Schalke-Sportvorstand Christian Heidel reagiert auf Suspendierung von Max Meyer

Von SPOX
Christian Heidel hat auf die Suspendierung von Max Meyer reagiert.
© getty

Sportvorstand Christian Heidel vom FC Schalke 04 hat in der Sendung Sky90 Stellung zur Suspendierung von Max Meyer bezogen. Heidel wies die Mobbing-Vorwürfe des Spielers zurück und fragte sich, was in Meyer momentan vorgehe. Auch dessen Berater Roger Wittmann bekam sein Fett weg.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nach dem Interview von Meyer, in dem er Schalke Mobbing-Vorwürfe machte, war der Montag ein turbulenter Tag für Heidel. "Seit 7 Uhr heute Morgen hat das Telefon nicht mehr stillgestanden."

Es war Heidel laut eigener Aussage nicht möglich, Meyer die Entscheidung seiner Suspendierung zu erklären: "Ich wollte es ihm persönlich mitteilen und habe ihn zu einem Gespräch eingeladen, aber Max war der Meinung, dem nicht Folge zu leisten. Max wollte nicht reden. Wir haben es ihm dann schriftlich per Brief und Mail mitgeteilt."

Dass die Personalie nun derart eskaliert ist, findet Heidel schade: "Man muss Meyer fragen, wie die Situation entstanden ist. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Ich finde es sehr mutig, sich als Mobbing-Opfer zu bezeichnen, wenn man weiß, wie es Mobbing-Opfern geht. Ich weiß überhaupt nicht, was in Max Meyer vorgeht."

Heidel: "Es gab keine Nachfrage nach Max Meyer"

Über die angeblich mangelnden Bemühungen in Richtung Meyer sagte der Schalker Sportvorstand: "Ich rede natürlich nicht jeden Tag mit Max Meyer, aber es ging ja um das Vertragsangebot. Ich habe im Dezember mit ihm eine dreiviertel Stunde im Büro gesessen und ihn gefragt, ob ich mit seinem Berater über eine Verlängerung reden kann. Er meinte, er habe sich vergangene Saison mehr Unterstützung gewünscht, aber er hat eingewilligt. Und ich rede mit keinem Berater über eine Vertragsverlängerung, wenn ich nicht vorher mit dem Spieler gesprochen habe, ob das überhaupt Sinn macht."

Leistungsdaten von Max Meyer 2017/18

WettbewerbSpieleMinutenToreAssists
Bundesliga241.73000
DFB-Pokal426411

Auch das Thema Wertschätzung kommentierte Heidel: "Es gab ein sehr ausgiebiges Gespräch nach der Vorbereitung, in dem Domenico Tedesco klar aufgezeigt hat, was er von ihm erwartet und was er auf seiner offensiven Position bringen muss. Offener, als wir mit Meyer umgegangen sind, kann man nicht umgehen."

Anschließend hatte Heidel im vergangenen Sommer "das klare Gefühl, dass Max den Verein wechseln möchte. Doch da kam nichts. Es gab keine Nachfrage nach Max Meyer. Dann haben wir ihn sehr, sehr gut behandelt. Domenico hat einen anderen Spieler aus ihm gemacht."

Heidel über Meyer-Berater Roger Wittmann

Meyers Berater Roger Wittmann, der in den vergangenen Jahren viele Spieler seiner Agentur beim FC Schalke 04 unterbrachte, bekam von Heidel sein Fett weg: "Wenn man mit ihm über Schalke spricht, spricht er in der Wir-Form. Er hat Trainer vorgeschlagen, Spieler vorgeschlagen. Wir müssen aber in der Lage sein, nein zu sagen, denn es waren nicht die Spieler und Trainer, die wir uns vorgestellt haben. Da muss es als Schalke 04 erlaubt sein, auch nein zu sagen. Danach gab es einen Bruch. Unser Vertragsangebot an Thilo Kehrer und Max Meyer wurde anschließend ohne Kommentar abgelehnt."

Mitte Dezember 2017 habe Heidel noch einmal das Gespräch mit Wittmann gesucht. "Er sagte: Christian, wir müssen erst einmal feststellen, ob wir vom gleichen Spieler sprechen. Ich rede vom Weltklassespieler Meyer, der in jeder europäischen Spitzenmannschaft Stammspieler wäre und zur WM nach Russland fährt. Reden wir über den gleichen Spieler, dann kannst du mir ein Angebot schicken. Reden wir nicht über den gleichen Spieler, dann brauchst du mir kein Angebot zu schicken."

In der Folge habe Schalke ein "sehr gutes Angebot" gemacht. Man habe aber entschieden, es nicht noch einmal zu erhöhen, sollte es abgelehnt werden. Das war der Fall - und Meyer ist auf Schalke nun endgültig Geschichte.

Artikel und Videos zum Thema