ratiopharm Ulm
Wer nach dem Abgang des zweifachen MVP John Bryant einen Absturz der Ulmer erwartet hatte, wurde eindrucksvoll eines Besseren belehrt. Angeführt vom starken Duo Per Günther und Daniel Theis sicherten sich die Grenzstädter souverän das Playoff-Ticket und hatten beim 1:3 im Viertelfinale gegen den späteren Finalisten Alba durchaus ihre Siegchancen.
Der erste Rückschlag dann im Sommer: Erfolgsfaktor Daniel Theis entschied sich für einen Wechsel nach Bamberg, Cameron Long suchte eine neue Herausforderung und Forward Matt Howard (9,8 PPS) ging nach Frankreich. Mit Boris Savovic (Bayern München). Maarten Leunen (Cantu) und Tim Ohlbrecht (D-League) gelangen allerdings namhafte Top-Transfers, die Ulm am Korb unberechenbar machen sollten. Fraglich ist noch, wie sich das Trio auf dem Parkett ergänzt.
Die Vorbereitung verlief jedenfalls alles andere als optimal. In den Tests gegen Bayreuth, Braunschweig und zuletzt Tübingen setzte es Pleiten, nur gegen ersatzgeschwächte Bamberger gelang ein Sieg. Außerdem plagt sich Per Günther weiterhin mit Knieproblemen herum. Der Aufbauspieler wird wohl auch den Saisonstart verpassen.
Coach Thorsten Leibenath will die mäßigen Resultate der letzten Wochen allerdings nicht überbewerten. "Ich glaube weiter an dieses Team. Phasenweise haben wir aber unterirdisch gespielt", so der 39-Jährige nach der Niederlage gegen Tübingen.
Fazit: Auf Leibenath wartet noch viel Arbeit. Der Umbruch ist groß, die Konkurrenz ist stark. Dennoch: Ulm hat den Kader und die Strukturen, um wieder in die Top 4 der Liga vorzudringen. Dank seines hohen Ansehens bei der Klubführung und den Fans kann sich der Coach sicher sein, genug Zeit für leichte Anpassungen in der Spielweise zu bekommen. Entscheidend für das Resultat wird nicht zuletzt der Gesundheitszustand von Per Günther sein. Mit ihm in Topform kann Ulm die Großen ärgern, ohne ihn ist eine Playoff-Teilnahme schon ein Erfolg.
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