Löw veränderte seine Startelf im Vergleich zur Nations League gegen Frankreich auf fünf Positionen: Ter Stegen, Süle, Debütant Schulz, Gündogan und Brandt rückten ins Team. Am System mit Viererkette und Kimmich als Sechser wurde nicht gerüttelt.
Im Vergleich zum Spiel gegen Frankreich präsentierte sich Deutschland nach vorn kombinationsfreudiger. Besonders das Dreieck Gündogan-Reus-Brandt zog mehrfach ein gefälliges Kurzpassspiel auf, mit guten Pässen in die Spitze, aber beste Chancen wurden vergeben. Defensiv führte konsequentes Pressing immer wieder zu Ballgewinnen, konnten sich die Peruaner aber befreien und schnell umschalten, wurde es gefährlich. So fiel auch das Gegentor, das Brandt mit einem starken Lupfer aber prompt vergessen machte.
Nach der Pause brachte Löw Rüdiger und Draxler. Der Spielfluss nach vorn war nun etwas gehemmt, Peru traute sich mehr, das Spiel war offener. Werner und Farfan vergaben jeweils beste Konterchancen, dann war die Luft im Spiel etwas raus. Dem DFB-Team fehlten Durchschlagskraft und die zündende Idee im Spiel nach vorn. Petersen vergab nach einem Freistoß (74.).
In der zweiten Halbzeit war ein Rückfall in alte Muster zu erkennen, auch wenn Schulz nach krassem Torwartfehler von Gallese noch den insgesamt verdienten Siegtreffer erzielte: Deutschland drückte spät auf den Sieg, wusste sich aber keine hochkarätigen Chancen zu erspielen. Kehrer und Havertz kamen in der Schlussphase ebenfalls noch zu ihren Debüts.
Die Daten des Spiels Deutschland gegen Peru
Tore: 0:1 Advincula (22.), 1:1 Brandt (25.), 2:1 Schulz (85.)
- Die letzten acht Treffer für Deutschland wurden von acht unterschiedlichen Spielern erzielt.
- Mit seinem 167. Spiel als Bundestrainer zog Joachim Löw mit Rekordtrainer Sepp Herberger gleich.
- Es war der dritte Sieg für Deutschland im Jahr 2018. Gegen Saudi-Arabien, Schweden und Peru wurde jeweils 2:1 gewonnen.
Der Star des Spiels: Julian Brandt (Deutschland)
Der Leverkusener konnte sich als Alternative für Thomas Müller auf der rechten Seite empfehlen. Stark im Kombinationsspiel und der Ballbehauptung, auch wenn ihm nicht alles gelang. Eiskalt bei seinem Lupfer zum Ausgleich.
Der Flop des Spiels: Marco Reus (Deutschland)
Kombinierte hier und da schön mit, konnte das Torjägerproblem vorn nicht lösen. Vergab seine Möglichkeiten teilweise kläglich, dazu zu viele Ballverluste. Gewann keinen einzigen Zweikampf.
Der Schiedsrichter: Robert Schörgenhofer (Österreich)
Faires Spiel ohne die ganz großen Aufreger, insofern blieb Schörgenhofer weitestgehend außer Sicht. Hätte in der 39. Minute aber durchaus auf Elfmeter entscheiden können, als Süle im gegnerischen Strafraum geklammert und zu Boden gerissen wurde.