Gold geht an Schweizer Viletta

SID
Sandro Viletta sorgte in der Super-Kombination für einen Überraschungssieg
© getty

Sandro Viletta hat als erster Schweizer die olympische Super-Kombination im alpinen Ski gewonnen und seinem Land damit das fünfte Gold in Sotschi beschert.

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Der Schweizer Sando Viletta hat bei den alpinen Wettbewerben der Olympischen Spiele in Sotschi für die nächste Überraschung gesorgt. Nach dem Österreicher Matthias Mayer in der Abfahrt siegte auch in der Super-Kombination ein Läufer, den zuvor keiner auf der Rechnung hatte.

Während Mitfavoriten wie Bode Miller, Ted Ligety (beide USA) oder Alexis Pinturault (Frankreich) am Ende chancenlos blieben oder ausschieden, holte Viletta das erste Gold überhaupt im alpinen Zweikampf für die stolze Skination Schweiz.

Das Normalste der Welt

Nur ein einziger der Medaillenanwärter stand auf dem Podium: Ivica Kostelic. Der Kroate war am Ende 0,34 Sekunden langsamer als der 28 Jahre alte Viletta, der nach Rang 14 in der Abfahrt am Morgen einen überraschend starken Slalom fuhr.

Der Graubündner, der seinen Erfolg mit einer derart großen Gelassenheit zur Kenntnis nahm, als sei ein Olympiasieg das Normalste der Welt, nahm Kostelic im Slalom 1,05 Sekunden ab. Bronze holte sich, ebenfalls ein wenig überraschend, Christof Innerhofer aus Südtirol (0,47 Sekunden zurück), wenige Tage zuvor Olympiazweiter in der Abfahrt.

Schwarzer Freitag für Favoriten

Für die vermeintlichen Medaillenanwärter war es ein schwarzer Freitag. Pinturault lag schon nach der Abfahrt 2,44 Sekunden hinter dem Führenden Kjetil Jansrud (Norwegen) zurück - er schied bei seiner aussichtslosen Aufholjagd im Slalom aus. "Ich habe keinen Rhythmus gefunden. So ist Rennsport", sagte er.

Miller, Olympiasieger von 2010, und Landsmann Ligety, Weltmeister 2013 in Schladming, lagen nach der Abfahrt ebenfalls schon weit zurück. Sie belegten am Ende die Ränge sechs und zwölf - eine Enttäuschung.

Streckenposten auf der Piste

Viletta war bislang nur zweimal groß in Erscheinung getreten. Im Dezember 2012 hatte er in Beaver Creek/US-Bundestaat Colorado einen Weltcup-Super-G gewonnen.

Eine gewisse Berühmtheit erlangte er zudem bei der WM 2013. Bei der Abfahrt der Super-Kombination befand sich während der Fahrt von Viletta plötzlich ein Mitarbeiter des Streckenpersonals in der Piste. Er reagierte geistesgegenwärtig und fuhr mit hohem Tempo an dem Streckenposten vorbei. Und belegte am Ende den fünften Rang.

Jansrud hielt seinen großen Vorsprung nach der Abfahrt wie erwartet nicht, er verfehlte als Vierter um 0,59 Sekunden das Podest. Die große Überraschung neben Viletta war Innerhofer. Der Italiener, 2011 in Garmisch-Partenkirchen Weltmeister im Super-G, Dritter in der Abfahrt und auch damals schon recht überraschend WM-Zweiter in der Kombination, fuhr wieder mal einen unerwartet starken Slalom: Seine Zeit im Torlauf war identisch mit der von Kostelic, der seine mutmaßliche Stärke nicht ausspielte.

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