"Diskussion um Ballacks Qualität ist unnötig"

SID
Rudi Völler (l.) hat in Leverkusen noch einen Vertrag bis 2012
© Getty

Jupp Heynckes und Rudi Völler haben in einem Interview mit dem "Kicker" die Qualitäten von Bayer-Neuzugang Michael Ballack unterstrichen. Eine Diskussion um ihn sei "völlig unnötig".

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Das Thema Michael Ballack erregt immer noch die Gemüter - insbesondere die der Verantwortlichen seines Klubs Bayer Leverkusen.

"Die jetzige Diskussion um Michael Ballacks Qualität ist völlig unnötig. Es ist doch Quatsch, dass ein Spieler, der vor der WM als Einziger seiner Mannschaft Weltklasseniveau hatte, zwei Monate danach für die deutsche Nationalmannschaft nicht mehr gut genug sein soll", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler in einem Interview mit dem Fachmagazin "Kicker", bei dem sich auch Trainer Jupp Heynckes äußerte.

"Michaels schwere Verletzung und sein WM-Ausfall bedeuteten zunächst ja geradezu ein nationales Unglück. Da kann es doch nicht sein, dass er jetzt plötzlich einen ganz anderen Stellenwert hat und darüber diskutiert wird, ob die Nationalelf ihn überhaupt braucht", sagte Heynckes.

Rudi Völler, Nationalmannschaftsteamchef von 2000 bis 2004, hätte in diesem Zusammenhang offenbar ein Eingreifen von Bundestrainer Joachim Löw erwartet, insbesondere, nachdem Philipp Lahm mit seinen Aussagen den Kampf um das Kapitänsamt in der Nationalelf eröffnet hatte.

Völler bemängelt fehlenden Respekt

"Vielleicht hat sich Jogi Löw von der Diskussion ein wenig anstecken lassen. Aber eigentlich stellt sich die Frage ja erst dann, wenn Michael wieder fit und wieder bei der Nationalmannschaft dabei ist. Wir wollen keine Lex Ballack, die Leistung muss stimmen, das ist klar. Aber in der jetzigen Diskussion fehlt der Respekt vor einem Spieler, der jahrelang die Führungsfigur im Nationalteam war", sagte der Weltmeister von 1990.

Heynckes erklärte weiter, dass der vom FC Chelsea nach Leverkusen zurückgekehrte Mittelfeldstar "souverän" mit der Situation umgehe, auch wenn eine solche "demotivierend" sein könne:

"Aber für mich ist der Trend in unserer Gesellschaft klar erkennbar: Erst wird einer zum Superstar gemacht. Und wenn er dann, hier auch noch unverschuldet, die kleinste Schwäche zeigt, kommen alle aus den Löchern und wollen ihm ans Leder."

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