"Der erste Titel mit Bayern München bedeutet mir unheimlich viel", sagte Djordjevic erleichtert bei Telekom Sport: "Ich bin sehr stolz auf meine Jungs und den ganzen Stab." Berlins Nationalspieler Joshiko Saibou war dagegen tief enttäuscht. "Das ist unheimlich bitter", sagte der 27-Jährige: "Wir haben am Ende die falschen Entscheidungen getroffen."
Jared Cunningham war mit 28 Punkten bester Werfer der Bayern, die ihren ersten wichtigen Titel seit der Meisterschaft 2014 feierten. Zugleich sandte der höchst ambitionierte Klub das nächste deutliche Signal an die Konkurrenz um den nicht qualifizierten Titelverteidiger Brose Bamberg. Für Alba, das mit seinem zehnten Pokaltriumph zu Rekordsieger Bayer Leverkusen aufgeschlossen hätte, war Luke Sikma mit 14 Zählern am erfolgreichsten.
Die Bayern waren am Samstag durch einen 84:73-Halbfinalerfolg gegen Gastgeber ratiopharm Ulm zum dritten Mal in Serie ins Endspiel eingezogen. Berlin hatte sich in der Vorschlussrunde gegen den Erstliga-Vierten medi Bayreuth 96:74 durchgesetzt. Platz drei sicherte sich Ulm mit einem 81:79 (40:41)-Sieg gegen Bayreuth.
Schlussphase bringt die knappe Entscheidung für München
Das Duell der bislang besten Bundesliga-Teams der Saison aus München und Berlin war auch eine Neuauflage des Finals von 2016 (67:65 für Alba). Außerdem galt die Paarung auch als wichtiger Fingerzeig mit Blick auf die anstehenden Play-offs in der Liga.
Der FCB hat den klaren Anspruch, bestes Team in Deutschland zu werden und mittelfristig den derzeit strauchelnden Serienmeister Brose Bamberg als Nummer eins abzulösen. Alba hält mit einem jungen Team in der Liga bislang stark dagegen. "In einem Spiel ist alles möglich", sagte Albas Geschäftsführer Marco Baldi vor der Partie.
Alba startete auch wild entschlossen und zog mit einer variablen Offensive schnell auf 13:6 davon (6.). Die Münchner kamen im ersten Viertel nur auf eine schwache Trefferquote, verkürzten aber per Dreier von Braydon Hobbs mit der Sirene auf 19:20 und gingen mit Beginn des zweiten Spielabschnitts erstmals in Führung. Bis zur Halbzeitpause konnte sich kein Team absetzen.
Nach dem Seitenwechsel waren die Berliner erneut wacher, kontrollierten viele Rebounds und nahmen trotz eines kleinen Zwischentiefs eine 59:54-Führung mit ins Schlussviertel. Alba baute seinen Vorsprung danach auf zehn Zähler aus (32.), und die Münchner schienen in der kritischen Spielphase verwundbar. Doch sie stemmten sich vehement gegen die Niederlage und feierten am Ende zünftig mit Weißbier.