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NBA: Rookie Watch Pt. II Zeugnisse - Der beste Jahrgang seit 2003

Ben Simmons gilt als Favorit auf den Award des Rookie of the Year.
© getty
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Platz 9: Josh Jackson (Phoenix Suns), F, 4. Pick

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Saison7725,413,141,726,34,61,5

Jacksons Saison brachte Schatten in den ersten Monaten und Licht zum Ende. Während andere Picks die Liga im Sturm eroberten, brachte Jackson zunächst kaum ein Bein auf den Boden. Neben den typischen Rookie-Fehlern sah der Jumper des Forwards völlig kaputt aus, dazu schloss Jackson zwischenzeitlich nur gut die Hälfte seiner Versuche am Ring erfolgreich ab, rund 10 Prozentpunkte weniger als der Ligadurchschnitt.

"Ich habe zu Beginn der Spielzeit viele, viele Fehler gemacht", gab auch Jackson unverblümt zu. "Es war aber gut, dass ich diese Fehler machen konnte und daraus meine Lehren ziehen konnte." Interimscoach Jay Triano verteilte zwischenzeitlich sogar DNPs - bevor es endlich bei Jackson klickte.

Im Kalenderjahr 2018 punktete lediglich Donovan Mitchell (22,3 Punkte) mehr als Jackson (17,2), der unter anderem 36 Punkte gegen Golden State oder 27 Zähler gegen Houston auflegte. Effizient spielt Jackson zwar weiterhin nicht, aber die Entwicklung ging in den letzten Monaten definitiv in die richtige Richtung.

Um aber in der NBA langfristig zu einem guten Spieler zu reifen, wird der Forward einen halbwegs stabilen Distanzwurf benötigen, auch seine Entscheidungsfindung und sein Ballhandling sind noch verbesserungswürdig. Sollten die Suns sich im Draft gegen Luka Doncic entscheiden, werden sie Jackson mittelfristig als zweiten Ballhandler brauchen.

Platz 8: Lonzo Ball (Los Angeles Lakers), PG, 2. Pick

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Saison5234,210,236,030,56,97,2

Die Erwartungen an Ball waren so groß, dass er sie wohl gar nicht komplett erfüllen konnte. Der Point Guard spielte kein schlechtes erstes Jahr, war aber zumeist recht unauffällig und plagte sich mit einigen Verletzungen herum. Gute Phasen hatte er im Dezember und im März und es war wohl kein Zufall, dass die Lakers dabei ihren besten Basketball der Saison spielten.

In diesen Zeiträumen war auch sein Dreier auf NBA-Durchschnitt, ansonsten hagelte es einen Backstein nach dem anderen. Immerhin traute sich Ball diese Würfe auch in schlechten Phasen weiterhin zu und das wird er auch müssen, wenn er ein überdurchschnittlicher Spieler oder gar ein Star werden möchte.

Er selbst gab sich für seine Saison ein 'B', was dann doch etwas optimistisch daherkommt. Dafür fehlt in Balls Game noch ein effizientes Pick'n'Roll, was natürlich auch auf seinen Wurf Rückschlüsse zieht. Lonzo ist auch nicht der athletischste Spieler, seine Stärke ist es, durch seine Pässe das Spiel schnell zu machen. Immer mal wieder blitzte dieses Talent auf, leider nur nicht oft genug.

Defensiv allerdings hat Ball die Erwartungen sogar mehr als erfüllt, in dieser Hinsicht trat er vom Start weg richtig gut auf und setzte die langen Arme clever ein. Beim Defensive Real Plus/Minus-Ranking von ESPN belegte Ball sogar Platz 3 - unter allen Point Guards.

Platz 7: Dennis Smith Jr. (Dallas Mavericks), PG, 9. Pick

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Saison6929,715,239,531,33,85,2

Der Spielmacher bekam von Coach Rick Carlisle über weite Strecken der Saison die Schlüssel in die Hand gedrückt und zumindest offensiv deutete er sein Potenzial zum Franchise Player an. Wenn er will, kommt Smith mit seinem Speed an jede Stelle auf dem Feld und wird sich immer einen Abschluss kreieren können.

Kein Rookie hatte eine höhere Usage Rate als er, entsprechend war er auch fehleranfällig. Positiv ist aber, dass er seine Mitspieler und die Winkel sieht, sodass mit der Zeit ein echter Floor General werden kann. So dürfte er sich (auch mit besseren Mitspielern) weniger auf seinen eigenen Wurf verlassen, welcher ähnlich wie bei Ball und Fox noch arg wacklig daher kommt.

Abseits des Balles war Smith indes nicht zu gebrauchen - einerseits wegen des fehlenden Wurfs, andererseits auch wegen seiner fehlenden Bewegung. Auch defensiv braucht es eine gewaltige Steigerung. Es gab wohl kaum einen Guard, der das Pick'n'Roll schlechter verteidigte als Smith, der obendrein auch bei Backdoor-Cuts häufig erwischt wurde.

In der Offseason wird er daran hart arbeiten müssen, auch wenn Carlisle schon während der Saison Verbesserungen sah. "Er hat in allen Bereichen Fortschritte gemacht", lobte der sonst so Rookie-unfreundliche Mavs-Coach. Es ist ein gutes Zeichen, dass Hoffnung und Geduld in Big D vorhanden zu sein scheinen, denn diese wird man mit Smith zweifellos brauchen.