Platz 20: Dallas Mavericks.
Der Hype ist gerade groß in Dallas, was natürlich vor allem an Luka Doncic liegt. Zurecht darf man sich auf den Rookie und sein Team freuen, gerade in Kombination mit Dennis Smith und DeAndre Jordan. Aber: Vorfreude sollte man noch nicht mit Erwartungshaltung verwechseln. Dallas hat viele Baustellen, defensiv wie offensiv, und wird auch mit Doncic und DJ nicht einfach 20 Spiele mehr gewinnen als in der Vorsaison. Von den Playoffs muss man also wohl noch nicht reden. Spaßiger als in den beiden vergangenen Saisons sollte es in Dallas trotzdem werden.
Platz 19: Los Angeles Clippers.
Die Clippers sind zum Tanken viel zu gut besetzt, gleichzeitig fehlt ihnen aber wohl die Qualität in der Spitze, um im Westen ernsthaft die Playoffs anzugreifen. L.A. will gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben und sich für die Zukunft rüsten beziehungsweise attraktiv machen, kein leichter Balance-Akt. Doc Rivers hat allerdings auch schon vergangene Saison recht viel aus einer vergleichbaren Situation gemacht. Gespannt sein darf man vor allem auf Shai Gilgeous-Alexander - und darauf, ob es im Laufe der Saison noch den einen oder anderen Trade geben wird.
Platz 18: Detroit Pistons.
Der Verzweiflungs-Trade für Blake Griffin konnte den Job von Stan Van Gundy vergangene Saison nicht retten. Mit einem Jahr Verspätung sollte es aber trotzdem für die Playoffs reichen. Griffin und Andre Drummond hatten jetzt etwas mehr Zeit, sich aneinander zu gewöhnen, und der neue Coach Dwane Casey wird das Team zumindest auf eine Linie bekommen. Ein X-Faktor ist Reggie Jackson - vergangene Saison absolvierte der Point Guard nur 45 Spiele, im Sommer wurde er am Knöchel operiert. Die Pistons brauchen Jackson indes für seine Explosivität.
Platz 17: San Antonio Spurs.
Eigentlich hatte sich San Antonio gut aus der Kawhi-Affäre gezogen, zumindest kurzfristig. DeMar DeRozan und Jakob Pöltl werden das Team besser machen und sich ins Spurs-System integrieren, auch wenn die Midrange-Affinität DeRozans neben LaMarcus Aldridge redundant sein könnte. Die Prognose war dennoch ordentlich, bevor den Spurs nacheinander Lonnie Walker, Dejounte Murray und Derrick White wegbrachen. Der Ausfall Murrays wiegt dabei am schwersten. Wie die Spurs vorerst ohne Point Guard (außer Patty Mills) zurechtkommen, wird ihre Saison definieren.
Platz 16: Minnesota Timberwolves.
So richtig gut einschätzen kann aktuell niemand die Wolves, also setzen wir sie mal in die Mitte. Mit Jimmy Butler war dieses Team trotz fehlender Harmonie letzte Saison richtig stark, ohne ihn dagegen kein Playoff-Team. Momentan kann niemand sagen, wo Butler und die Wolves in zwei, vier oder acht Wochen stehen. Nehmen wir mal an, dass es keinen Trade gibt - dann spielt Minny wohl trotz allem um die Playoffs mit. Unabhängig davon, folgende Bitte an Tom Thibodeau: Etwas mehr Spielanteile für Karl Towns! Langfristig muss das so oder so der Fokus in Minnesota werden.
Platz 15: Miami Heat.
Spielt Butler bald bei den Heat? Dann machen sie im Ranking natürlich noch einen Sprung. Stand jetzt ist Miami ein Team, das sich über Kampf, Professionalität und Defense definiert, aber gerade offensiv auch durch Mittelmaß. Der gesamte Kader ist kompetent, aber nicht explosiv. Wenn es keinen Deal gibt, muss die Hoffnung lauten, dass Sprünge von Justise Winslow, Josh Richardson und/oder Bam Adebayo dazu führen, dass Miami zumindest erneut die Playoffs erreicht. Mehr als ein Erstrundenaus ist aber wohl unrealistisch, es sei denn, Hassan Whiteside sieht wirklich das Licht.
Platz 14: Washington Wizards.
Die Wizards selbst sehen sich mindestens unter den Top 3 im Osten, so wie jedes Jahr. Vom Talent her könnte da sogar etwas dran sein. Aber dass ein Team, das schon in der letzten Saison fürchterliche Team-Chemie hatte, sich jetzt nach den Verpflichtungen von Dwight Howard und Austin Rivers intern auf einmal zusammenrauft, ist doch mehr als fraglich. John Wall und Bradley Beal sollten die Playoffs im Prinzip immer garantieren, aber ein echtes Top-Team sind die Wizards derzeit nur nach ihrer eigenen Ansicht.
Platz 13: Portland Trail Blazers.
Dass der 3-Seed letzte Saison trügerisch war, zeigte nicht nur der Erstrunden-Sweep gegen die Pelicans - Portland gewann bloß drei Spiele mehr als das erste Nicht-Playoff-Team der Conference. Über den Sommer wurde trotzdem kaum etwas verändert, obwohl das Selbstvertrauen der Blazers durchaus angeknackst sein dürfte. Portland muss auf internes Wachstum vor allem von Zach Collins hoffen, sowie auf eine weitere Fabelsaison von Damian Lillard - sonst kann es auch im eher ruhigen Portland langsam ungemütlich werden. Sicher ist die Playoff-Teilnahme nicht.
Platz 12: Denver Nuggets.
Um die Offense muss man sich in Denver keine Sorgen machen. Um Nikola Jokic waren die Nuggets auch letzte Saison schon eins der besten Offensiv-Teams, dabei gab es keinen vernünftigen Backup-Point Guard und Paul Millsap stand nur in 38 Spielen zur Verfügung. Jetzt ist Isaiah Thomas da, Jamal Murray und Gary Harris zudem noch ein Jahr erfahrener - in diesem Team steckt jede Menge Potenzial. Defensiv allerdings haben Harris und Millsap haufenweise Arbeit vor sich. Kriegt Mike Malone so etwas wie Balance zustande, reicht es dennoch für die ersten Playoffs seit 2013.
Platz 11: Indiana Pacers.
Victor Oladipo und seine Pacers waren letzte Saison die vielleicht größte Überraschung der Liga, die starke Vorsaison müssen sie jetzt allerdings bestätigen. Indiana hatte letzte Saison ein altbackenes Wurfprofil und gewann viele Spiele auch deshalb, weil die Pacers härter spielten als ihre Gegner. Fallen wieder so viele Mitteldistanzwürfe? Schlagen Tyreke Evans und Doug McDermott ein? Macht Myles Turner den letztes Jahr ausgebliebenen Schritt, jetzt, wo er finanziell abgesichert ist? Dann kann Oladipo sein Team noch weiter führen. Ein gewisses "One-Hit-Wonder"-Potenzial ist aber auch nicht von der Hand zu weisen.