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"Westbrook ist kein Top-3-MVP-Kandidat"

Stephen Curry, Dirk Nowitzki, Carmelo Anthony, James Harden - vier Protagonisten der Triangle-Offense!
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New York findet vor der Deadline keinen Abnehmer für Melo

Ole Frerks: Es sieht auf jeden Fall stark danach aus. Ich werde ja langsam schon müde, über Phil Jackson zu meckern, aber hier muss ich es leider wieder tun: Er hat diese Situation wirklich legendär verhunzt. Es ist ja kein Problem, dass er Melo loswerden möchte, dafür ist die Zeit ohnehin längst reif. Aber dass er das so offen und ungeschickt kommuniziert hat, hat die Knicks wiederum in eine unmögliche Lage gebracht. Wer würde ihnen denn jetzt noch ein ansprechendes Angebot machen, wo jeder weiß, dass die Knicks ihn unbedingt traden möchten? So stachelt man nicht unbedingt einen Krieg zwischen Bietern an. Es gibt sowieso kaum Teams, die Melo wirklich gebrauchen könnten, zumal er noch bis 2019 ein Großverdiener bleiben wird. Aber selbst wenn ein verzweifeltes alias dummes Team (Sacramento zum Beispiel) ein Mega-Angebot machen würde, hätte New York davon nichts - Jackson musste Melo ja unbedingt noch eine No-Trade-Klausel geben! Ich sehe für den Moment keinen Ausweg aus dieser lästigen Situation und das wird sich auch frühestens im kommenden Sommer ändern, wenn Jax keinen Bock mehr hat. Toll gemacht.

Sean Deveney: Ich teile deine Kritik an Jax, Ole. Fairerweise möchte ich aber hinzufügen, dass er wohl von Anfang an nicht unbedingt ein riesiger Fan von Melo war und ihm diesen Vertrag eigentlich nicht geben wollte. Dieser Instinkt hat sich mittlerweile als absolut richtig erwiesen. Es wäre jedoch damals in New York ein Skandal gewesen, wenn er mit seiner ersten Amtshandlung den einzigen Star vom Hof gejagt hätte. Da war von Anfang an Politik im Spiel. Und jetzt ist die Situation einfach noch dadurch erschwert, dass Melo schneller gealtert ist als angenommen.

Alex Schlüter: Für mich ist das Problem einfach die Art, wie Anthony Basketball spielt. Kein Spieler in der NBA macht den Ball so langsam wie Melo. Welches Team, das über eine halbwegs funktionierende Offense verfügt, will schon das Risiko eingehen, sich all das mit einer einzigen Personalie zu versauen? Eigentlich kommen für mich nur die Clippers in Frage, wenn sie sich eingestehen, dass sie mit der aktuellen Rotation auch in diesem Jahr keine realistische Chance auf die Finals haben. Aus dieser Perspektive betrachtet, wäre bei L.A. das Risiko tatsächlich am geringsten. Funktioniert Melo mit einem Floor General wie Chris Paul, könnte er der entscheidende Baustein sein, um die Franchise auf den höchsten Level zu pushen. Funktioniert er nicht, dann gibt es das nächste frühe Playoff-Aus - aber das kennt man ja von den Clippers.

Deveney: Da Cleveland nicht wirklich die Assets hat und Melo einem Trade bekanntlich zustimmen muss, sehe ich die Clippers auch als das einzig realistische Ziel, sollte vor der Deadline noch etwas passieren. Aber es hakt wohl daran, dass Doc Rivers nicht davon überzeugt ist, dass Melo den Gegenwert von J.J. Redick und weiteren Spielern tatsächlich noch hat. Diese Zweifel kann ich gut verstehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Melo neben Blake Griffin und DeAndre Jordan in einem Frontcourt funktionieren würde.

Martin Klotz: Seien wir doch mal ehrlich, Leute: So richtig funktionieren wird Melo in keinem Team! Zumindest nicht als erste oder zweite Option. Dafür spielt er, wie Schlüti schon gesagt hat, viel zu eindimensional mit seiner Ballstopperei und seinen Isolations. Das ist einfach nicht mehr zeitgemäß! Eine Rolle, in der er meiner Meinung nach immer noch überragend sein könnte, ist die des Sixth Man, aber wer soll ihm das verklickern? Melo ist nicht clever genug, um diese Realität zu erkennen, dabei wäre er als Bankscorer deluxe perfekt aufgehoben in einem guten Team - also nicht bei den Knicks. Dort würde er diese Rolle freilich sowieso nicht akzeptieren, obwohl längst die Hälfte seiner Würfe an Kristaps Porzingis gehen sollte.