Sacramento klammert sich an die Kings: Eine der kultigsten Arenen der NBA, die vielleicht besten Fans weit und breit und ein talentierter Kader: Das alles reicht voraussichtlich nicht, um das Paket der Kings in Sacramento zu halten. Die Teambesitzer, die Maloof-Familie, stand nach Berichten verschiedener Medien kurz vor einem Verkauf der Franchise an Chris Hansen, der mit Sack und Pack nach Seattle umziehen will, um die SuperSonics wieder aufleben zu lassen.
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Das will sich die Stadt Sacramento aber nicht gefallen lassen. Ex-NBA-Star Kevin Johnson, jetzt Bürgermeister der kalifornischen Hauptstadt, kündigte deshalb ein Gegenangebot an die Maloofs an, um Hansen und Co. auszustechen. "Ich hoffe, dass Seattle ein neues Team bekommt, die Stadt und die Fans haben das verdient", so Johnson. "Aber wenn wir es verhindern können, werden es nicht die Kings sein, die dorthin gehen."
Der 46-Jährige hatte im letzten Jahr schon den Umzug nach Anaheim erfolgreich boykottiert, lokale Investoren sollen der Saga jetzt endgültig ein Ende bereiten.
"Diese ganze Sache dauert schon viel zu lang", so Johnson. Der Preis für die Franchise soll am freien Markt bei etwa 500 Millionen Dollar liegen - das wäre ein NBA-Rekord.
Sacramento hat aber diverse Vorteile, die den Preis drücken würden: Im Falle eines Umzugs müssten die Maloofs noch ein 77-Millionen-Dollar-Darlehen an die Stadt zurückzahlen, zudem würde für ein Umzug voraussichtlich eine nicht kleine Gebühr fällig. Alle Faktoren zusammengerechnet möchte Johnson bei einem Preis von 400 Millionen Dollar rauskommen.
Spurs wegen "Restgate" verklagt: Der Skandal um die geschonten Stars der San Antonio Spurs beim landesweit ausgestrahlten Schlager bei den Miami Heat liegt nun schon eine Weile zurück. Doch gänzlich abgehakt ist er noch nicht.
Vor allem nicht für einen verbitterten Fan, der gleichzeitig Anwalt ist - und jetzt Klage einreichte. Larry McGuiness, so sein Name, zitiert einen beträchtlichen "wirtschaftlichen Schaden", den er und andere Zuschauer in der American Airlines Arena hinnehmen mussten.
Für die Partie war ein Topspiel-Zuschlag ausgeschrieben worden, zu sehen bekamen die Fans aber von den Spurs vor allem Rollenspieler. Auch wenn die sich wacker schlugen und dem Meister beim 100:105 alles abverlangten.
"Wenn ich im Steakhouse ein Porterhouse für 63 Dollar bestelle und stattdessen ein Cube Steak bekomme, muss ich das auch nicht hinnehmen", so McGuiness. Die Spurs wollte diese freilich fragwürdige Klage nicht kommentieren.
NBA-Commissioner David Stern hatte San Antonio seinerzeit mit 250.000 Dollar abgemahnt, vielleicht sieht ein windiger Anwalt hier einfach die Chance, schnell an viel Geld zu kommen. In den USA nun wirklich keine unübliche Praxis.
Knicks überwachen den Court im MSG: Nach seiner Suspendierung, die aus einem Streit mit Bostons Kevin Garnett resultierte, machen sich die New York Knicks offenbar Sorgen um Carmelo Anthony.
Weil der Superstar auf eine Verbalattacke Garnett einging, vom Platz flog und auch nach Spielschluss keine Ruhe gab, befürchtet Besitzer James Dolan nun, dass weitere Teams mit hässlichem Trash Talk versuchen werden, Anthony aus dem Konzept zu bringen.
Wie Dolan nun bestätigte, hatten die Knicks schon beim Heimspiel gegen die Chicago Bulls am vergangenen Freitag erstmal zusätzliche Mikrofone an beiden Endes des Courts im Madison Square Garden aufgestellt, um die Gespräche unter den Spielern aufzuzeichnen und unter Umständen an die NBA weiterleiten zu können.
Die Liga stellte bereits klar, dass es gegen derartige Aufnahmen kein Verbot gibt, Bulls-Coach Tom Thibodeau, der erst im Nachhinein davon erfuhr, blieb betont gelassen: "Kein Problem, heutzutage sind doch sowieso überall Mikros."
Dolan betonte ausdrücklich, dass man nur wissen wolle, ob Gegenspieler mit ihrem Trash Talk zu weit gingen. Es ginge in keinem Fall darum, Carmelo Anthony selbst abzuhören.
Startgarantie für Gasol: Ohne Pau Gasol haben die L.A. Lakers zuletzt zwei Siege in Folge eingefahren, andere Spieler spielten sich in den Vordergrund. Antawn Jamison etwa sieht sein Team in der besten Form der Saison und lobt den neuen Zusammenhalt.
Dennoch sieht Coach Mike D'Antoni offenbar keinen Grund, den Spanier zu degradieren: "Gasol von der Bank zu bringen, das wäre schon ahrt für mich", so D'Antoni, der allerdings bisher nicht verstanden hatte, die Talente des Big Mans richtig einzusetzen. "Wir werden sehen, wie es weitergeht, aber ich habe aktuell nicht vor, ihn aus der Starting Five zu nehmen, wenn er wieder spielen kann."
Ein kleines Hintertürchen hält sich der Trainer also schon offen in Bezug auf Gasol. Mit einer Gehirnerschütterung fiel der Routinier für die vergangenen fünf Spiele aus, eventuell ist ein Comeback im Kracher gegen Miami am Donnerstag möglich.
Derweil hat Steve Blake einen Rückschlag in seiner Genesung erlebt. Eine Injektion am Freitag hatte die Schmerzen, die der Point Guard an seinem Adduktorenmuskel spürt, bisher nicht gelindert. Bleibt das so, wird unter Umständen eine weitere OP vonnöten sein.
Im Falle des Langzeitverletzten Jordan Hill (Hüfte) haben die Lakers nun die sogenannte Disabled Player Exception beantragt. Gibt die Liga diesem Antrag statt, könnte der Klub etwa die Hälfte von Hills Gehalt, also rund 1,8 Mio. Dollar, für einen neuen Spieler ausgeben. Oder hätte im Falle eines Trades entsprechend mehr Spielraum für höhere Verträge.
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