Der mit einem Sportministerium vergleichbare CSD erkennt demnach ausdrücklich auch die Europäische Fußball-Union (UEFA) als maßgebliche Dachorganisation im kontinentalen Profi-Fußball an: Spanien sei "der Auffassung, dass es durch Dialog möglich ist, über die Verbesserung der Wettbewerbe nachzudenken, jedoch immer im Rahmen der bereits bestehenden Strukturen", schrieb Spaniens oberste Sportbehörde an die mit dem Fall beschäftigten Richter.
Angesichts der Unabhängigkeit des EuGH hat Spaniens Positionierung vor allem symbolische Kraft. In dem Verfahren haben die Richter vorrangig wettbewerbsrechtliche Aspekte zu berücksichtigen.
Real und Barcelona sind zusammen mit dem italienischen Topklub Juventus Turin die letzten drei von ursprünglich zwölf "Rebellen" mit Plänen für eine Abspaltung von der UEFA und ihrer Champions League. Der erste Anlauf zur Umsetzung des Projekts war im Frühjahr aufgrund des Widerstands vor allem der UEFA und Fans in vielen europäischen Ländern, besonders in England, nach nur drei Tagen durch den postwendenden Ausstieg der Vereine von der Insel krachend gescheitert.
Die drei verbliebenen Klubs versprechen sich von einer Super League zusätzliche Millionen-Einnahmen. Vor allem Real und Barca können ihre explodierenden Personalkosten auch angesichts ihrer Überschuldung faktisch nicht mehr seriös durch die bisherigen Geldströme decken.
Aufgrund des umstrittenen Ultimatums eines spanischen Handelsgerichtes lässt die UEFA derzeit sämtliche Disziplinarverfahren gegen die Super-League-Gründer, an deren Ende für Real, Barca und Juve auch jahrelange Ausschlüsse aus der Champions League stehen können, ruhen. Allerdings hat der Europa-Verband bereits Berufung in der nächsten Instanz eingelegt. Zugleich setzt die UEFA im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung auf eine Grundsatzurteil der Europa-Richter zu ihren Gunsten.