"Bremen stand immer für attraktiven Offensivfußball. Kohfeldt hat gesagt: Wir kämpfen nicht ums Überleben, sondern wir spielen uns da raus. Du musst den Jungs dann aber auch deine Ideen vermitteln und ihnen das nötige Selbstvertrauen geben. Das hat er geschafft, und deshalb steht Werder für etwas, das man in der unteren Tabellenhälfte der Bundesliga derzeit nicht findet", lobte Hamann im Gespräch mit dem Weserkurier.
Seitdem Kohfeldt da ist, fügte der Ex-Nationalspieler hinzu, "gehen die Leute in Bremen aus dem Stadion nach Hause und sagen: Das ist unsere Mannschaft. Das in der kurzen Zeit zu schaffen, ist eine Leistung."
Kohfeldt nämlich gebe seinen Spielern mit, dass man sich auch spielerisch aus dem Keller lösen kann, im Abstiegskampf eine mutige Herangehensweise: "Ich weiß nicht, ob es das überhaupt schon einmal gegeben hat. Da sagt einer: Ich mache jetzt nicht hinten die Schotten dicht, sondern habe das Vertrauen in die Spieler, dass wir spielerische Lösungen finden. Das ist etwas Außergewöhnliches, und das muss wertgeschätzt werden. Es macht einfach Spaß, Werder zuzuschauen."
Hamann über Werder: Da ist etwas am Wachsen
Angesichts dessen traut Hamann dem Klub darüber hinaus zu, dass unter Kohfeldt eine langfristig positive Entwicklung Einzug erhält: "Ich habe das Gefühl, dass da etwas am Wachsen ist. Im Winter hat Werder sehr interessante Spieler verpflichtet. Der junge Rashica hat sicherlich großes Potenzial. Es ergibt für mich auch Sinn, Langkamp im Herbst seiner Karriere zu holen. Damit hast du Leute, die du sofort reinwerfen kannst. Und der Kampf um die Plätze wird angeheizt."
Dementsprechend positiv fällt auch seine Prognose für die finale Saisonplatzierung aus. Hamann hatte Werder vor dem Start der laufenden Spielzeit auf den zwölften Platz getippt, dabei bleibe er.
"Dass sie wieder unten reinrutschen, kann ich mir nicht vorstellen", schloss Hamann ab. "Sie müssen sehen, dass sie schnellstmöglich von den Abstiegsplätzen wegkommen und die Saison gut zu Ende spielen. Mit Frank Baumann und Marco Bode sind sehr bodenständige Leute am Werk. Sie werden die Weichen dafür stellen, dass es in der nächsten Saison von Anfang an besser läuft."