Die Dortmunder Anhänger zündelten bereits über eine Stunde vor Anpfiff reichlich Pyrotechnik ab. Dabei erlitt eine Frau in der Schalker Nordkurve Verbrennungen am Auge und am Augenlid. Im Krankenhaus wurden der 30-Jährigen weitere Splitter eines Bengalos aus dem Auge entfernt.
Beim Blocksturm gegen 17.10 Uhr flog ein Bengalo in Richtung eines Fotografen. Dessen Jacke und Weste fingen Feuer, dennoch blieb der Mann übereinstimmenden Medienberichten zufolge unverletzt. Der 58-Jährige erstattete später Anzeige.
"Das war ein gezielter Angriff. Sonst war da niemand weit und breit. Ich will gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn die Fackel statt an meinen Rücken in die Kapuze gegangen wäre...", sagte er gegenüber der Bild.
Die Verantwortlichen von Schalke 04 wurden umgehend über den Vorfall informiert. Der Täter oder die Täterin soll ausfindig gemacht werden.
Die Einsatzkräfte, die die späte Anstoßzeit im Vorfeld kritisiert hatten, zogen insgesamt ein positives Fazit: "Das Einsatzkonzept ist zu hundert Prozent aufgegangen, die polizeilichen Maßnahmen haben vollumfänglich gegriffen", sagte Polizeiführer Peter Both.
Schon im Vorfeld des Revierderbys hatte es Unmut bei den Fanlagern gegeben. In der Arena gilt aufgrund der Einstufung als Hochrisikospiel in und um das Stadion herum striktes Alkoholverbot.