Was bedeutet der Trade für die Atlanta Hawks?
Dass die Hawks Schröder loswerden wollten, war ein schlecht gehütetes Geheimnis. Dass Atlanta den Deutschen nun abstoßen konnte, ohne Assets abgeben zu müssen und gleichzeitig noch einen Pick zu bekommen, darf wohl als Erfolg zu werten sein. Den Vertrag von Melo, der ohnehin nur noch ein Jahr läuft, nimmt man im Rebuild ohne Groll einfach in Kauf.
Schröder wurde nicht zuletzt durch seine kritischen Aussagen über die Franchise und den Rebuild redundant und hätte No.5-Pick Trae Young wertvolle Spielzeit weggenommen, auch wenn der neue Coach, Lloyd Pierce, nicht müde wurde zu betonen, dass die beiden auch zusammen auf dem Feld hätten stehen könnten.
Dies wird nun nicht mehr passieren. Mit Jeremy Lin ertradeten die Hawks vor wenigen Tagen ohnehin einen weiteren Spielmacher, der eventuell ein besserer Mentor als der Deutsche sein kann und soll. Lins Vertrag läuft zudem bereits im nächsten Sommer aus und bringt Atlanta noch einmal mehr Flexibilität.
So könnten die Hawks im Sommer 2019 ein großer Player sein, da sie fast 50 Millionen Dollar an Capspace zur Verfügung hätten. Es ist allerdings zu bezweifeln, dass Atlanta vom Weg des langsamen Rebuilds abweicht. Mit Young und Sophomore John Collins stehen die beiden Eckpfeiler der Zukunft erst am Anfang ihrer Laufbahnen, der Weg ihrer Entwicklung ist noch nicht abzusehen.
Interessanter ist da schon eher, was der Thunder-Pick 2022 bringt. Es ist nicht auszuschließen, dass in diesem Jahr die One-and-Done-Regel fällt und dass dieser Draft dann ein sogenannter Double-Draft sein wird, in dem auch die besten Highschool-Spieler des Landes verfügbar wären.
Die Hawks führen so ihren Weg weiter konsequent fort und sammeln fleißig Auswahlrechte. Neben dem Thunder-Pick besitzt Atlanta schon im nächsten Jahr die Erstrundenpicks von Cleveland (geschützt von 1 bis 10) und Dallas (geschützt von 1 bis 5).