Eine Sache ist grundlegend anders als bei Jürgen Klopp: Der FC Liverpool hat mit Arne Slot alles richtig gemacht

Von Finn Fichtner
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Das erste Jahr nach Jürgen Klopp. Viele Experten waren gespannt, wo die Liverpool-Reise hinführt. Der Saisonstart zeigt: Es geht zurück an die Spitze.

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"Wir wissen, dass diese Entscheidung für die Fans zutiefst enttäuschend sein wird, aber die Sicherheit der Zuschauer, des Personals und der Spieler hat höchste Priorität." Der Sturm Darragh fegte in den letzten Tagen über Großbritannien und sorgte dafür, dass das für Samstag geplante Merseyside-Derby zwischen dem FC Everton und FC Liverpool nach Starkregen im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiel. Doch Liverpool-Fans dürften insgeheim gar nicht so enttäuscht über die Spielabsage gewesen sein.

Everton wäre nach einem 4:0-Sieg gegen Wolverhampton unter der Woche mit breiter Brust in das Duell gegangen, die Reds hatten hingegen am Mittwoch in Newcastle mit dem späten Ausgleichstreffer zum 3:3 einen seltenen Rückschlag hinnehmen müssen.

Noch viel wichtiger jedoch: Die "Reds" bekamen eine ungeplante und ungewohnte Pause zum Durchatmen, bevor ein straffes Programm bis zum Jahreswechsel ansteht. Inklusive des heutigen Champions-League-Duells gegen Girona sind noch sechs Partien innerhalb von 19 Tagen angesetzt, darunter auch das Viertelfinale im League Cup beim FC Southampton. Zudem rücken die Comebacks der verletzten Leistungsträger Alisson Becker und Diogo Jota näher.

FC Liverpool ist komfortabler Tabellenführer der Premier League

Von der Couch aus konnte die Mannschaft von Trainer Arne Slot am Wochenende einen fast perfekten Spieltag genießen. Vizemeister Arsenal ließ durch ein 1:1-Unentschieden beim FC Fulham Punkte liegen und auch Dauerrivale Manchester City zeigte weiter ungewohnte Schwächen und kam gegen Crystal Palace nicht über eine 2:2-Punkteteilung hinaus. Einzig Chelsea konnte sich in einem 4:3-Spektakel gegen die Spurs durchsetzen und sich in die erste Verfolgerposition spielen.

Mit einem Spiel in der Hinterhand hat Liverpool noch immer vier Zähler Vorsprung und bleibt souveräner Tabellenführer. Ein Gefühl, das die Reds auch aus der Königsklasse kennen. In der neuen Ligaphase der Champions League sind die Engländer das einzige Team mit fünf Siegen aus fünf Spielen und grüßen dementsprechend von der Tabellenspitze. Erst eine Niederlage kassierte die Mannschaft in allen Wettbewerben und ist in jedem Titelrennen voll dabei.

Nachdem Jürgen Klopp den Verein im Sommer nach fast neun erfolgreichen Jahren verlassen hatte, kommt die neuerliche Erfolgsserie für viele Beobachter durchaus überraschend. Aber ist es das wirklich?

Tabelle der Premier League: Die Spitzengruppe

PlatzVereinSpielePunkeToreGegentore
1Liverpool FC14352911
2Chelsea FC15313518

3

Arsenal FC15292915
4Manchester City15222721
5Nottingham Forest15251918
6Aston Villa15252323
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Acht Titel in neun Jahren: Das Erbe von Jürgen Klopp beim FC Liverpool

Es gab im Sommer kein größeres Erbe im europäischen Fußball. Acht Titel brachte Klopp in seiner Amtszeit an die Anfield Road. Unter anderem gewannen die Reds unter seiner Führung 2020 die erste Meisterschaft seit 1990 und krönten sich 2019 mit dem Gewinn der Champions League zur Nummer eins in Europa. Doch nicht nur die Trophäen machten das Klopp-Vermächtnis riesig: Der "Normal One" genoss unter den Fans absoluten Kultstatus und wurde zu einer der größten Klublegenden. Wer könnte diese riesigen Fußstapfen füllen, diese fast unmögliche Aufgabe meistern?

Die "Fenway Sports Group" (FSG), die seit 2010 Besitzer des Traditionsklub ist, ging bei der Trainersuche einen für einen Investorenklub selten begangenen Pfad. Statt sich im vermeintlich obersten Regal der Trainerkandidaten zu bedienen, fiel die Wahl auf Arne Slot. Ein Coach, der bisher erstklassig nur in der niederländischen Eredivisie an der Seitenlinie stand. Ein ähnlicher Versuch, der bei Manchester United in Person von Erik ten Hag scheitern sollte.

Slot übernahm 2019 mit Alkmaar erstmals einen Erstligisten und zog 2021 zu Feyenoord weiter. In 101 Spielen beim Klub aus Rotterdam holte Slot in der heimischen Liga einen beeindruckenden Punkteschnitt von 2,32 und führte das Team in der Saison 2022/23 zur Meisterschaft und holte zum seinem Abschied 2023/24 noch den nationalen Pokal. Seine Erfolge allein qualifizierten ihn jedoch nicht allein zum Klopp-Nachfolger. Der Niederländer zeigte sich selbst begeistert, dass das Interesse von FSG nicht auf seinen Titeln beruhte, sondern sich viel mehr in seinem Spielstil begründet sah.

Weiterentwicklung der Klopp-Ära: Warum Arne Slot der perfekte Nachfolger ist

Laut Slot seien die Parallelen zu Klopp "auch einer der Gründe gewesen", die ihn ganz oben auf der Wunschliste der Reds auftauchen ließen. In seinem ersten Interview als Reds-Coach bestätigte er, dass es nur logisch sei, "wenn eine bestimmte Spielweise erfolgreich war, man das gerne erweitern oder fortsetzen möchte". Dementsprechend ist es kaum überraschend, dass Liverpool noch immer eine der besten Offensiven Europas stellt. Sowohl in der Premier League (29) als auch in der Champions League (12) erzielte der LFC die drittmeisten Treffer.

Das Pressing ist zudem noch immer eines der Erfolgsrezepte, doch neben den Gemeinsamkeiten sind die Unterschiede nicht nur hier zur Klopp-Ära deutlich. Der legendäre "Heavy-Metal-Fußball" des Deutschen ist um einige ruhigere und kontrollierter Töne aus den Niederlanden erweitert worden. Statt nach Ballverlust direkt ins Gegenpressing zu gehen, wartet die Mannschaft unter Slot auf den richtigen Moment, um den Ball zurückzuerobern. Die Intensität in solchen Situationen ist nach fast einem Jahrzehnt unter Klopp jedoch noch immer in der DNA der Spieler verankert.

Klopp hat zudem dafür gesorgt, dass Slot bestens auf seine neue Aufgabe vorbereitet sein würde. "Er hat mir mehr als ein paar gute Tipps gegeben", verriet Slot zu Beginn seiner Amtszeit. Die Tipps scheinen zu fruchten. Slot hat den Startrekord der Reds gebrochen und gewann acht der ersten neun Partien - derart erfolgreich war kein Coach vor ihm in 132 Jahren Vereinsgeschichte.

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Arne Slot orientiert sich auch an Pep Guardiola

Anleihen nimmt Slot sich auch von City-Teammanager Pep Guardiola. Viel Ballbesitz sei demnach für ihn ein entscheidender Faktor zum Erfolg. Zwar hat sich dieser im Vergleich zum Vorjahr eher verringert, doch die Reds wissen mittlerweile mit dem Ball kontrollierter umzugehen. Statt wie in vergangenen Jahren im 4-3-3 schnell über die Außen umzuschalten, stehen jetzt die Zentrumsspieler im 4-2-3-1 mehr im Fokus und lassen die Kugel besser zirkulieren.

Mit technisch starken Spielern und der Kreativität von Dominik Szoboszlai und Alexis Mac Allister kann zudem jederzeit Torgefahr entstehen. Die Neuverpflichtungen der vergangenen Saison haben dafür gesorgt, dass der Umbruch im Mittelfeld gelungen ist. Hier ist der Anteil der Arbeit von Klopp nicht zu unterschätzen.

Allgemein wird in der Erzählung von Liverpool als Überraschungsmannschaft oft vergessen, dass die Reds vor gut einem Jahr in ähnlich guter Position standen und um mehrere Titel mitspielten. Einzig die Kombination aus Verletzungen und einem Einbruch nach der Verkündung des Klopp-Abschieds verhinderte eine erfolgreichere Spielzeit.

Noch kein Spiel verpasst: Ex-Bayern-Spieler startet durch

Eine der Überraschungen der Saison ist einer, der es einst beim FC Bayern nicht packte: Ryan Gravenberch. 1.121 Minuten spulte der Niederländer in der vergangenen Spielzeit in der Liga ab. Unter seinem Landsmann Slot kommt er bereits Anfang Dezember auf 1.237 Spielminuten in der Premier League. In allen 14 Partien stand der 22-Jährige dabei in der Startelf und wurde nur zwei Mal ausgewechselt. In der Königsklasse verpasste Gravenberch gar noch keine Minute.

Er hat sich mittlerweile zu einem der dominantesten Sechser Europas entwickelt. Der 1,90-Meter-Mann führt die Premier League bei abgefangenen Bällen an (25) und weiß nach Ballgewinn auch mit der Kugel umzugehen. Entweder zieht er die Angriffe ruhig mit kurzen Pässen auf (über 30 pro Partie bei 93 Prozent Passquote), oder treibt den Ball selbstbewusst nach vorne (fast 45 Carries pro Partie). Im Zentrum helfen ihm zudem die Außenverteidiger Andrew Robertson und Trent Alexander-Arnold. Die defensive Flügelzange, welche die Jahre unter Klopp oft eher eine offensive Flügelzange bildete, rückt nun weniger in die Breite und steht tiefer.

Die Schachzüge haben die gesamte Defensive stabilisiert. Virgil van Dijk kommt an seine Verfassung vor dem Kreuzbandriss heran und bildete mit Ibrahima Konaté bis zu dessen Verletzung ein Bollwerk. Dahinter beweist Ersatzkeeper Caoimhin Kelleher (bis auf seinen kostspieligen Patzer gegen Newcastle), dass er eine würdige Alternative zum verletzten Alisson ist. Die wenigsten Gegentore der Premier League (11) sprechen eine Sprache für sich. Dass Liverpool zudem nach Statistiken die wenigsten erwartbaren Gegentore gegen sich hat, zeigt zudem, dass dies weder Glück noch Zufall ist. Auch in der Champions League musste der Ball erst ein einziges Mal aus dem eigenen Netz gefischt werden.

Fast die Hälfte aller Tore geschossen: Salah ist in Topform

Offensiv geht es dann aus dem Zentrum heraus oft auf die Außen. Auf der rechten Seite wartet dort Mohamed Salah. Der Ägypter ist in seiner mittlerweile achten Saison bei den Reds noch immer der entscheidende Mann. Salah ist mit 13 Saisontoren für rund 45 Prozent der Ligatreffer Liverpools zuständig. Hinzu kommen acht Assists. Dabei ist das Spiel nicht allein auf ihn zugeschnitten. Mit Harvey Elliott, Luis Diaz und Dominik Szoboszlai sind drei Spieler häufiger in Angriffen involviert, die mit einem Torabschluss enden.

Erst kürzlich plauderte Salah über ein Gespräch mit dem ehemaligen Arsenal-Trainer Arsène Wenger, der mit ihm über die Unterschiede zwischen einem guten und einem Weltklasse-Spieler diskutiert habe. "Die besten Spieler sind immer auf das Spiel fokussiert, selbst wenn sie selber gerade kein Momentum haben. Sie blieben immer bis zur allerletzten Minute in der Partie." Dass Salah sich die Worte Wengers zu Herzen nahm, zeigte er erst kürzlich beim 3:2-Comeback gegen Southampton. Trotz überwiegend unauffälliger Partie war er im entscheidenden Moment zur Stelle, bescherte den Ausgleich und verwandelte den eigens per Flanke herausgeholten Strafstoß zum Sieg.

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Der 32-Jährige hat es geschafft sein Spiel stets anzupassen und weiterzuentwickeln. Beeindruckend ist dabei seine Konstanz: In jeder Spielzeit an der Anfield Road stand er in mindestens 32 Liga-Partien auf dem Feld. Dabei markieret die vergangene Spielzeit mit 32 Partien den Negativrekord, nachdem der Ägypter erstmals längerfristig aufgrund einer Muskelverletzung ausgefallen war. 18 Tore in der abgelaufenen Saison waren ebenfalls die bisher schlechteste Ausbeute des "Egyptian King". Nach seiner Rückkehr konnte er in den letzten 17 Partien nur noch sieben eigene Treffer bejubeln. Noch immer eine gute Quote, jedoch nicht für seine eigenen hohen Ansprüche.

Mo Salah: Leistungsdaten in der Premier League seit seiner Ankunft bei Liverpool

SaisonSpiele (Einsatzminuten)ToreAssists
2024/2514 (1.230)138
2023/2432 (2.536)1810
2022/2338 (3.297)1912
2021/2235 (2.762)2313
2020/2137 (3.082)225
2019/2034 (2.888)1910
2018/1938 (3.261)228
2017/1836 (2.920)3210
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Gut für Liverpool: Kein Afrika-Cup in dieser Saison

Was Kritiker als erste Anzeichen des höheren Alters deuteten, lässt sich auch durch den Afrika-Cup inmitten der Saison erklären. Auch bei vorherigen schwächeren Saisonabschlüssen war der Ägypter unter der Saison längere Zeit für sein Land im Einsatz. Diese Saison steht kein größeres Turnier an und Salah ist auf persönlichem Rekordkurs.

Doch nicht allein seine Leistungen dominieren die Schlagzeilen. Im Sommer läuft der Vertrag des Flügelstürmers aus und eine Verlängerung deutet sich bisher nicht an. Gerüchte um einen möglichen Abgang des Topstars nahmen nach besagter Partie gegen Southampton Fahrt auf. "Es ist fast Dezember und ich habe immer noch kein Angebot vom Klub bekommen", äußerte sich der Matchwinner höchstpersönlich nach Abpfiff zu seiner Personalie. "Ich bin mehr weg als da. Ich bin enttäuscht, aber lasst uns abwarten."

Worte, die nicht nur den Fans der Reds, sondern allen Beteiligten Sorgen bereiten sollten. Jamie Carragher, ehemaliger Liverpool-Profi und TV-Experte, nannte die Aussage Salahs anschließend in Anbetracht der bevorstehenden Kracher gegen Real Madrid und Manchester City "egoistisch". Doch an der Anfield Road blieben alle cool. Beide Spiele wurden souverän gewonnen und Salah erzielte einen Treffer und legte einen weiteren auf.

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"Ich liebe die Fans": Verhandlungen mit Salah stocken

Trainer Arne Slot bügelte bereits charmant jede Idee einer schlechten Stimmung weg: "Ich glaube nicht, dass Mo dadurch abgelenkt wird. Wenn ich mir anschaue, wie er spielt, dann hilft es ihm vielleicht sogar."

"Es ist doch schön, dass wir jetzt eine mediale Geschichte haben. Nun habt ihr auch etwas Arbeit", legte er gegenüber den Journalisten lächelnd nach.

Wenngleich Slot bemüht ist, eine negative Grundstimmung im Keim zu ersticken, bleibt es verwirrend, dass mit dem vermeintlich besten Spieler nicht verlängert wird. Erst recht, wenn jener betonte: "Die Fans lieben mich und ich liebe die Fans".

Doch auch wenn Salah ein Alterungsprozess aufgrund seiner unglaublichen Disziplin und Fitness kaum anzumerken ist, ist es sein Alter, dass die Liebe und eine Weiterbeschäftigung auf eine Probe stellt. Der Ägypter ist der bestbezahlte Profi in der Historie Liverpools. Rund 350.000 Pfund soll er seit seiner Vertragsverlängerung 2022 pro Woche verdienen. Weitere Leistungsbezogene Boni kommen noch hinzu.

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Bayern-Flop als Warnung: Warum Salah auf ein passendes Angebot warten muss

Bei einer Verlängerung seines Arbeitspapiers würden die Bezüge kaum sinken. Sein Alter jedoch wird weiter steigen und die Eigentümer der Fenway Sports Group agieren anders als andere Investoren von Fußballvereinen. Geld wird nicht ziellos in den Verein gepumpt, sondern alle Entscheidungen anhand von Daten strategisch abgewogen und auch die Reds werden dabei wie ein Unternehmen geführt - und aus Businessperspektive ist die Vertragsverlängerung mit einem Spieler über 30 Jahren ein Risiko.

Laut Studien erreichen Fußballer meist mit 29 ihr volles Potenzial, bevor sie immer weiter abbauen. Zwar zeigt Salah bisher wenig bis keine Anzeichen, doch eine von Beraterseite gewünschte Vertragsverlängerung von drei Jahren könnte bei einem Leistungseinbruch im Sommer bedeuten, dass der Topverdiener der Reds für mehrere Jahre nur noch ein Ergänzungsspieler wäre. Zudem laufen ebenfalls die Verträge von Trent Alexander-Arnold und Virgil van Dijk aus. Dass die FSG wenig zimperlich sein kann und das Alter mehr oder weniger von einem Tag auf den anderen einsetzen kann, zeigen einige Beispiele der vergangenen Jahre:

Bayern-Fans werden sich vermutlich weniger gerne an das Kapitel Sadio Mané erinnern. Der einst geniale Flügelpartner von Salah wechselte zur Saison 2022/23 überraschend an die Säbener Straße - und kam als vermeintlicher Königstransfer nur auf sieben Tore in der Liga und zog bereits nach nur einem Jahr weiter nach Saudi-Arabien.

Vor der vergangenen Spielzeit glaubte auch Werder Bremen mit Naby Keïta Liverpool einen möglichen Heilsbringer abgekauft zu haben. Es folgten gerade einmal fünf Einsätze und ein Streik. Im Winter soll der Guineer nach Budapest verliehen werden. Die Abgänge von Fabinho, Jordan Henderson oder auch zuvor Georginio Wijnaldum sind weitere Beweise des Umbruchs und Verjüngung.

"CEO of Football": Mastermind zurück an der Anfield Road

Mittlerweile sollen sich die Klubverantwortlichen angeblich mit Salah auf einen Vertragsverlängerung über zwei Jahre geeinigt haben, wie der Mirror jüngst berichtete. Sollte der Rechtsaußen dann später doch gewinnbringend an prominente Interessenten aus Paris oder Saudi-Arabien verkauft werden, ist mit bestem Ersatz zu rechnen. Neben den gelungenen Verkäufen, erlaubt sich Liverpool auch in der Verpflichtung neuer Stars kaum Fehlgriffe. Zudem kehrte zu Jahresbeginn das Mastermind hinter der Verpflichtung von Mo Salah oder auch Virgil van Dijk nach Liverpool zurück.

Michael Edwards wurde als neuer "CEO of Football" der FSG verkündet, nachdem er bereits bis 2022 als Sportdirektor der Reds fungiert hatte. Als Sportdirektor steht ihm seit diesem Sommer mit Richard Hughes ein ehemaliger Bekannter aus gemeinsamen Zeiten beim FC Portsmouth zur Seite. In der abgelaufenen Transferphase tüteten sie allerdings nur zwei Neuverpflichtungen ein. Der bei der Europameisterschaft überzeugende Keeper Georgiens, Giorgi Mamardashvili, wechselt im kommenden Sommer an die Anfield Road.

Erst einmal in der Startelf: Ein Transferflop droht

Bereits jetzt trägt Federico Chiesa das legendäre rote Trikot. Er war bei Juventus ein begehrter Außenstürmer, bevor seine Karriere durch Verletzungen ins Stocken geriet. Liverpool konnte sich seine Dienste hingegen für nur zwölf Millionen Euro sicher. Doch auch diese vergleichsweise geringe Summe konnte der 27-Jährige bisher kaum rechtfertigen.

Am 25. September stand er beim Liga-Pokal-Triumph über West Ham erstmalig und einmalig in der Startelf. Derzeit soll sich der Flügelspieler bei der U21 die nötige Fitness holen und konnte hier zuletzt gegen Nordsjaelland immerhin einen Treffer erzielen. Für eine finale Bewertung des Transfers ist es noch zu früh.

Im Gegensatz zu Jürgen Klopp: Arne Slot ist in Liverpool kein "Manager"

Großes Mitspracherecht hat Trainer Slot bei Transfers jedoch nicht. Im Gegensatz zu Jürgen Klopp trägt er nicht den offiziellen Titel "Manager", sondern "Head Coach". Sein Aufgabengebiet soll sich einzig und allein aufs Trainerdasein fokussieren - bisher mit Erfolg.

"Wir müssen erst einmal beweisen, dass wir immer noch da oben stehen können, wenn wir auf Arsenal, Newcastle, Chelsea oder Aston Villa treffen, während wir zugleich Champions-League-Spiele absolvieren", gab Slot vor einigen Wochen noch zurückhaltend zu Protokoll und verbat sich eine Bewertung seiner Arbeit bis Ende November. Jetzt, im Dezember, stehen die Reds in beiden Wettbewerben noch immer ganz oben. Geht es so weiter für Liverpool, dann dürften die Titelträume auch das schlechte Wetter überstehen und im Frühling Realität werden.

Liverpool: Die nächsten Spiele der Reds

Datum, UhrzeitWettbewerbGegner
Di., 10. Dezember, 18:45 UhrChampions LeagueFC Girona (A)
Sa., 14. Dezember, 16:00 UhrPremier LeagueFC Fulham (H)
Mi., 18. Dezember, 21:00 UhrLeague CupFC Southampton (A)
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