Der Angreifer erschien nicht vor Gericht, nachdem er am Dienstagabend mit Real Madrid in der Champions League in Kiew mit 5:0 gegen Schachtjor Donezk gewonnen hatte. Sein Anwalt Antoine Vey sagte, Benzema könne aus "beruflichen" Gründen nicht anwesend sein.
Benzema wird vorgeworfen, 2015 in die versuchte Erpressung seines damaligen Kollegen in der Nationalmannschaft, Mathieu Valbuena, verwickelt gewesen zu sein - der 33-Jährige weist eine Mittäterschaft zurück.
Gemeinsam mit Benzema sind vier Männer wegen versuchter Erpressung angeklagt. Diese sollen ein Sexvideo von Valbuena benutzt haben, um Geld zu erpressen. Das Video war ihnen durch den Datentransfer zu einem neuen Handy in die Hände geraten.
Benzema hatte Valbuena wegen des Videos kontaktiert. Er soll im Auftrag eines Jugendfreunds seinen Teamkollegen gedrängt haben, die Geldforderung der Erpresser zu erfüllen. Dieser Jugendfreund wiederum soll mit den Erpressern gemeinsame Sache gemacht haben. Benzema beteuerte hingegen, er habe Valbuena mit einem guten Rat lediglich einen Gefallen tun wollen.
Mathieu Valbuena: "Ich dachte, sie bluffen"
"Anfangs habe ich es nicht geglaubt, ich dachte, sie bluffen", sagte Valbuena in seiner Aussage am Mittwoch: "Ich hatte Angst um meine Karriere. Ich wusste, dass es für mich im französischen Team schwierig werden würde, wenn das Video herauskommt."
Der Skandal hatte die französische Nationalmannschaft vor sechs Jahren erschüttert, sowohl Benzema als auch Valbuena mussten das Team verlassen. Benzema wurde von Nationaltrainer Didier Deschamps mittlerweile wieder begnadigt. Das Verfahren in Versailles ist auf drei Tage angesetzt. Im Fall einer Verurteilung drohen dem Stürmer bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe von 70.000 Euro.