Neben Bryant und Howard konnten sich noch Steve Nash (8 Punkte, 11 Assists), Metta World Peace (12 Punkte, 6 Rebounds) und Bankspieler Antawn Jamison (10 Punkte, 8 Rebounds) auszeichnen. Allerdings merkte man den Lakers weiter das Fehlen von Pau Gasol und auch Jordan Hill an. Unter den Brettern konnte einzig Howard überzeugen. Die Bucks (21 Offensiv-Rebounds) holten insgesamt 54 Boards und damit acht mehr als L.A.
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Bester Werfer auf Seiten von Milwaukee war Monta Ellis mit 17 Punkten. Beno Udrih erzielte von der Bank kommend 14 Punkte und 7 Assists. Auch Center Larry Sanders legte ordentliche Zahlen (11 Rebounds, 3 Blocks) auf, war aber zu keiner Zeit in der Lage Howard zu stoppen. Mike Dunleavy (10 Punkte) sorgte vor allem in der ersten Halbzeit für Entlastung von der Bank.
Die Reaktionen:
Dwight Howard (Lakers): "Es war großartig. Wenn wir so spielen, wie in den letzten beiden Partien, dann sehe ich niemanden, der uns schlagen kann. Das Problem ist, dass wir die Leistung konstant bringen müssen und uns keine Fehltritte während des Spiels erlauben dürfen. Wir sind immer noch in der Lernphase. Das Wichtigste ist, dass wir einfach zusammenhalten. Wir dürfen die Einflüsse von außen nicht an uns heranlassen."
Kobe Bryant (Lakers): "Was der Gegner macht und wann er das Spiel abschreibt, hängt von guter Defensivarbeit ab. Wir haben ein paar wichtige Schüsse versenkt. Wenn Steve das Screen-and-roll ins Laufen brachte, war ich auf der gleichen Seite wie Howard. Ich habe ein paar Würfe getroffen und das hat ihm Freiraum verschafft und es ihm viel leichter gemacht, einige Körbe zu erzielen."
Brandon Jennings (Bucks) über Bryants Verteidigung: "Ich glaube nicht, dass ich schon einmal jemanden gesehen habe, der das ganze Spiel über so viel Druck auf den Point Guard ausgeübt hat. Es war möglicherweise die beste Defense, die jemals gegen mich in der Liga gespielt wurde. Er hat einfach konstant Druck auf mich ausgeübt, war nah dran und hat jedes Mal den Körperkontakt gesucht. Er hat mich nicht mal einfach den Ball fangen lassen. Es war schwierig, weil ich so oft gar nicht erst an den Ball kam."
Jim Boylan (Trainer Bucks): "Kobe hat mit seinem Druck auf den Backcourt den Charakter des Spiels geändert. Sie haben uns schnell in Verlegenheit gebracht, aber wir sind zurückgekommen. Dann haben wir aber viele Würfe verfehlt, aber das lag größtenteils an ihrem Druck. Sie haben in der Defensive ein ganz starkes Spiel gezeigt."
Steve Nash (Lakers): "Viele Teams werden immer kleiner auf den Positionen vier und fünf. Aber wenn Du einen Center mit Howards Fähigkeiten hast, dann kann das nur von Vorteil sein. Uns sind keine Grenzen gesetzt, wir stecken ja immer noch in der Findungsphase."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Beide Teams gehen unverändert in die Partie. Bei den Lakers starten Nash, Bryant, Earl Clark, World Peace und Howard. Gasol fehlt das fünfte Spiel in Folge aufgrund einer Gehirnerschütterung, auch Jordan Hill musst erneut passen. Milwaukees Trainer Jim Boylan vertraut Ellis, Brandon Jennings, Ersan Ilyasova, Luc Richard Mbah a Moute und Sanders.
1.: Es geht gleich gut los! Kobe täuscht einen Dreier an, spielt aber einen perfekt getimeten Alley Oop-Pass auf Howard, der den Ball durch den Ring hämmert. 4:0 für die Lakers.
3.: Die Lakers sind on fire! Nash fängt den Ball ab, passt auf World Peace und der versenkt seinen zweiten Dreier. 14:4 für L.A.! 5 von 7 aus dem Feld! Boylan nimmt früh die Auszeit.
11.: Dunleavy steht völlig frei und versenkt den Wurf aus der Mitteldistanz. Das gleiche Spiel im nächsten Angriff. Dieses Mal für drei Punkte! Die Bucks sind wieder dran, weil die Lakers das Verteidigen einstellen. Nur noch 27:29 aus Sicht von Milwaukee.
18.: Da ist die Führung! Daniels nimmt den freien Dreier aus der Ecke und trifft! Und auch Dunleavy trifft den nächsten Dreier. 44:41 für die Bucks!
21.: Nash dreht auf! Erst schließt er mit einem Korbleger gekonnt über Sanders ab, dann bedient er D12 mit einem schnellen Pass durch die Zone. 49:46 für die Lakers!
25.: Jetzt ist auch Jennings im Spiel! Der Guard nimmt den Dreier trotz Bewachung von Kobe - trifft und wird noch gefoult. Auch der Bonus-Freiwurf sitzt. Im nächsten Angriff punktet er per Floater. 56:63 aus Sicht der Bucks.
31.: Was war denn das? Fastbreak über Bryant, Ellis deckt Nash ab, Kobe zieht zum Korb und legt den Ball unbedrängt auf den Ring. Das sieht man auch ganz selten. Die Lakers führen aber weiter 72:69.
38.: Jetzt ziehen die Lakers etwas davon. Duhon nimmt den Dreier und baut die Führung auf elf Punkte aus.
43.: Das dürfte es gewesen sein! Bryant versenkt den nächsten Dreier. Die Lakers führen mit 20 Punkten.
Der Star des Spiels: Dwight Howard. Der Center zeigte eine überragende Vorstellung. 31 Punkte, 16 Rebounds, 4 Blocks bei einer Trefferquote von 82 Prozent aus dem Feld. Howard war dabei größtenteils alleine für die Arbeit unter den Brettern verantwortlich und bekam erst in der zweiten Halbzeit etwas Unterstützung von Jamison und Clark. Das fiel letztendlich aber nicht weiter ins Gewicht, weil die Bucks D12 zu keiner Zeit offensiv unter Kontrolle bekamen. Auch Bryant zeigte eine bärenstarke Vorstellung.
Der Flop des Spiels: Brandon Jennings. Der Guard der Bucks erwischte einen rabenschwarzen Tag, schoss 4 von 14 aus dem Feld (1 von 7 von Downtown) und hatte zudem das schlechteste Plus/Minus-Rating (-22) aller Akteure auf dem Feld. Das lag vor allem an der starken Verteidigung von Bryant. Jennings konnte zu keiner Zeit seine Schnelligkeitsvorteile ausnutzen und verteilte darüber hinaus auch nur einen mickrigen Assist.
Analyse: Die Lakers wollten keinen Zweifel daran lassen, dass der Sieg gegen Cleveland keine Eintagsfliege war. Dementsprechend legten sie los. L.A. verteidigte stark und machte dann das Spiel schnell - mit Erfolg! 5 der ersten 7 Würfe saßen, darunter zwei Dreier von World Peace. Bemerkenswert: Die ersten neun Körbe wurden alle von einem Mitspieler aufgelegt.
Milwaukee brauchte eine Zeit um ins Spiel zu kommen. Erst als Ellis das Angriffsspiel der Bucks an sich riss und immer wieder zum Korb zog, fand auch Milwaukee offensiv statt. Ellis kreierte so viele offene Würfe für seine Mitspieler und die nahmen dankend an. Vor allem Dunleavy zeigte sich anfangs äußerst treffsicher aus der Distanz.
Die Lakers blieben ihrer Linie treu, passten viel und versuchten schnell abzuschließen. Kobe und vor allem Nash sammelten fleißig Assists und mit Howard fand sich ein dankbarer Abnehmer. D12 (14 von 18) und Bryant (12 von 19) trafen hochprozentig und waren von der Bucks-Defensive nicht zu kontrollieren. Kobe nutzte dabei immer wieder seinen Größenvorteil gegen Ellis und Jennings aus.
Howard räumte auch unter dem eigenen Korb immer wieder ab, bekam aber kaum Unterstützung von seinen Teamkollegen. Der zweite Ball landete daher häufig wieder in den Händen der Bucks. Allein 11 Offensiv-Rebounds sicherte sich Milwaukee in Halbzeit eins. So blieben die Bucks weiter im Spiel, obwohl die Lakers das bessere Team waren.
Die Lakers-Superstars dominierten weiter die Partie, aber Milwaukee ließ sich nicht abschütteln. L.A. blockte unter dem eigenen Korb nicht konsequent aus und verließ sich da völlig auf Howard. Doch am Ende reichte es, auch weil die Lakers das letzte Viertel deutlich für sich entschieden und die Bucks in der Defensive kein Mittel gegen Bryant und Howard fanden.
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