieser Saison selbst sehr anfällig für Turnover war (16,9 Prozent, Platz 28). Am Ende standen 11 Turnover (Memphis: 15)
  • Durch die Verletzungen von Wesley Matthews, Dwight Powell, J.J. Barea und natürlich Dirk Nowitzki waren die Alternativen für Coach Rick Carlisle rar gesät, weswegen die Mavs eine Rotation von gerade einmal acht Mann aufboten. Zum Ende des dritten Viertels hatte so JaMychal Green mehr Punkte auf dem Konto als die komplette Bank der Mavericks (12:10).
  • Freiwürfe hielten die Mavs im Spiel. Memphis kassierte einige sehr unnötige Fouls und torpedierte so teilweise die richtig gute Defensiv-Arbeit. Mit mehr Zug zum Korb hätte Dallas gerade im dritten Viertel aus der Foul-Problematik noch mehr Kapital schlagen können. Im Schlussabschnitt gingen die Mavs dann überhaupt nicht mehr an die Linie, zuvor hatten die Mavs 21 Freebies genommen. Memphis marschierte im kompletten Spiel nur 14-mal an die Linie.
  • Die Mavs waren eines von vier Teams, welches bisher in jedem Spiel mindestens 100 Punkte erzielt hatte. Diese Serie ging im Grindhouse deutlich zu Ende.

Memphis Grizzlies vs. Dallas Mavericks: Die Stimmen zum Spiel

Mike Conley (Grizzlies): "In der heutigen NBA will niemand Defense spielen, alle wollen rennen und Dreier werfen. Wenn nun ein Team kommt, dass physisch ist und verteidigt, sind diese Mannschaften oft überrascht."

Rick Carlisle (Head Coach Mavs): "Ich denke, dass wir drei harte, sehr solide Viertel gespielt haben. Im Schlussabschnitt haben wir uns dann leider einige Konzentrationsfehler geleistet."

Der Star des Spiels

Mike Conley. Die Grizzlies sind sowas von abhängig vom Point Guard, dies zeigte auch dieses Spiel. Immer wenn die Gastgeber Punkte brauchten, lief Memphis ein System von Conley, der von Downtown einen richtig guten Abend erwischte. Gleichzeitig erzwang es Conley auch nie und spielte, wenn verfügbar, auch den Extrapass, der aus einem guten einen hervorragenden Wurf machte.

Der Flop des Spiels

Harrison Barnes. Schwieriger Abend für den Mavs-Forward. Das Bemühen war ihm nicht abzusprechen, doch weder war sein Sprungwurf da (1/7 Dreier), noch waren seine Drives von Erfolg gekrönt. Zu häufig wollte Barnes es erzwingen und wurde von der Grizzlies-Defense zumeist in Richtung Gasol getrieben, über den der Mavs-Forward einfach nicht vollenden konnte. So standen am Ende gerade einmal 10 Punkte (3/14 FG).

Coaching Move des Spiels

Die Grizzlies waren mit ihren beiden Bigs (Jackson, Gasol) ein interessantes Matchup, da Dallas mit Doncic einen kleinen Vierer aufbieten. So setzte Mavs-Coach Carlisle Dorian Finney-Smith auf Gasol an und der schlug sich gegen den Spanier mehr als wacker. Ansonsten setzte Carlisle auch auf Lineups mit Kleber und Jordan zusammen auf dem Feld.

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