"Ich habe ein paar Spiele in der Halbzeit verlassen müssen, weil ich einen Acht-Stunden-Rhythmus für die Einnahme meiner Antibiotika einhalten musste", sagte Irving im Podcast mit Bill Simmons von The Ringer. Irving litt an einer Infektion im Knie, weshalb er im Verlauf der Regular Season mehrere Spiele verpasste und später auch operiert werden musste. Diese OP bedeutete das Saison-Aus.
Nach der OP habe Irving zwei Monate lang einen zentralvenösen Zugang im Arm gehabt, "weshalb ich nichts machen konnte - nicht laufen, keine Gewichte heben, gar nichts. Wenn ich den Zugang nicht gehabt hätte, hätte ich definitiv versucht, bis zu den Conference Finals fit zu sein. Aber es war unmöglich."
Simmons diskutierte mit Irving auch die aktuell brandheiße Personalie Kawhi Leonard. Laut Irving habe es eine Entwicklung unter den Spielern dahin gegeben, dass man seinen eigenen Wert besser kenne und einschätzen könne. "Wir Spieler wissen genau, wie gut wir sind. Wir wissen, wie wir mit unserem Management umgehen müssen und wie wir uns in die beste Position bringen, um eine Championship zu gewinnen."
Kyrie Irving: LeBron James hat die Macht der Spieler gestärkt
Entscheidend für diese Entwicklung sei vor allem die Decision von LeBron James in dessen Free Agency 2010 gewesen, als er die Cleveland Cavaliers verlassen und sich den Miami Heat angeschlossen hatte. "Es war unglaublich, was das für Auswirkungen auf die Macht der Spieler hatte. Davon profitieren wir Spieler auch heute noch. Wir können auf uns gucken und sagen: 'Hey, ich habe das Gefühl, dass es so mit uns nicht mehr funktioniert. Deshalb wäre es am besten, wenn sich unsere Wege trennen.'"
Irving sprach auch über die NBA Finals 2018 und über Finals MVP Kevin Durant, der nach wie vor Kritik dafür einstecken muss, vor zwei Jahren zu den Warriors gewechselt zu sein. Damit müsse endlich Schluss sein: "Hakt das endlich ab. Mag sein, dass er zu einem unglaublichen Team gewechselt ist - aber er ist in diesem zum besten Spieler geworden." Das sollte man respektieren und es obendrein als Basketball-Fan genießen, jemanden wie Durant spielen sehen zu dürfen.
Über die Erfahrung, NBA-Champion zu sein und das Niveau zu halten, erklärte Uncle Drew in Bezug auf Durant: "Ich vergleiche es damit, auf dem Mount Everest zu stehen. Im Sommer, in der Offseason, beginnt man mit dem Aufstieg, der dann die ganze Saison über dauert. Und wenn man dann oben steht, neigt man zu Selbstzufriedenheit. Die Leute lieben dich, du bist der Finals MVP und Champion." Dann beginne man sich zu fragen, was als nächstes komme - bis man realisiere, dass "man jetzt alles nochmal machen muss. Es geht mit dem ersten Spiel los, es folgen 82 weitere." Das sei die größte Herausforderung.