"Als professioneller und erfahrener Spieler hätte Patrice Evra nicht so unangemessen reagieren dürfen", hieß es im offiziellen Klub-Statement am Freitagabend.
Der französische Klub wolle jedoch genauso mit allen rechtlichen Mitteln gegen die Fans vorgehen, die "unter dem Deckmantel der Leidenschaft Spieler beleidigen und den Ruf von Olympique Marseille gefährden".
Der Fall Evra: Was war passiert?
Beim Aufwärmen wurde Evra von den eigenen Anhängern mit verletzenden Sprechchören bedacht. Grund dafür könnten zum einen die schwachen Leistungen sein, die Evra in den vergangenen Wochen gezeigt hatte. Zum anderen nehmen ihm viele Marseille-Fans übel, dass sich Evra via Social Media jeden Montag mit lustigen Videos präsentiert - auch wenn das Team am Wochenende zuvor verloren oder schlecht gespielt hat.
Sie werfen dem Routinier vor, dass ihm die Mannschaft und die Ergebnisse egal seien - und genau das könnte der Auslöser für den Zwischenfall in Portugal gewesen sein.
Im kleinen Stadion in Guimaraes hatte Evra nach den Beleidigungen Gesprächsbedarf, woraufhin einige Marseille-Anhänger über den Zaun kletterten. Das Gespräch eskalierte allerdings schnell und wurde mit dem Tritt Evras und einem anschließenden Gerangel beendet. Evra wurde von zwei Teamkollegen in die Kabine geführt, sah aber trotzdem die Rote Karte. Es war die erste Rote Karte in der Geschichte der Europa League, die bereits vor dem Anpfiff gezeigt wurde.