Vor über 4000 Zuschauern im Centre sportif de Colovray im schweizerischen Nyon erzielte Munir El Haddadi das Tor des Tages für die Spanier (72.)
S04-Nachwuchschef Ruhnert im Interview: "Heldt ist ein Segen"
Reaktionen:
Pascal Itter (Kapitän Schalke): "Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir so spät das Spiel noch verloren haben. Gleichzeitig sind wir aber auch sehr stolz, dass wir gegen ein so starkes Team so gut mitgehalten haben. Wir haben uns bis in dieses Finalturnier gespielt und sind immer stärker geworden, das macht uns alle sehr glücklich. Wir haben eine ganze Saison in Europa gespielt und dabei sehr viel gelernt."
Roger Riera (Kapitän Barcelona): "Das war ein schweres Spiel gegen einen starken Gegner. Ich kann zum Spiel noch gar nicht viel sagen, außer dass wir sehr glücklich sind. Es ist toll, dass die UEFA uns mit diesem Wettbewerb eine neue und derart attraktive Bühne gegeben hat. Wir haben uns auf jedes Spiel gefreut und genießen ganz besonders hier die Zeit in Nyon."
Der SPOX-Spielfilm:
Schalke 04: Wellenreuther - Koseler, Friedrich, Hedlund, Neubauer - Itter, Müller - Multhaup, Sane, Pick - Platte.
Barcelona: Suarez - Godswill, Riera, Tarin, Quintilla - Kaptoum, Ortega, Enguene - Traore, El Haddadi, Rolon.
5.: Traore flankt von rechts in die Mitte. Dort versucht es Rolon mit einem Seitfallzieher - über das Tor.
8.: Wieder eine Barca-Flanke von rechts. Am Elfmeterpunkt nimmt El Haddadi die Kugel direkt, Wellenreuther schnappt sich die Kugel im Nachfassen.
9.: Auf der Gegenseite dringt Platte in den Strafraum Barcelonas ein. Sein Schussversuch wird aber in höchster Not noch neben das Tor geblockt.
12.: Platte nimmt Tempo auf und steckt in den Strafraum zu Sane durch, der halbrechts aus elf Metern mit einem Flachschuss an Keeper Suarez scheitert.
22.: Weiter Schlag in den Rücken der Schalker Viererkette. Wellenreuther kommt aus dem Tor und klärt den Ball vor El Haddadi.
28.: Einen abgefälschten Kaptoum-Schuss dreht Wellenreuther gerade noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten.
33.: Kaptoum verschafft sich an der Strafraumgrenze mit einer Körpertäuschung im Duell mit Hedlund Platz und visiert den rechten Torwinkel an. Wellenreuther ist aber rechtzeitig da.
48.: Böser Ballverlust in der Vorwärtsbewegung des S04. Enguene treibt den Ball halblinks nach vorne und passt zentral in die Mitte zu El Haddadi, der sofort mit links abzieht - knapp drüber.
54.: Traore narrt rechts vier Schalker, zieht in den Strafraum und passt zu El Haddadi. Der dreht sich um die eigene Achse und schießt mit links - Wellenreuther pariert stark.
54.: Im Gegenzug zieht Pick von links in die Mitte, geht mit einer Finte an Riera vorbei und schießt dann mit der Innenseite am rechten Pfosten vorbei - dicke Chance!
72., 0:1, El Haddadi: Nur eine Minute nach seiner Einwechslung wird El Ouriachi links eingesetzt. Im Duell gegen Friedrich setzt er sich durch und flankt kurz vor der Grundlinie in den Rücken der Schalker Abwehr. Die hat El Haddadi aus den Augen verloren, der mit links rechts unten einschiebt.
77.: Schalke spielt aus der Mitte hinüber zu Koseler. Der hält vom rechten Strafraumeck einfach mal drauf. Sein strammer Schuss klatscht an den rechten Außenpfosten.
Fazit: Schalke hielt gegen den Favoriten lange Zeit sehr gut mit. Barca aber letztlich mit der größeren individuellen Qualität und um genau dieses eine Tor besser.
Der Star des Spiels: Munir El Haddadi. Der 18-Jährige war sehr beweglich im Sturmzentrum, technisch stark und fackelte nie lange, um zum Abschluss zu kommen. Schoss insgesamt neun Mal Richtung Schalker Kasten und erzielte seinen neunten Treffer in der neunten Partie.
Der Flop des Spiels: Maurice Neubauer. Hatte - und das war nicht unbedingt überraschend - mit dem starken Traore erhebliche Probleme. Fand im direkten Duell kein Mittel, um den Barca-Rechtsaußen nachhaltig an seinen Läufen zu stören. Deshalb auch in der Offensive unsichtbar.
Der Schiedsrichter: Pawel Raczkowski (Polen). Hatte mit der weitestgehend fairen Partien kaum Probleme und lag auch bei den persönlichen Strafen richtig. Gelb gegen Sane war allerdings zu hart (53.).
Das fiel auf:
- Sehr niveauvolle und temporeiche erste Hälfte mit guten Szenen beider Teams. Barca im gewohnten 4-3-3 und sehr hoch stehenden Außenverteidigern. Schalke verrichtete viel Laufarbeit, griff früh an und hatte eine gute Staffelung in Tiefe und Breite in seinem Spiel.
- Barca im Spiel gegen den Ball sehr diszipliniert. Die Katalanen zogen sich im Verbund zurück und machten den Raum im Zentrum sehr eng. Gefährliche Szenen resultierten auf beiden Seiten nur dann, wenn es mit schnellen Kombinationen nach vorne ging.
- Die Spanier im ersten Abschnitt mit einer kurzen Drangphase, weil Schalke den Zugriff im Zentrum verlor. Die Außenverteidiger mussten deshalb einrücken, so dass Barca zielstrebig durch die Halbräume passen konnte und S04 am Ende keinen Druck mehr auf den Ballführenden bekam.
- In weiten Teilen der zweiten 45 Minuten ging die taktische Disziplin auf beiden Seiten mehr und mehr verloren. Das Zentrum wurde immer häufiger schnell überspielt, die zuvor noch engen Räume wurden gelockert, die Partie wogte hin und her.
- Schalke stand defensiv zwar weiter ordentlich, ließ sich jedoch langsam aber sicher immer weiter zurückdrängen. S04 fand zudem gegen Barcas starke rechte Seite mit Godswill und dem quirligen Traore kein Mittel, so dass sich die Führung der Spanier doch ein wenig ankündigte.
Youth League: FC Schalke 04 - FC Barcelona