Weniger Busquets, weniger Kollektiv

Luis Enrique hat seine Mannschaft um Lionel Messi herum gebaut
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Das Umschalten nach Ballgewinn

Dies ist erforderlich für den FC Barcelona, um die Konter geschickt auszuspielen. Enriques Standard-Matchplan sieht vor, sich nach seiner Führung etwas zurückzuziehen und den psychologisch wichtigen Moment abzuwarten, der direkt auf die Führung der Katalanen folgt.

Viele Mannschaften in der Primera Division halten lange das 0:0, wie zuletzt Cordoba (8:0), um dann nach 44 Minuten den Rückstand hinnehmen zu müssen und direkt im Anschluss das zweite Gegentor zu bekommen. Barcelona wartet einen Knackpunkt im Spiel ab, um dann direkt nachzulegen und die letzte Gegenwehr zu zerstören.

Die Gegner werden nach dem Rückstand unsicher und wollen kurz um jeden Preis den Ausgleich. Dies bringt für eine kurze Zeitspanne Fehler mit sich, die der Trainer von außen nicht beeinflussen kann, weil er seine Spieler nicht erreicht, die noch gedanklich auf Fehlersuche sind.

Dann zieht sich Barcelona etwas zurück und wartet mit drei Mann auf den entscheidenden Konter. Dabei ist jedoch nicht, wie bei vielen anderen Mannschaften, ein erster Querpass nach Balleroberung das Ziel, sondern Enrique vertraut auf die technischen Fähigkeiten seiner Spieler, den Ball auf einer Seite nach vorne spielen zu können.

Wird der Ball also rechts gewonnen, wird der Konter auch über rechts gespielt. Dort stellt Barcelona Überzahl her, um dann mit einem kurzen Richtungswechsel aus vollem Lauf die Gegenspieler ins Leere laufen zu lassen und anschließend die Seite zu verlagern, um von dort zum Abschluss zu kommen.

Hier kommt erneut zum Tragen, dass die Flügelspieler sich sehr positionsgetreu verhalten. Mit dem starken Fuß innen, reicht ihnen ein einfacher Cut, um den Gegenspieler vorbeirutschen zu lassen, sich zum Spielfeld zu öffnen und die Seitenverlagerung zu spielen.

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