"Ich habe schon viele Boxkämpfe veranstaltet und gesehen, aber auf den 16. Juli freue ich mich ganz besonders. Das wird ein wegweisender Abend und ein Knaller", sagte Wilfried Sauerland auf der ersten Pressekonferenz im Berliner Maritim Hotel und promotete somit die große Chance von Zeuge weiter.
Der 23-jährige Berliner kann sich mit einem Sieg gegen WBA-Champion De Carolis zum jüngsten deutschen Weltmeister aller Zeiten krönen. "Ich mache mir keine Gedanken, ob ich irgendwelche Rekorde knacken, oder Weltmeister werden kann - ich gehe am 16. Juli in den Ring, werde mein Bestes geben und siegen", gab sich Zeuge dennoch betont locker.
Sein Gegenüber, der mit Vincent Feigenbutz bereits einen anderen deutschen Hoffnungsträger demontiert hat, gab sich ebenfalls kämpferisch. "Ich habe lange gebraucht, um mir meinen Traum von der Weltmeisterschaft zu erfüllen, den werde ich mir nicht von einem 23-Jährigen nehmen lassen. Der Titel bleibt in Italien", erklärte De Carolis,
Unterstützung von Brähmer
Unterstützung erhält Zeuge bei seinem großen Vorhaben von Weltmeister Jürgen Brähmer, der als Coach in der Ecke des Herausforderers steht und sich so neben seinem Titel im Halbschwergewicht auch als Weltmeister-Coach profilieren kann. Gelingt es Brähmer, seinen Schützling zum Titel zu führen, könnte er also etwas vollbringen, was vor ihm noch keinem aktiven Boxer gelang.
Eine Rolle spielt dies für den amtierenden Champion allerdings nicht. "Das ist nebensächlich. Hauptsache Tyron zeigt eine gute Leistung und gewinnt. Bisher läuft bei uns alles nach Plan. Ich gehe zuversichtlich in den Kampf", rückte Brähmer den Fokus zurecht.
Abraham muss sich beweisen
Neben Zeuge steigt auch Abraham in Berlin wieder in den Ring. Nach seinem Debakel gegen Gilberto Ramirez und des damit einhergehenden Verlustes seines Titels will sich König Arthur gegen den jungen Norweger Tim-Robin Lihaug erneut beweisen. Für den Ex-Weltmeister, der weiterhin von Trainer Ulli Wegner betreut wird, geht es um "alles oder nichts".
"Ich habe nie ans Aufhören gedacht. Ich werde ganz schnell wieder ganz oben sein. Zunächst muss ich mich allerdings auf den nächsten Gegner konzentrieren", so Abraham. Lihaug hingegen will die Karriere seines Gegners ausgerechnet in dessen Heimatstadt beenden.
"Ich hatte früher ein Poster von Arthur in meinem Kinderzimmer. Und jetzt muss ich ihn schlagen und seine Karriere beenden", so der Norweger.
"Arthur muss jetzt zeigen, dass er ein Mann ist - und Tyron erinnert mich an Torjäger Gerd Müller", fasste Wegner den Kampfabend in Berlin zusammen. "Er steht immer richtig und haut die Dinger rein! Tyron wird Weltmeister und ich werde mit Arthur demnächst auch wieder Champion. Wir werden alle zusammen Geschichte schreiben."