Los Angeles Clippers (3) - Golden State Warriors (6)
Saisonbilanz: 2-2
Ausgangsposition: Willkommen zur vielleicht spektakulärsten Serie der ersten Runde. Das Duell Clippers gegen Warriors besitzt alle Zutaten für einen vorzüglichen Cocktail aus Hochgeschwindigkeits-Basketball, wahnwitzigen Quoten, atemberaubenden Flugeinlagen und einer gehörigen Portion Rivalität. Echte Sympathien hegt man nämlich, wenn überhaupt, nur bedingt. Speziell auf Blake Griffin hat sich Golden State eingeschossen. Wann immer er gegen die Dubs das Parkett betritt, wird BG von gleich mehreren Warriors in die Mangel genommen. Am Christmas Day musste er nach diversen kleineren Auseinandersetzungen und zwei fragwürdigen Technischen Fouls vorzeitig zum Duschen.
Nur ein Beispiel für die Würze, die das Duell Northern Calfornia gegen Southern California bereithält. Dabei könnten die Clippers im Bewusstsein der eigenen Stärke zumindest etwas entspannter in die Serie gehen. Mit Doc Rivers' Ankunft im Sommer hat sich DeAndre Jordan zu einem veritablen Defensiv-Anker gemausert, der sich noch dazu in beinahe allen Kategorien dramatisch gesteigert hat und sich seiner Schwächen - lies: jedem Abschluss, der nicht von oben durch den Ring gestopft wird - bewusst ist.
Mit Chris Paul und Griffin genießen die Clippers zudem den Luxus, gleich zwei der besten zehn Spieler der Liga im Roster zu haben. BG hat sein Spiel in dieser Saison dabei auf ein ganz neues Level gehoben und sich weg vom eindimensionalen Dunker entwickelt. Paul liefert dagegen das gewohnte Paket aus Playmaking, Basketball-IQ und Leaderqualitäten und führte die Clippers zur besten Bilanz der Franchise-Geschichte.
Wie schnell Regular-Season-Ehren gegen Golden State verblassen, musste Denver allerdings bereits im Vorjahr feststellen. Kein Team der Liga kann derart schnell und gnadenlos heiß laufen wie die Warriors. Fällt der Dreier, sind die Dubs nicht mehr zu stoppen. Speziell Steph Curry, der in dieser Saison den besten Basketball seiner Karriere spielt.
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Allerdings sind nicht wenige von Golden States Saison enttäuscht. Nach der Verpflichtung von Andre Iguodala hatte man den Warriors zumindest den Heimvorteil zugetraut. Inkonstante Auftritte, eine Bank, die jedes Spiel aufs Neue entscheidet, ob sie denn gedenkt, produktiv zu sein oder eben nicht, und diverse Verletzungen verhinderten jedoch eine bessere Platzierung. Aktuell ist David Lee angeschlagen. Andrew Bogut könnte aufgrund einer Rippenverletzung sogar die gesamten Playoffs verpassen. Die Hoffnungen ruhen also mal wieder auf den Schützen um Curry, Klay Thompson und Iguodala.
Key-Matchup: Chris Paul gegen Stephen Curry. Es mag trivial klingen, aber das Duell der beiden besten Spieler beider Teams ist essentiell für den Ausgang der Serie. Currys schwache Defense könnte gerade gegen Paul zum Problem werden. Müssen Iguodala und Thompson aushelfen, öffnen sich Räume für Clipper'sche Flugeinlagen.
Auf der anderen Seite sind wiederum Pauls ganze, definitiv vorhandene, Defensivkünste gefordert. Im besten Fall lässt er Curry gar nicht erst von Downtown abschließen. Da das aber schlicht unmöglich ist, muss CP3 darauf hoffen, dass seinem Pendant nicht ein einziger Dreier genügt, um ähnlich heiß zu laufen wie vor einem Jahr gegen Denver.
Der X-Faktor: J.J. Redick. Doc Rivers braucht Spacing. Also braucht Doc Rivers auch Redick. Trifft der Scharfschütze regelmäßig von draußen, können Paul und Griffin fröhlich ihre Spielchen rund um die Zone aufziehen. Auch für Jordan dürfte der eine oder andere Dunk abfallen. Allerdings schlug sich Redick in dieser Saison mit diversen Verletzungen herum, die seine Fitness zumindest in Frage stellen.
Prognose: Andrew Boguts Ausfall trifft Golden State hart. Mit dem Center stünden die Chancen der Warriors auf ein Weiterkommen deutlich besser. So bleibt eigentlich nur die Hoffnung, dass die Splash Brothers Curry und Thompson regelmäßig zünden. Clippers in 6.
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