Vogel triumphierte mit einer beeindruckenden Leistung im Keirin-Finale und feierte eine perfekte Generalprobe für die Sommerspiele in Rio de Janeiro - in fünf Monaten will sie dort erneut zu Gold stürmen. Zuvor hatte Eilers das nicht-olympische 1000-m-Zeitfahren gewonnen und sich erstmals zum Weltmeister gekürt. Für beide war es die zweite WM-Medaille in London, zum Auftakt am Mittwoch hatten Vogel und Eilers jeweils Bronze im Teamsprint gewonnen.
"Mir kamen fast die Tränen, als man mir das Trikot überstreifen wollte. Das bleibt ein Leben lang. Ich darf es jetzt ein ganzes Jahr spazieren fahren, das gefällt mir", sagte Eilers mit dem begehrten Regenbogenjersey auf den Schultern.
Keine 24 Stunden nach Teamsprint-Bronze erfüllte er sich den lang gehegten Traum vom WM-Gold. 2013 hatte der gebürtige Kölner Bronze im 1000-m-Zeitfahren gewonnen, 2014 und 2015 musste er sich nur dem Franzosen Francois Pervis geschlagen geben, der am Donnerstag nicht startete. "Ich habe mich Tritt für Tritt weiterentwickelt, dieses Jahr hat es endlich gereicht", sagte Eilers.
Eilers düpiert die Konkurrenz
Mit einer Zeit von 1:00,042 Minuten düpierte er die Konkurrenz. Der starke niederländische Ex-Weltmeister Theo Bos (+0,419 Sekunden) musste sich mit Silber begnügen, Bronze holte Quentin Lafargue aus Frankreich (+1,539). Maximilian Dornbach (Heiligenstadt/+2,383) erreichte als zweiter deutscher Starter den zehnten Rang.
Vogel ließ die versammelte Weltelite auf dem Weg zu ihrem zweiten Keirin-Titel nach 2014 zu Statisten verkommen. Nach zwei souveränen Vorstellungen in den Vorläufen distanzierte die Erfurterin im Medaillenrennen Titelverteidigerin Anna Meares (Australien) und Rebecca James (Großbritannien) auf die Plätze. Das Velodrom in der britischen Hauptstadt bleibt für Vogel ein gutes Pflaster, an der Seite von Miriam Welte (Kaiserslautern) hatte sie an gleicher Stelle 2012 Olympia-Gold im Teamsprint gewonnen.
Der deutsche Vierer verpasste dagegen den möglichen dritten Platz, im nicht-olympischen Scratch wurde Charlotte Becker (Datteln) Neunte. Das Frauen-Quartett enttäuschte mit dem zehnten Platz in der Qualifikation.
Die WM gilt als Generalprobe, als letzte große Standortbestimmung vor dem Saisonhöhepunkt im August. Bis zu den Olympischen Spielen werden die besten Athleten nicht mehr aufeinandertreffen.