Premier League
Von Raphael Honigstein
Streit des Spieltags: Fußballerisch war an dem Pokalwochenende wenig geboten. Oscar erzielte beim 1:0 von Chelsea gegen Stoke ein schönes Tor, aber das eigentliche Thema in der Hauptstadt war der sich anbahnende Streit zwischen Jose Mourinho und Arsene Wenger. Der Chelsea-Coach hat seinem Gegenüber schon vor Wochen vorgeworfen, sich immer nur zu beklagen, jammerte aber nun seinerseits, dass er gerne "ebenso viel Kontrolle über den Spielplan" wie die Gunners haben würde. Eine nicht ganz nachvollziehende Beschwerde, angesichts des Terminplans der Nord-Londoner.
Ein hartes Match jagt im Februar und März das nächste. Wenger reagierte allerdings etwas unsouverän. "Eine objektive Studie der vergangenen fünf Jahre hat ergeben, dass Arsenal die wenigsten Ruhetage hatte", behauptete der Franzose, "das sind Fakten." Aber Meinungen hat er natürlich auch. Juan Matas Wechsel ins Old Trafford sei "unfair", hatte er ein paar Tage zuvor gesagt; da Mata mit ManUtd nicht mehr gegen Chelsea, dafür aber gegen Chelseas Rivalen Manchester City und Arsenal spielen kann. Dieses Ping-Pong-Spiel dürfte in den nächsten Wochen noch so weiter gehen.
Deal des Spieltags: Mata, der Spanier, flog nach seinem 45-Millionen-Euro-Wechsel am Samstag endlich mit dem Hubschrauber nach Manchester. United-Chef Ed Woodward ließ sich für den Transfer feiern; er habe vermieden, mit Chelsea zu sprechen, damit das Thema Wayne Rooney nicht aufkam, steckte er unter anderem dem Guardian. Ob das wirklich so clever war, sei mal dahingestellt. Wichtiger ist jedoch, dass sich der angeblich ganz, ganz heftig von Real Madrid umworbene Rooney - Madrid weiß komischerweise nichts davon - nun doch wieder einen Verbleib bei den Red Devils vorstellen kann. David Moyes gab ihm Einblick in die Transferpolitik, dazu soll es einen neuen, mit 18,7 Millionen Euro im Jahr dotierten Vertrag und die Aussicht auf die Kapitänsbinde geben. Prädikat: Weltklasse. Für Wazzas Berater, versteht sich.
Und sonst? Torhüter leben auf der Insel gefährlich, das ist nichts Neues. Allerdings sind sie auch manchmal selber schuld, wenn es weh tut. Ex-Nationaltorwart David James verletzte sich zum Beispiel einst beim Versuch, vom Sofa aus die Fernsehbedienung zu erreichen. Muskelzerrung im Rücken, kein Witz.
Am Donnerstag zog sich Oxford-City-Keeper Victor Francos ein noch blödere Blessur zu. Der Franzose kletterte auf einen Baum, um einer Katze zu helfen, verlor die Kontrolle und schlug sich beim Fall auf den Boden die Wade auf. "Ich habe kein Mitleid mit ihm, Fußballprofis haben nichts auf Bäumen zu suchen", sagte Mike Ford, der Trainer des Sechstligisten.
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Premier League: "Fußballer haben nichts auf Bäumen zu suchen"
