Caruana eröffnete erneut mit dem Doppelschritt des e-Bauern, es entwickelte sich anschließend eine scharfe Variante der Sizilianischen Verteidigung. Der US-Amerikaner spielte sehr schnell und machte wieder den Eindruck einer tieferen Vorbereitung.
Carlsen agierte seinerseits ebenfalls aggressiv, geriet aber immer stärker unter Druck und verbrauchte früh einen Großteil seiner Bedenkzeit. Allerdings entschied sich Caruana im Mittelspiel überraschend zu einem schwachen Bauernzug und verlor dadurch die Initiative.
"Es war eine kleine Enttäuschung, weil ich nach der Eröffnung eine aussichtsreiche Stellung erreicht hatte", sagte Caruana: "Es ist aber ein gutes Zeichen, dass ich ihm Probleme bereitet habe." Carlsen bekannte dagegen: "Er war der, der alle Chancen hatte. Ich bin glücklich, die Komplikationen überlebt zu haben."
Schach-WM: Remis zwischen Carlsen und Caruana nach vier Stunden
Der Titelverteidiger nutzte die Möglichkeit aus und verbesserte seine Stellung Stück für Stück. Dies reichte letztendlich nach etwas weniger als vier Stunden zum Remis.
Carlsen hatte sich 2013 mit 22 Jahren zum zweitjüngsten Weltmeister der Geschichte gekrönt und verteidigte seinen Titel seither zweimal erfolgreich. Er führt seit 2011 die Weltrangliste an, Caruana liegt dahinter auf Platz zwei.
Für einen Sieg gibt es einen Punkt, bei Remis erhalten beide Kontrahenten jeweils einen halben. Erreicht ein Spieler 6,5 Zähler, ist das Duell beendet. Bei Gleichstand nach dem zwölften Spiel wird ein Tiebreak mit verkürzter Spielzeit gespielt.