NBA

Lillard trifft Siegdreier gegen Hornets

Von SPOX
Damian Lillard liefert weiter fleißig Argumente für sich als kommenden Rookie of the Year
© Getty

Befinden sich die Toronto Raptors etwa im Aufwärtstrend? Zum ersten Mal in dieser Saison gelingen den Kanadiern zwei Saisonsiege hintereinander. Im Heimspiel gegen die Houston Rockets überragte Point Guard Jose Calderon mit einem starken Triple-Double. Anschließend markierte Portlands Damian Lillard gegen New Orleans den Siegtreffer, Denver überrollt Sacramento.

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Toronto Raptors (6-19) - Houston Rockets (11-12) 103:96

Unkonstant. Das ist wohl das Wort, das man sucht, um die Saison der Houston Rockets zu beschreiben. Immer wenn man denkt, dass Houston mal einen Lauf starten kann, so wie jetzt nach den letzten beiden Siegen, dann erleben die Texaner wieder einen herben Dämpfer. Diesen erhielten sie nun in Kanada. Nach den beiden Siegen zu Beginn der Saison läuft auswärts gar nichts mehr für die Rockets, die Niederlage gegen Toronto war nun schon die siebte in Folge.

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Dabei half es auch nichts, dass James Harden (28 Punkte, 7/18 FG, 14/15 FT) mal wieder gut in Fahrt war. Unterstützung erhielt er in der Offensive nur von Marcus Morris (19 Punkte, 6 Rebounds) und Chandler Parsons (12 Punkte, 6 Rebounds, 4 Assists).

Jeremy Lin trat vorne fast gar nicht in Erscheinung und blieb am Ende bei blassen 7 Punkten (3/9 FG), zwei Assists, drei Steals und drei Ballverlusten. Ömer Asik war lediglich an den Brettern stark (13 Rebounds, 7 Punkte).

Ganz anders machten es die Toronto Raptors, die nach dem Sieg gegen die Dallas Mavericks bereits den zweiten überraschenden Heimerfolg feiern konnten. Es scheint so, als würden die großen Verletzungssorgen die Mannschaft zusammenschweißen. Jose Calderon war mehr als nur ein guter Ersatz für Kyle Lowry und legte mit 18 Punkten, 10 Rebounds und 14 Assists ein Triple-Double auf.

An dessen Seite machte auch DeMar DeRozan (19 Punkte, 8/19 FG, 7 Rebounds, 3 Assists, 3 Steals) ein starkes Spiel und war überall zu finden. Top-Scorer der Kanadier war allerdings ein anderer: Shooting Guard Alan Anderson sorgte von der Bank kommend mit 24 Punkten (6/12 FG) für mächtigen Scoring-Punch. Ed Davis (13 Punkte, 6 Rebounds, 3 Blocks) füllte das Highlight-Video mit einigen spektakulären Szenen.

Knackpunkt der Partie war sicherlich das dritte Viertel. Bis zur zweiten Hälfte war das Spiel absolut ausgeglichen, daher ging es auch mit einem Unentschieden in die Pause. Die Raptors kamen dann aber wesentlich besser aus der Umkleide und trafen im dritten Viertel 62 Prozent ihrer Feldwürfe. Überragend war in dieser Phase Ed Davis, der all seine 13 Punkte im dritten Spielabschnitt auflegte und sechs seiner sieben Wurfversuche verwandelte. Da geriet der verletzte Andrea Bargnani fast schon in Vergessenheit.

Während bei den Rockets ein Ende der Auswärtsmisere nicht abzusehen ist (die nächsten Auswärtsgegner heißen: Knicks, Bulls, Timberwolves, Spurs, Thunder), wollen die Raptors ihren Schwung mitnehmen zum machbaren Auswärtsspiel bei den Cleveland Cavaliers.

Portland Trail Blazers (11-12) - New Orleans Hornets (5-18) 95:94

Damian Lillard gegen Anthony Davis, Rookie-of-the-Year-Kandidat gegen Rookie-of-the-Year-Kandidat. Doch während Davis als Favorit auf den Award einen holprigen Start in die NBA hatte und vor allem von Verletzungen zurück geworfen wurde, ist Lillard längst ein Star.

Und der Stern des jungen Point Guards steigt weiter stetig. Im Spiel gegen New Orleans waren zunächst andere Blazers die Hauptdarsteller, vor allem J.J. Hickson (24 Punkte, 16 Rebounds), LaMarcus Aldridge (20) und Nicolas Batum (11 Punkte, 5 Rebounds, 10 Assists, 5 Steals, 5 Blocks).

Doch als es drauf ankam, war Lillard zur Stelle: Mit nur noch 0,3 Sekunden auf der Uhr traf der Ex-College-Spieler von Weber State den entscheidenden Dreier zum 95:92 und ließ den Rose Garden explodieren. "Ich habe dem Wurf hinterhergeschaut - und er sah von Anfang an gut aus", gab sich Lillard ganz lässig.

Ein anderer Rookie, nämlich Hornets-Neuling Austin Rivers (8 Punkte), hatte 50 Sekunden vor dem Ende ebenfalls per Dreier auch schon seine Clutchness bewiesen. Davis dagegen war mit 15 Punkten und 5 Rebounds nur eine Randerscheinung. Beste Spieler auf Seiten der Gäste waren Greivis Vasquez (23 Punkte, 8 Rebounds, 11 Assists) und Ryan Anderson (26).

Portland hat nach den Siegen über Toronto und die Spurs nun bereits den dritten Erfolg in Serie gefeiert, schnuppert sensationell an den Playoff-Plätzen und hat einen machbaren Rest-Dezember-Spielplan vor der Brust. Ganz anders New Orleans: Nach der siebten Pleite in Serie ist kein Team im Westen schlechter.

Sacramento Kings (7-16) - Denver Nuggets (13-12) 97:122

So langsam scheinen sich die Nuggets an ihr Leben on the road zu gewöhnen. Im 18.(!) Auswärtsspiel jedenfalls wirkte Denver so frisch und erholt wie lange nicht, 122 Punkte bedeuteten ein Season-High für die Jungs von Coach George Karl.

Der sagte: "Das ist der anstregendste Saisonstart meiner Karriere." Und es wird bis Ende des Jahres nicht wesentlich besser: In den verbleibenden sieben Partien muss das Team noch vier Mal auf des Gegners Platz ran.

Für Andre Iguodala (11 Punkte, 8 Rebounds, 8 Assists) eine schöne Gelegenheit, seine masochistische Ader auszuleben: "Mir gefällt das irgendwie. Es ist eine Chance für uns, uns richtig reinzubeißen und etwas aufzubauen. Wir versuchen immer, auf hohem Niveau zu spielen und mental stärker zu werden."

Wie erwähnt: So hoch wie gegen Sacramento war das Niveau lange nicht. Schon im ersten Viertel machten die Nuggets mit einem 16:0-Lauf alles klar und fuhren die Partie in der Folge locker nach Hause.

"Wir wussten, dass die Nuggets gern schnell spielen und wir sehr besonnen sein müssen. Mit unseren Turnovern haben wir ihnen in die Karten gespielt", war Kings-Coach Keith Smart enttäuscht.

Guard Aaron Brooks ließ seinen Frust mit einem harten Foul an Andre Miller raus, beide Spieler sowie DeMarcus Cousins und Kenneth Faried wurden nach Handgreiflichkeiten mit technischen Fouls belegt. Eine völlig unnötige Situation in einem solchen Spiel.

Zu den Zahlen: Topscorer der Nuggets war JaVale McGee (19). Danilo Gallinari (18), Jordan Hamilton (15), Kosta Koufos (12), Ty Lawson (11) und Iguodala punkteten ebenfalls zweistellig.

Bei den Kings punktete Isaiah Thomas (20) am besten, DeMarcus Cousins (19 Punkte, 11 Rebounds) und Jason Thompson (16 und 10) verbuchten Double-Doubles.

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