Cologna gewinnt - Teichmann Achter

SID
Der Schweizer Dario Cologna gewinnt über 15 km seine zweite Goldmedaille in Sotschi
© getty

Fünf Tage nach seinem Triumph im Skiathlon über 30 km hat der Schweizer Skilangläufer Dario Cologna seinen 15-km-Triumph von Vancouver 2010 wiederholt. Ex-Weltmeister Axel Teichmann kam nur auf den achten Rang.

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Der 27-Jährige siegte dieses Mal im klassischen Stil mit einem Vorsprung von 28,5 Sekunden vor dem Schweden Johan Olsson. Bronze ging an dessen Landsmann Daniel Richardsson (38,8 zurück).

Axel Teichmann hat in seinem womöglich letzten olympische Einzelrennen nur eine Statistenrolle gespielt. Über seine Paradestrecke 15 km klassisch wurde der zweimalige Skilanglauf-Weltmeister Teichmann beim überlegenen Sieg des Schweizers Dario Cologna nach großem Kampf zwar respektabler Achter, konnte aber zu keinem Zeitpunkt in die Medaillen-Vergabe eingreifen.

Achtungserfolg für Teichmann

Der 34 Jahre alte Teichmann, der in der olympischen Saison zuvor kein Top-Ten-Ergebnis erreicht hatte, sorgte für den zweiten Achtungserfolg der deutschen Langläufer in Sotschi. Einen Tag zuvor hatte Steffi Böhler im Frauen-Rennen Platz sechs belegt.

"Ich bin eigentlich Wintersportler geworden, um meinen Sport im Winter auszuüben und nicht im Sommer", sagte Teichmann, nach einer weiteren "Hitzeschlacht" im Laura Ski Center: "Das war definitiv das wärmste Rennen meiner Karriere." Bei Temperaturen um 15 Grad im Schatten hatten alle Läufer mit der tiefen Loipe zu kämpfen.

Unter den Augen des schwedischen Königspaares Carl Gustaf und Silvia holte 50-km-Weltmeister Johan Olsson mit 28,5 Sekunden Rückstand auf den nun dreimaligen Olympiasieger Cologna Silber, Bronze ging durch Daniel Richardsson (+38,8) ebenfalls nach Schweden. Das Trio lief in einer anderen Klasse als Teichmann.

Hoffnung auf Zeitrennen

Der Thüringer, der 2003 über diese Distanz in Val di Fiemme den WM-Titel geholt hatte, war mit großen Hoffnungen ins einzige Zeitrennen von Sotschi gestartet. "Nach dem Skiathlon musste ich meine Erwartungen etwas zurückschrauben. Trotzdem gehe ich mit dem Anspruch ins Rennen, um die Medaillen zu laufen", hatte Teichmann gesagt.

Der erfahrene Klassik-Spezialist lief taktisch klug, ging verhalten an und steigerte sich in der zweiten Rennhälfte deutlich. Letztlich lag er aber die Langlauf-Welt von 1:12,7 Minuten hinter Dominator Cologna.

Damit war Teichmann noch der beste Deutsche: Der nach seinem guten Auftritt im Skiathlon mit hohen Erwartungen gestartete Hannes Dotzler blieb als Elfter im Rahmen seiner Möglichkeiten, Jens Filbrich wurde 14., Tim Tscharnke enttäuschte auf Platz 26.

Teichmann für 50 km unwahrscheinlich

Für die Staffel (Sonntag) und den Teamsprint (Mittwoch) ist Teichmann wohl gesetzt, ein Start über 50 km am Schlusstag der Spiele ist hingegen unwahrscheinlich. Nur einen "Marathon" hat er bei einer großen Meisterschaft bestritten - bei Olympia 2010 holte Teichmann Silber.

Damals wurde aber im klassischen Stil gelaufen, in Sotschi wird der Fünfziger im von ihm ungeliebten Freistil-Massenstart ausgetragen.

Streit im russischen Team

Unfrieden herrscht derweil offenbar im russischen Team: Die beiden Medaillenkandidaten Alexander Legkow und Maxim Wylegschanin waren überraschend nicht für das 15-km-Rennen nominiert worden.

Legkow hatte die olympische Generalprobe über 15 km in Toblach vor Cologna gewonnen, Wylegschanin im Skiathlon von Sotschi Platz vier belegt.

Dem Vernehmen nach soll sich Jelena Välbe, Präsidentin des nationalen Langlauf-Verbands gegen einen Start Legkows ausgesprochen haben. Der Rekordweltmeisterin (14 Titel) sei sauer aufgestoßen, dass der beste Russe beim früheren Schweizer Weltklasseläufer Reto Burgermeister und nicht mit dem Nationalteam trainiert. Ob das Trio in der Staffel am Sonntag berücksichtigt wird, blieb am Freitag offen.

Der Olympia-Zeitplan