"Es war ein Scharmützel. Wir haben uns bei der Champions-League-Auslosung gesehen, da hat mir Fernando gesagt, dass er sauer auf mich ist, seitdem ich den Wechsel von Florian Wirtz von Köln nach Leverkusen kommentiert habe. Seitdem war er böse auf mich. Aber ist egal!", erklärte Eberl im Sport1-Doppelpass.
Eberl hatte sich beim damaligen Transfer des heutigen Nationalspielers im Jahr 2020 einen kleinen Seitenhieb gegen Leverkusen und Carro erlaubt, da diese gegen eine mündliche Vereinbarung zwischen den Klubs aus dem Westen verstoßen hätten. "Im Westen gab es so ein Agreement, dass wir die Spieler nicht abwerben."
Der Bayern-Sportvorstand hatte, 2020 noch in Diensten von Borussia Mönchengladbach, gesagt: "Da ist etwas passiert, was keiner von uns gerne sieht. Wir würden dieses Agreement gerne aufrechterhalten, weil es ein wenig zur Beruhigung beiträgt. Hintenrum klauen würde zu vielen Problemen im Westen führen, wo wir eh schon auf engstem Raum sind."
Gleichzeitig wären seine damaligen Aussagen in Teilen unvollständig wiedergegeben worden, was zu Unklarheiten geführt hätte. "Ich habe auch gesagt: 'Ich habe sogar Verständnis für den Wechsel, weil ein A-Jugendspieler vom 1. FC Köln zum Lizenzkader nach Leverkusen wechselt. Das ist ein anderer Wechsel als ein Jugend-Wechsel. Deswegen habe ich Verständnis dafür.'"
Carro: "Ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts"
Carro war vor wenigen Wochen wegen des zwischenzeitlich ins Stocken geratenen Transfers von Tah zu den Bayern auf Eberl losgegangen und hatte diesen öffentlich attackiert. "Also, ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts!", polterte der 60-Jährige und fügte an: "Und ich würde nicht mit ihm verhandeln."
Im Anschluss ruderte Carro zurück und entschuldigte sich für seine Aussagen: "Ich bin ein emotionaler Mensch. Die Aussagen zu Max Eberl habe ich in einem informellen Austausch mit Bayer-Fans getätigt. Dass sie in dieser Form aufgegriffen und multipliziert werden, war nicht beabsichtigt. Das ändert aber auch nichts mehr an der Aussage, für die ich mich hiermit entschuldige", sagte er der Bild. Er führte aus: "Ich respektiere selbstverständlich den FC Bayern, seine Verantwortlichen und die Leistungen, die dieser Verein für den deutschen Fußball erbracht hat."
Der Transfer von Tah nach München kam letztlich nicht zustande, da der deutsche Rekordmeister auf die Ablöseforderungen Leverkusens nicht eingehen wollte. Der Nationalspieler, dessen Kontrakt bei B04 noch bis zum Sommer 2025 läuft, geht damit in sein letztes Vertragsjahr. Ab dem 30. Juni 2025 wäre er ablösefrei zu haben.
Unklar ist, wie sich die entstandenen Spannungen zwischen den beiden Klubführungen auf einen möglichen Transfer von Wirtz auswirken. Der 21-Jährige gilt als absoluter Wunschkandidat beim FC Bayern München für das kommende Sommer-Transferfenster, Leverkusen will dem Vernehmen nach aber rund 150 Millionen Euro Ablösesumme kassieren.