Seltene Krankheit bei Ex-Spieler vom FC Bayern: Bixente Lizarazu macht Sucht öffentlich

Von Oliver Maywurm
Bixente Lizarazu
© Getty Images

Bixente Lizarazu trieb sich als Profi stets zu Höchstleistungen an. Nach der Karriere wurde das daraus ein Problem.

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Der ehemalige französische Nationalspieler Bixente Lizarazu leidet an einer seltenen Krankheit. Das machte der 54-Jährige in einem Interview mit der französischen Zeitung Tribune du Dimanche öffentlich.

"Ich bin krank!", gab Lizarazu zu, bei dem die Suchterkrankung Muskeldysmorphie diagnostiziert wurde, auch als Muskelsucht bekannt. Betroffene leiden dabei unter einer Selbstwahrnehmungsstörung, die zur Folge hat, dass man die Ausprägung der eigenen Muskulatur als unzureichend empfindet. Selbst dann, wenn die Muskeln objektiv betrachtet überdurchschnittlich ausgeprägt sind.

"Ich muss über mich hinauswachsen, mich verausgaben und die ganze Energie rauslassen, die ich in Massen in mir habe", erklärte Lizarazu, wie sich die Krankheit bei ihm äußert. "Ich bin 54 Jahre alt und muss mich immer noch wie ein Sportler fühlen. Wer über Nacht mit dem Training aufhört, riskiert, in eine Depression zu verfallen."

Dazu, wie seine Ehefrau, die französische Schauspielerin Claire Keim, mit seiner Sucht nach Sport umgeht, sagte Lizarazu: "Sie hat mich als Profi-Fußballer gekannt, daher habe ich das Glück, dass sie meine Sucht nach Sport akzeptiert. Auch wenn es gesundheitsfördernd ist, nimmt es doch ganz schön viel Zeit in Anspruch."

Lizarazu hatte seine Profikarriere 2006 im Alter von 36 Jahren beendet.

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© getty

Bixente Lizarazu wurde Welt- und Europameister

Der ehemalige Weltklasse-Linksverteidiger spielte von 1997 bis 2004 und dann noch einmal von Anfang 2005 bis Sommer 2006 für den FC Bayern München. Insgesamt absolvierte er 273 Pflichtspiele für den deutschen Rekordmeister.

Mit der französischen Nationalmannschaft wurde Lizarazu 1998 Weltmeister und gewann zwei Jahre später die EM. Für Les Bleus lief er 97-mal auf. Mittlerweile arbeitet Lizarazu als TV-Experte für den französischen Sender TF1.