Bundestrainer Christian Prokop setzte zu Beginn in Abwehr und Angriff auf Maximilian Janke. Der Leipziger handelte sich allerdings bereits nach gut zehn Minuten seine zweite Zwei-Minuten-Strafe ein und schmorte fortan bis Mitte der zweiten Halbzeit auf der Bank. Uwe Gensheimer wurde in der Abwehr zeitweise geschont, für ihn verteidigte dann Philipp Weber auf der linken Seite. Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler bildeten den Stamm-Mittelblock.
Nach den ersten Minuten, in denen Deutschland kleinere Schwierigkeiten mit der extrem offensiven Abwehr Montenegros hatte, setzte sich der Titelverteidiger immer weiter ab. Das DHB-Team zeigte in Angriff und Abwehr eine ansprechende Leistung. Allerdings erwies sich Montenegro, das verletzungsbedingt auf seine Leistungsträger Nebojsa Simic (Torhüter, Melsungen) und Vuko Borozan (Rückraum links, Vardar Skopje) verzichten musste, bald als hoffnungslos unterlegen.
Die Mannschaft des serbischen Trainers Dragan Djukic war im Angriff völlig harmlos, der gute Andreas Wolff bekam entsprechend viele Bälle auf seinen Kasten, die leicht abzuwehren waren. So führte Deutschland nach 15 Minuten mit 7:3 und zog bis zur Pause auf 17:9 davon, womit die Partie natürlich entschieden war.
Auch in den zweiten 30 Minuten hatte das Prokop-Team alles unter Kontrolle. Nach 40 Minuten stand es 23:12, der Rest des Spiels war eine bessere Trainingseinheit. Der Bundestrainer nutzte dies und verhalf allen Spielern im Kader zu Einsatzzeit.
Nach 50 Minuten kam Silvio Heinevetter für Wolff (12 von 26, 46 Prozent gehaltene Bälle) ins Spiel. Der EM-Held von 2016 hatte sich leicht verletzt und musste anschließend auf der Bank sitzend am Sprunggelenk behandeln lassen. Nach ersten Erkenntnissen ist die Verletzung aber nicht schlimmer, Wolff sollte gegen Slowenien einsatzbereit sein.
15 Sekunden vor Ende der Partie holte sich Janke noch seine dritte Zeitstrafe und damit die Rote Karte ab.
Die Daten zum Spiel
Anfangsformation DHB: Wolff - Gensheimer, Janke, Weber, Weinhold, Reichmann, Pekeler
Torschützen Deutschland: Gensheimer (9 - 5 von 6 Siebenmeter), Drux (5), Weinhold, Weber, Kühn, Kohlbacher (alle 3), Wiencek, Häfner (beide 2), Reichmann, Fäth (beide 1)
Torschützen Montenegro: Lipovina (7), Bozovic (4), Andjelic (2), Markovic, M. Vujovic, S. Vujovic, Sevaljevic, Lasica, Simovic, (alle 1)
Zwei-Minuten-Zeitstrafen: Deutschland 8 - Montenegro 4
Der Star des Spiels: Uwe Gensheimer
Der Kapitän vergab seinen ersten Siebenmeter, spielte fortan aber stark auf. War mit neun Treffern bester Werfer und verwandelte insgesamt 9 von 10 und damit 90 Prozent seiner Würfe.
Der Flop des Spiels: Vasko Sevaljevic
Mehrere montenegrinische Spieler hätten es verdient, hier erwähnt zu werden. Rückraumspieler Sevaljevic erwischte jedoch einen besonders mauen Tag. Er verwandelte lediglich einen seiner vier Versuche, scheiterte mit einem Siebenmeter an Wolff und spielte den einen oder anderen schlechten Pass.
Die Reaktionen
Christian Prokop (Bundestrainer): "Es war eine große Anspannung zu spüren. Ich bin froh, dass wir das so geregelt haben."
Uwe Gensheimer (Kapitän): "Das war ein Auftakt nach Maß für uns. Aber es kommen noch andere Mannschaften im Turnier."