Titelverteidiger Frankreich hat seine imposante Erfolgsserie ausgebaut und steht bei der Handball-WM in Deutschland und Dänemark vor dem Einzug ins Halbfinale. Der zweimalige Olympiasieger bezwang Island in Köln deutlich mit 31:22 (15:11) und setzte sich in der deutschen Hauptrunden-Gruppe I mit 7:1 Punkten an die Tabellenspitze. Die letzte Niederlage bei einer WM kassierten die Franzosen im Viertelfinale 2013 gegen Kroatien.
Kroatien gegen Deutschland unter Druck
Die Mannschaft um Superstar Nikola Karabatic (ein Tor) profitierte ebenso wie die DHB-Auswahl (5:1) von der überraschenden 26:29 (13:17)-Niederlage Kroatiens (4:2) gegen Brasilien. Sollte Co-Gastgeber Deutschland im Duell der Ex-Weltmeister gegen Kroatien am Montag gewinnen, hätte auch Frankreich den vorzeitigen Einzug in die Vorschlussrunde am 25. Januar in Hamburg sicher.
"Es ist ein wichtiges Spiel für uns und für Deutschland. Es wird brutal schwer", sagte der kroatische Topstar Domagoj Duvnjak dem SID und haderte mit der schwachen Leistung in der Kölnarena gegen die Südamerikaner: "Wir haben schlecht gespielt. Die Niederlage ist auch für uns eine Überraschung. Auch wenn wir wussten, dass Brasilien eine gefährliche Mannschaft ist."
Die Kroaten leisteten sich zahlreiche technische Fehler. Brasilien nutzte die vielen Ballgewinne immer wieder zu leichten Treffern ins leere kroatische Tor und führte in der 35. Minute mit 20:14. Die Aufholjagd der Kroaten kam zu spät.
Die Franzosen wurden derweil ihrer Favoritenrolle gerecht. Beste Werfer waren Valentin Porte und Melvyn Richardson mit jeweils fünf Toren. Bei Island wurde Aron Palmarsson schmerzlich vermisst. Der Ex-Kieler hatte sich im Spiel gegen die DHB-Auswahl am Samstag (19:24) in der ersten Halbzeit verletzt.
Norwegen wahrt Chance auf Halbfinale
In der Hauptrunden-Gruppe II wahrte Norwegen im dänischen Herning seine Halbfinalchance. Der Vize-Weltmeister besiegte Ägypten mit 32:28 (16:14) und ist mit 4:2 Punkten Dritter hinter Olympiasieger Dänemark und Vize-Europameister Schweden (beide 6:0).
Ungarn hatte sich zuvor 26:21 (16:14) gegen Afrikameister Tunesien durchgesetzt. Beide Mannschaften haben aber aber wie Ägypten keine Chance mehr, das Halbfinale zu erreichen.