Gegenüber dem Nachrichtenmagazin erklärte der Innenverteidiger des FC Arsenal unter anderem, dass Verletzungen für Fußballer die einzige Möglichkeit seien "eine legitimierte Auszeit zu bekommen", um den Belastungen und dem Druck zu entkommen. "Ich war eigentlich immer eher deprimiert, wenn ich verletzt war, denn ich wollte spielen. Ein Fußballspieler will nicht verletzt sein", reagierte Matthäus bei Sky. "Den Druck hast du dir eher selbst aufgehalst, er ist gar nicht von außen gekommen."
Matthäus glaubt nicht an Zukunft für Mertesacker im Fußball
Auch das Halbfinal-Aus bei der Heim-WM 2006 bezeichnete Mertesacker überraschend als eine Art Befreiung (Ich dachte nur: 'Es ist vorbei, es ist vorbei. Endlich ist es vorbei"), anstatt von Enttäuschung zu sprechen. Eine Einstellung, die der 50-Jährige Ex-Profi nicht nachvollziehen kann. "Man ist ja nicht verpflichtet in der Nationalmannschaft zu spielen. Das hat er alles freiwillig gemacht. Wenn der Druck zu groß gewesen wäre, hätte er ja aufhören können."
"Im eigenen Land eine Weltmeisterschaft zu spielen, bei der man von so einer Euphorie getragen wird, darf keine Belastung sein", mahnte Matthäus und glaubt, dass Mertesacker wegen seiner Äußerungen wenig Zukunft in der Fußballbranche hat: "Wie will er nach diesen Aussagen weiter im Profifußball tätig sein? Wie will er einem jungen Spieler diese Professionalität vermitteln, wenn er sagt, dass da zu viel Druck ist? Das geht nicht."
Der 104-malige Nationalspieler wird seine aktive Laufbahn im Sommer beenden und anschließend die Leitung der Nachwuchsakademie des FC Arsenal übernehmen. Der Weltmeister von 2014 spielte in seiner Karriere für Hannover 96, Werder Bremen und die Gunners.