50+1: Die Diskussion um die wichtigste Frage der Zukunft des Fußballs

Von SPOX
Gegen die Abschaffung von 50+1 organisierte sich zuletzt der Protest.
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Welche Bedenken haben die Fans bei einer Abschaffung der 50+1-Regel?

Seit Jahren ist die Erhaltung der Regel für die Fans in Deutschland ein wichtiges Thema.

Die zentrale Befürchtung im Falle einer Regeländerung oder -abschaffung ist der flächendeckende Einstieg von Investoren bei den Klubs und damit das Ende der Mitbestimmung. Durch die weitreichende Entscheidungsbefugnis eines Investors droht dem Verein Identitätsverlust und eine unkontrollierbare wirtschaftliche Situation.

Die generelle Entwicklung in England sorgt für Bedenken. Zwar boomt der englische Fußball in finanzieller Hinsicht, die Fankultur litt in den letzten Jahren allerdings massiv darunter. Im Mutterland des Fußballs sind in der Vergangenheit durch Investoren unter anderem Vereinsfarben und -logos verändert oder Stadien verkauft worden.

Im August 2013 benannte etwa Klubbesitzer Assem Allam Hull City offiziell in Hull City Tigers um und ließ im Jahr darauf das Logo anpassen.

Auch außerhalb Englands gibt es warnende Beispiele: Der FC Malaga profitierte nur kurzfristig vom Einstieg eines Investors. Dort plante Scheich Abdullah Al Thani zunächst, den Verein zur aufstrebenden Macht hinter Real Madrid und dem FC Barcelona zu entwickeln, um sich anschließend nach nur zwei Jahren Engagement zurückzuziehen und den Klub zum Wiederverkauf anzubieten. Seitdem rutschten die Andalusier sukzessive in die sportliche Bedeutungslosigkeit ab und stehen in dieser Saison vor dem Abstieg in die Zweitklassigkeit.

In Deutschland lässt das Engagement von Hasan Ismaik beim TSV 1860 München die Alarmglocken läuten. Zwar hält der Jordanier aufgrund der 50+1-Regel seit seinem Einstieg im Jahr 2011 "nur" 49 Prozent der Anteile. Jedoch knüpfte der sein Investment regelmäßig an sportliche Bedingungen und übte so dennoch enormen Einfluss auf das operative Geschäft aus.

Sportlich zahlte sich Ismaiks Investment nicht aus. Die Löwen entwickelten sich seitdem zu einem instabilen Verein mit hoher Fluktuation in der Kader- und Führungsstruktur und stieg infolgedessen im vergangenen Sommer aus der 2. Liga ab. Weil Ismaik anschließend einen weiteren Zuschuss an Bedingungen knüpfte und schließlich verwehrte, musste 1860 sogar den Zwangsabstieg in die Regionalliga Bayern antreten.