Zum "Spieler des Turniers" kürte das neunköpfige Experten-Gremium um den deutschen Holger Osieck Spaniens Mittelfeldmann Xavi Hernández. Das gab die Europäische Fußball-Union (UEFA) einen Tag nach dem Endspiel in Wien bekannt.
Europameister Spanien stellt mit neun Akteuren die meisten Spieler in der 23 Profis umfassenden EM-Auswahl. Halbfinalist Russland hat mit vier Spielern, inklusive Shootingstar Andrej Arschawin, noch einen Akteur mehr im Allstar-Team als der EM-Zweite Deutschland.
Als weiterer Bundesliga-Profi wurde der Türke Hamit Altintop vom FC Bayern München in das Starteam berufen.
Überraschend auch Lahm dabei
"Michael Ballack war maßgeblich am deutschen Endspiel-Einzug beteiligt, obwohl er nicht topfit war. Und er hat das schönste Freistoßtor der EM geschossen", begründete Kommissions-Chef Andy Roxburgh die Berufung Ballacks in die Star-Auswahl.
Auch Podolski wurde von dem Schotten ausdrücklich gelobt. "Er war immer eine Bedrohung für den Gegner und hat drei Tore erzielt."
Etwas überraschend mutete am Tag nach dem entscheidenden Fehler im Endspiel die Berücksichtigung Lahms an. Der Bayern-Profi schaffte aber durch seine Offensivqualitäten und sein Halbfinal-Tor gegen die Türkei den Sprung ins Team der Besten.
Spanien mit neun Spielern vertreten
Xavi wurde von Roxburgh als Symbolfigur des spanischen EM-Erfolgs gepriesen. "Er bestimmt das Spiel mit seinen Pässen, seiner Ballbehandlung."
Der 28-Jährige drückte auch dem Finale gegen Deutschland seinen Stempel auf. Gemeinsam mit dem Mittelfeldmann vom FC Barcelona stehen noch die Europameister Iker Casillas, Carlos Marchena, Carles Puyol, Marcos Senna, Cesc Fabregas, Andrés Iniesta, Fernando Torres und David Villa im Allstar-Team.
"Wir hätten von dieser Mannschaft 13 oder 14 Spieler berufen können", lobte Roxburgh den EM-Champion als das Nonplusultra des modernen Fußballs.
Ronaldo nicht lange genug dabei
Franck Ribéry und Luca Toni fehlen nach ihren EM-Enttäuschungen in der Besten-Liste - auch Cristiano Ronaldo verfehlte die Star-Auswahl. "Zu Beginn des Turniers war er eine Bedrohung für die Gegner, doch er war nicht lange genug im Turnier", sagte Roxburgh.
Vorschusslorbeeren waren für die UEFA-Experten ohnehin unerheblich. "Reputation und berühmte Namen spielen keine Rolle, es geht nur um die Leistung bei diesem Turnier", sagte Roxburgh, der das offensive EM-Niveau hervorhob.
Im September wird die UEFA-Kommission ihre EM-Eindrücke bei einem Seminar allen Nationaltrainern mitteilen.
Torhüter: Gianluigi Buffon (Italien), Iker Casillas (Spanien), Edwin van der Sar (Niederlande)
Abwehr: José Bosingwa (Portugal), Philipp Lahm (Deutschland), Carlos Marchena (Spanien), Pepe (Portugal), Carles Puyol (Spanien), Juri Schirkow (Russland)
Mittelfeld: Hamit Altintop (Türkei), Luka Modric (Kroatien), Marcos Senna (Spanien), Xavi Hernández (Spanien), Konstantin Syrjanow (Russland)
Offensives Mittelfeld: Michael Ballack (Deutschland), Cesc Fabregas (Spanien), Andrés Iniesta (Spanien), Lukas Podolski (Deutschland), Wesley Sneijder (Niederlande)
Angriff: Andrej Arschawin (Russland), Roman Pawljutschenko (Russland), Fernando Torres (Spanien), David Villa (Spanien)