HSV vor dem großen Umbruch

SID
Dietmar Beiersdorfer kehrt wohl zum Hamburger SV zurück
© getty

Aufbruch beim Hamburger SV: Nach der Ausgliederung hoffen die Hanseaten mit Dietmar Beiersdorfer an der Spitze auf eine bessere Zukunft. Noch planen aber die bisherigen Verantwortlichen den neuen Kader.

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Dietmar Beiersdorfer ist im Anflug, Millionen sollen fließen - die Hoffnung auf eine bessere Zukunft beim Hamburger SV ist riesig.

Doch nach der beschlossenen Umwandlung des Bundesligisten in eine Aktiengesellschaft können die neuen Macher um den designierten Aufsichtsratsvorsitzenden Karl Gernandt noch nicht richtig loslegen.

Fest steht, dass nach einer rund vierwöchigen Übergangsphase Beiersdorfer übernehmen und den HSV zurück zum Erfolg führen soll. Bis dahin kümmern sich allerdings die bisherigen Bosse um Carl Jarchow weiter um die Geschäfte und planen den neuen Kader.

Neue Spieler sollen kommen

"Wir haben gerade eine Beschlussvorlage für den amtierenden Aufsichtsrat für neue Spieler erstellt", sagte der vor dem Aus stehende Jarchow. Den ersten Erfolg auf dem Transfermarkt konnte der HSV schon am Montag präsentieren: Offensivallrounder Zoltan Stieber (25) wechselt von der SpVgg Greuther Fürth zu den Hanseaten.

Der Ungar unterzeichnete einen Dreijahresvertrag, die Ablösesumme soll rund 1,2 Millionen Euro betragen. Bei Ausgaben über 500.000 Euro muss der HSV-Aufsichtsrat nach der noch gültigen Geschäftsordnung zustimmen. Neben Stieber soll noch ein weiterer Angreifer kommen, zudem stehen offenbar Matthias Ostrzolek (FC Augsburg) und Mittelfeldtalent Max Christiansen (Hansa Rostock) bei den Hamburgern auf der Liste.

Doch Jarchow und Sportchef Oliver Kreuzer arbeiten nur noch auf Abruf. Schon Anfang Juli könnten ihre Entscheidungen wieder Makulatur sein. Dann soll die HSV-Fußball-AG ins Handelsregister aufgenommen worden sein und die Zukunft des HSV neu beginnen. Mit Beiersdorfer an der Spitze - daran ließ Gernandt keine Zweifel aufkommen. "Wir sind uns eigentlich mit ihm einig", sagte er. Gernandt hat zwar auch einen Plan B in der Schublade, doch den wolle er so schnell wie möglich "in die Tonne schmeißen".

Beiersdorfer wird "Klarheit schaffen"

Der neue "Big Boss" Beiersdorfer, der die sportlichen Geschicke der Hanseaten bereits zwischen 2002 bis 2009 leitete und den HSV 2009 ins Halbfinale des DFB- sowie UEFA-Pokals führte, steht zwar noch bis 2015 bei Zenit St. Petersburg unter Vertrag - doch der Ex-Profi werde in den "nächsten Tagen in seinem Umfeld Klarheiten schaffen", meinte Gernandt.

Im Volkspark herrschte nach der Entscheidung über die Ausgliederung der Fußball-Abteilung Aufbruchstimmung. 86,9 Prozent der Mitglieder stimmten für den neuen HSV und die Öffnung für Investoren. Edelfan Klaus-Michael Kühne hatte zuletzt bereits angekündigt, den mit rund 100 Millionen Euro Verbindlichkeiten geplagten Klub mit einer Finanzspritze von rund 25 Millionen Euro aufzupäppeln.

"Mit breiter Brust auftreten"

Die Ziele sind nach der Horror-Saison und dem Fast-Abstieg ambitioniert. "Wir wollen innerhalb von drei Jahren eine solide Mannschaft auf die Beine stellen - mit Nachwuchsspielern auf dem Rasen", sagte Gernandt, "wir wollen in den Transferperioden mit breiter Brust auftreten können, weil die Finanzen geregelt sind."

Bis 2017 soll der HSV wieder um die internationalen Plätze mitspielen.

Und auf dem Weg dorthin soll weiter Hakan Calhanoglu trotz seiner öffentlich vorgetragenen Wechselabsichten eine wichtige Rolle spielen. "Der HSV darf kein Durchlauferhitzer sein", sagte Thomas von Heesen. Der Europapokal-Held von 1983 ist für den Posten des stellvertretenden Aufsichtsratschefs vorgesehen und meint, Calhanoglu gehöre mal "ordentlich der Kopf gewaschen".

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