NBA

Per Mix-Tape zum Franchise Player

Von Jan Dafeld
Tony Parker und Rajon Rondo waren beide keinem Team einen Lottery-Pick wert
© getty
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Pick 26: Vlade Divac (1989)

Weitere Kandidaten: Taj Gibson, Kevin Martin

Die Karriere: 1x All-Star, 11x 8+ Rebounds-Saisons, 2x 14+ Punkte-Saisons

Die Draft-Situation: Als bester europäischer Spieler 1989 und Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen, der Welt- und der Europameisterschaft war Divac in Europa bereits ein Star, bevor er im Alter von 21 Jahren den Sprung in die USA wagte. In der NBA herrschten Ende der Achtziger allerdings noch Zweifel bezüglich der Qualität europäischer Spieler. Zudem war Divac' Spielweise als ballsicherer und filigraner Center atypisch zum amerikanischen Vorbild eines Elite-Big Man.

Die anderen Picks: Divac war 1989 der einzige Europäer neben Dino Radja, der im Draft ausgewählt wurde. Der Power Forward wechselte zwar erst vier Jahre später in die NBA, hatte dort aber einen ähnlichen Impact wie sein Nationalmannschaftskollege. In vier Saisons brachte es der Big Man bei den Boston Celtics durchschnittlich auf 17 Punkte und 8 Rebounds.

Pick 25: Mark Price (1986)

Weitere Kandidaten: Gerald Wallace, Lonnie Shelton, Jeff Ruland

Die Karriere: 4x All-Star, 1x All-NBA First Team

Die Draft-Situation: Mark Price feierte eine herausragende College-Karriere mit den Georgia Tech Yellow Jackets, die er als Junior sogar zum ACC Tournament Titel führte. In vier Jahren wurde der Point Guard viermal zu einem All-ACC, zweimal zu einem All-American und einmal zum ACC MVP gewählt. Trotz all seiner Erfolge standen viele Scouts dem damals 22-Jährigen jedoch skeptisch gegenüber. Price galt als zu klein und zu langsam für das athletische Spiel der NBA, vor allem in der Defensive trauten ihm viele den Schritt auf das nächste Level nicht zu.

Die anderen Picks: Nach den katastrophalen Jahren unter Owner Ted Stepien, in denen die Cavaliers nie mehr als 28 Spiele in einer Saison gewinnen konnten, leitete der Draft 1986 den Neuanfang für die gebeutelte Franchise ein. Neben Price, der durch einen Draft-Day-Trade mit den Mavericks zu den Cavs stieß, sicherte sich Cleveland an Position eins und acht Brad Daugherty und Ron Harper. Angeführt von ihrem neuen Trio schafften die Cavaliers in drei der nächsten vier Jahre den Einzug in die Playoffs. Zwischen 1988 und 1994 brachten es Daugherty und Price zusammen auf neun All-Star-Teilnahmen im Jersey der Cavaliers.

Pick 24: Latrell Sprewell (1992)

Weitere Kandidaten: Jon McGlocklin, Terry Porter, Arvydas Sabonis, Kyle Lowry, Sam Casselll, Andrei Kirilenko

Die Karriere: 4x All-Star, 1x All-NBA First Team, 1x All-Defensive Second Team

Die Draft-Situation: Aus heutiger Sicht ist Latrell Sprewell der einzige All-NBA-Teamer des Drafts 1992 neben den ersten beiden Picks Shaquille O'Neal und Alonzo Mourning. Damals überraschte Don Nelson allerdings viele Experten als er Sprewell an 24. Stelle verblüffend früh auswählte. In zwei Jahren am College von Alabama konnte sich Sprewell erst als Senior zum Leistungsträger bei den Crimson Tide entwickeln und galt unmittelbar nach dem Draft als direkter Trade-Kandidat: Mit Mullin, Hardaway und Marciulionis schienen die Minuten auf dem Flügel bereits zum Großteil vergeben zu sein.

Die anderen Picks: Mit dem Reach für Sprewell ging Don Nelson auf Nummer sicher. Dass der Shooting Guard bis zum 43. Pick fallen würde, erschien zwar möglich, allerdings nicht sehr wahrscheinlich. So sicherten sich die Warriors einen zukünftigen All-Star und Hall of Famer, während die restlichen Picks enttäuschten. Golden States Picks Nummer 43 Predrag Danilovic und Nummer 50 Matt Fish spielten nie für die Franchise aus Oakland.

Pick 23: Alex English (1976)

Weitere Kandidaten: World B. Free, AC Green

Die Karriere: 8x All-Star, 3x All-NBA Second Team, 1x Scoring Champion

Die Draft-Situation: In seinem letzten Jahr an der Universität von South Carolina gelang English der endgültige Durchbruch vom talentierten Spieler zum klaren Leader der Gamecocks. Was dem Small Forward allerdings weiterhin fehlte, war der Erfolg mit dem Team. Nachdem South Carolina 1973 noch im Sweet Sixteen des NCAA Tournaments gestanden hatte, verpasste das College in Englishs letzten beiden Jahren die Teilnahme am wichtigsten Turnier auf College-Ebene. Mit 23 Punkten und 10 Rebounds pro Spiel zog der damals 22-Jährige genug Aufmerksamkeit für die zweite Runde des Drafts auf sich, einigen Teams fehlte aber der Vergleich gegen hochklassigere Gegner.

Die anderen Picks: Die Top-Five des Drafts 1976 dürfte als eine der schlechtesten in der Geschichte des Drafts gelten. Während mit Adrian Dantley, Robert Parish, Alex English und Dennis Johnson gleich vier andere Spieler den Einzug in die Hall of Fame schafften, blieben die ersten fünf Spieler in ihrer Karriere allesamt ohne eine einzige All-Star-Nominierung. Mit einem Karriereschnitt von 11 Punkten und 7 Rebounds pro Spiel kam der erste Pick John Lucas dieser in seiner Karriere zumindest am nächsten.

Seite 1: Die Picks 30 - 27: Von Arenas bis Rodman

Seite 2: Die Picks 26 - 23: Von Divac bis English

Seite 3: Die Picks 22 - 19: Von Embry bis Archibald

Seite 4: Die Picks 18 - 16: Von Dumars bis Stockton