Was bedeutet der Deal für Kyrie Irving?
Sein Wunsch wurde erfüllt. Kyrie wollte raus aus dem größten Schatten, der in der NBA rumläuft - bei den Celtics ist er nun tatsächlich der größte Name und spielt in Hayward und Horford mit zwei Co-Stars zusammen, die weder spielerisch noch neben dem Court ins Rampenlicht drängen. Gerade Horford ist deshalb so wertvoll, weil er in jedem System ein perfekter "Ergänzungsstar" sein kann.
Die Celtics sind ein starkes Team und werden in Zukunft eher noch besser, trotzdem ist klar, wer in Zukunft hauptsächlich vermarktet wird - und das scheint Uncle Drew wichtig zu sein. Eigentlich hätte er kaum um eine bessere Situation bitten können. Dementsprechend happy war er auch über den Trade: Adrian Wojnarowski zufolge werden die Celtics eine sehr gute Chance haben, Uncle Drew langfristig zu halten.
Natürlich wird sich nun erstmal zeigen müssen, ob Irving wirklich diese "primäre" Rolle ausfüllen kann, nach der er sich so gesehnt hat. Seine ersten Versuche in Cleveland verliefen dafür relativ erbärmlich, allerdings muss man dazu natürlich sagen, dass er kein gutes Team um sich herum hatte und sich in den letzten drei Jahren logischerweise weiterentwickelt hat.
Dennoch: Sein Spiel ist berühmt für leicht egoistische Tendenzen, bisher definierte er sich an erster, zweiter und dritter Stelle als Scorer. Nicht, dass das schlimm wäre - er ist eben ein sensationeller Scorer. Aber das machte ihn gleichzeitig auch zum idealen Sidekick für LeBron, da dieser sich problemlos um alles andere kümmern konnte.
Weder Hayward noch Horford sind Passer a la James, sie gehören auf ihren Positionen aber jeweils zu den besten Playmakern. Auch Irving will aber wohl mehr in diese Rolle hineindrängen, wie The Vertical schreibt. Anscheinend will er zeigen, dass auch er ein kompletter Spieler sein kann und nicht ausschließlich scoren muss, um das Spiel zu beeinflussen. Wie gut ihm das gelingt, wird sich zeigen müssen.
Celtics-Coach Brad Stevens dürfte in jedem Fall seit Dienstagabend am Tüfteln sein, wie er sein neues Team am besten einstellt und wie er die Stärken seiner Stars und Talente am besten maximiert. Das Potenzial ist in jedem Fall riesig - und wir alle dürften schon bald erfahren, ob Irving wirklich das sein kann, für das er sich schon länger hält: Einen echten Franchise Player.