Platz 3: Jayson Tatum (Boston Celtics), F, 3. Pick
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 80 | 30,5 | 13,9 | 47,5 | 43,4 | 5,0 | 1,6 |
Playoffs | 19 | 35,9 | 18,5 | 47,1 | 32,4 | 4,4 | 2,7 |
Es gab Zweifel daran, ob Tatums Spiel in der NBA erfolgreich sein würde. Auf dem College nahm der Forward viele Pullup-Jumper und Floater, was einige Teams ins Grübeln brachte. Boston schlug dennoch zu und hat es sicherlich nicht bereut. Tatum legte keine Zahlen wie Mitchell oder Simmons auf, doch er deutete über die Saison an, dass in ihm ein absoluter Superstar steckt.
Beinahe jedes Spiel präsentierte Tatum neue Skills und war bei einem der besten vier Teams der Liga ein unumstrittener Starter. Zur Erinnerung: Tatum stand auch im ersten Spiel der Saison mit Gordon Hayward in der Starting Five. Je länger die Saison dauerte, desto größer wurde auch die Rolle. Erst wurde Tatum mehr als Eckenschütze eingesetzt, später durfte er häufiger die Second Unit anführen, während er sich zum Saisonende zu einer Art Go-to-Guy entwickelte. Das Entscheidende: In allen Rollen hatte er Erfolg.
Über lange Phasen der Saison führte Tatum die Liga bei der Dreierquote an, erst gegen Ende kühlte er ein wenig ab, was auch am gestiegenen Respekt der Gegenspieler festzumachen ist. Selbst defensiv fiel der Forward in einer bärenstarken Celtics-Defense nicht ab, sondern war mit seinen langen Armen sogar einer der besseren Defender.
Playoff-Bonus: Seine richtige Coming-Out-Party hatte Tatum aber erst in der Postseason, in der er dem überragenden Mitchell zumindest auf Augenhöhe begegnete. Nach einem etwas holprigen Start gegen Milwaukee war Tatum in den Serien gegen Philly und Cleveland der wohl beste Offensiv-Spieler der Celtics und reihte ein 20-Punkte-Spiel an das andere. Mit welcher Entschlossenheit er LeBron James in Spiel 7 der Conference Finals mit aufs Poster nahm, ließ aufhorchen.
Platz 2: Donovan Mitchell (Utah Jazz), G, 13. Pick
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | 3P% | REB | AST |
Saison | 79 | 33,4 | 20,5 | 43,7 | 34,0 | 3,7 | 3,7 |
Playoffs | 11 | 37,4 | 24,4 | 42,0 | 31,3 | 5,9 | 4,2 |
Seine Entwicklung hatten nur die wenigsten kommen sehen. Je länger die Saison dauerte, desto mehr kristallisierte sich heraus, dass Mitchell die erste und beste Offensiv-Option der Jazz war. Trotz Größennachteilen konnte sich der Guard immer wieder seine Würfe selbst kreieren, was gegen die im Trend liegenden Switch-Verteidigungen wichtig ist.
Der Sprungwurf ist zwar noch teils wacklig, doch vor allem seine Pullup-Jumper waren in dieser Spielzeit für Utah sehr wichtig, da dieses Team weniger Waffen in der Offense als andere hatte. Zudem kam Mitchell mit seiner Explosivität immer wieder in die Zone, wo er mit seiner Kreativität sehr effizient abschließen kann.
Diverse Floater kann in der NBA wohl nur er regelmäßig treffen. Ebenfalls verbessert zeigte sich sein Playmaking. Mitchell ist zwar manchmal ein gewissenloser Gunner, doch er sieht zumeist auch die Winkel für die Zuspiele für seine Mitspieler. Das sorgte in der Saison für jede Menge Chaos in den gegnerischen Defensiv-Reihen.
Playoff-Bonus: Ähnlich wie Simmons stieß auch Mitchell in der zweiten Playoff-Runde an seine Grenzen. Dennoch stellte er diverse Rookie-Rekorde auf und gewann gegen OKC einige Partien beinahe im Alleingang. Auch Spiel 2 in Houston lieferte einen Vorgeschmack auf das, was von Mitchell in den kommenden Jahren noch zu erwarten ist. Sein Putback-Dunk gegen die Rockets zählte zu den spektakulärsten Plays der kompletten Playoffs und ließ Basketball-Twitter völlig durchdrehen.
Platz 1: Ben Simmons (Philadelphia 76ers), G/F, 1. Pick (2016)
Stats | Spiele | MIN | PTS | FG% | FT% | REB | AST |
Saison | 81 | 33,7 | 15,8 | 54,5 | 56,0 | 8,1 | 8,2 |
Playoffs | 10 | 36,9 | 16,3 | 48,8 | 70,7 | 9,4 | 7,7 |
Es ist Haarspalterei, aber Simmons bekommt in diesem knappen Rennen den Zuschlag. Seine Kombination aus Länge, Schnelligkeit und Ball-Handling ist unter allen Point Guards einzigartig. Des Weiteren widerlegte der Australier auch seine Kritiker, dass er defensiv große Schwächen haben würde. Das Gegenteil war zumeist der Fall. Er nutzte seine körperlichen Vorteile gut aus und wurde im Verlauf der Saison immer besser am hinteren Ende des Feldes.
Auch sein Abschluss in Ringnähe war besser, als es viele Experten erwartet hatten. 69,3 Prozent seiner Versuche am Korb waren erfolgreich, kein Guard mit mindestens fünf versuchten Field Goals pro Spiel war besser. In der gesamten Liga ordnete Simmons sich mit diesem Wert auf Platz 12 ein.
In der Abwesenheit von Joel Embiid am Ende der Saison bewies Simmons obendrein, dass er auch ohne den Center sein Spiel durchdrücken kann. Während der Siegesserie von 16 Spielen legte Simmons 14,0 Punkte, 10,4 Assists und 9,8 Rebounds auf, sein Plus-Minus betrug +213!
Bedenklich bleibt dagegen der nicht existente Wurf. Nicht nur nahm der Australier gerade einmal 11 Dreier (ohne Treffer), er versenkte dazu auch nur 32,5 Prozent seiner Versuche aus der Mitteldistanz. Das muss besser werden und Simmons wird das auch adressieren, auch wenn er bereits verlauten ließ, dass er seinen Wurf nicht komplett verändern, sondern nur kleinere Anpassungen machen werde.
Playoff-Bonus: Der fehlende Wurf machte sich in den Playoffs extrem bemerkbar. Ein mittelmäßiges Team wie Miami konnte Simmons zwar nicht ausschalten, doch die elitäre Defense der Boston Celtics brachte den Sixers-Frischling ständig in ungemütliche Situationen. Simmons sollte dies als hilfreiche Lehrstunde für seine kommende Karriere sehen. Er muss zumindest den Sprungwurf nehmen, um halbwegs respektiert zu werden. Dann öffnet sich alles andere und er kann sein Superstar-Potenzial wirklich realisieren.