4. Hat Mick Schumacher in der Formel 1 noch eine Zukunft?
Auch wenn das Aus bei Haas sicherlich ein großer Rückschlag in der Karriere Schumachers ist, so ist es keineswegs das endgültige Ende seines Engagements in der Formel 1. Dass eine Rückkehr nach einer Auszeit möglich ist, zeigen unzählige Beispiele aus der Vergangenheit.
Unter anderem die beiden Ex-Weltmeister Fernando Alonso und Kimi Räikkönen. Während der eine auch mit über 40 Jahren in der Formel 1 noch aktiv ist und seit seinem Comeback von seiner Klasse nichts verlernt zu haben scheint (Alonso), erlebte der andere 2012 einen zweiten Karriere-Frühling in der Königsklasse, nachdem er zwei Jahre in der Rallye unterwegs gewesen war (Räikkönen). Sogar Schumachers eigener Vater Michael verschwand zwischenzeitlich von der Bildfläche, ehe er 2010, nach drei Jahren Pause, ein sensationelles Comeback verkündete.
Und nicht ausschließlich Ausnahmefahrer schaffen diesen Sprung. Auch Esteban Ocon (Alpine), Alexander Albon (Williams) und Schumachers Teamkollege Magnussen sind aktuelle Beispiele, denen nach einem Jahr Abwesenheit der Weg zurück in die Formel 1 gelang.
Langfristig stehen die Chancen ohnehin nicht schlecht, dass wir Schumacher noch einmal in einem Formel-1-Auto sitzen werden. Nach der Bekanntgabe Audis, ab 2026 als Motorenlieferant für Sauber (Alfa Romeo) in die Königsklasse einzusteigen, wird der Name des Deutschen dort heiß gehandelt.
Audis Plan ist es, so berichten mehrere Medien, Schumacher als Zugpferd für das eigene F1-Projekt zu engagieren. Offiziell steigt der Automobilhersteller zwar erst in drei Jahren bei Sauber ein, schon ab 2024 will Audi aber demnach wichtige Posten beim derzeitigen Alfa-Romeo-Rennstall besetzen. Unter anderem will man sich das Recht einräumen, über ein Cockpit frei verfügen zu können. Das könnte dann Schumacher auf den Plan rufen, der dann nicht nur im besten Rennalter wäre, sondern für Audi auch auf dem deutschen Markt viele interessante Optionen bietet.
5. Ist Nico Hülkenberg für Haas die bessere Wahl als Mick Schumacher?
Auch wenn Hülkenberg seit nunmehr drei Jahren keinen F1-Stammplatz mehr bekleidet hat, ist die fahrerische Klasse, die der 35-Jährige mitbringt, unumstritten. An der Seite von Teamkollegen eines Kalibers wie Carlos Sainz und Daniel Ricciardo präsentierte sich Hülkenberg über Jahre auf Augenhöhe. Auch als er hier und da als Ersatzpilot für Sergio Pérez, Lance Stroll und Sebastian Vettel bei Racing Point bzw. später dann Aston Martin einsprang, zeigte er durchweg ansprechende Leistungen.
Darüber hinaus bringt Hülkenberg mit 181 Rennstarts eine ordentliche Portion Erfahrung mit, was bei der Vergabe des Cockpits durchaus eine Rolle gespielt haben soll. "Es gibt nicht viele Leute mit meiner Erfahrung, die noch hier dabei sind oder woanders fahren. Es gibt nicht so viele Alternativen. Es gibt zwar viele junge und talentierte Fahrer in der Formel 2, aber sie haben halt alle keine Formel-1-Erfahrung", sagte er erst kürzlich in einem Interview. Selbstredend, dass sich die Haas-Bosse von ihm deutlich weniger Fehleranfälligkeit und mehr Konstanz erhoffen als von Schumacher.
Doch es gibt auch Zweifel. Mit 35 Jahren ist Hülkenberg nicht mehr der Jüngste. Wie lange er noch auf hohem Niveau fahren kann, darf in Frage gestellt werden, vor allem da mit Magnussen ebenfalls kein Jungspund in der Garage nebenan sitzt. Bei Haas wird sich in den kommenden Jahren die Frage nach langfristigen Optionen aufdrängen, wirklich gute junge Piloten sind aber rar. Schumacher wäre hier auf lange Sicht die sinnvollere Option gewesen.
Auch die Vermarktungsmöglichkeiten sind mit einem Schumacher im Cockpit deutlich vielfältiger als mit Hülkenberg. Die mediale Aufmerksamkeit wird nach dem Abgang des 23-Jährigen eine ganz andere sein, Haas könnte im schlimmsten Fall die graue Maus im Feld werden, die sie vor Micks Ankunft bereits waren. Nicht, dass Hülkenberg auf dem deutschen Markt keine Sympathien hätte, an den Namen Schumacher kommt er aber bei Weitem nicht heran.
Unterm Strich ist Hülkenberg also nur die kurzfristig bessere Option für die US-Amerikaner. Für die kommenden ein, zwei Saisons kann sich die Verpflichtung des 35-Jährigen für Haas durchaus auszahlen, langfristig macht man sich damit aber keinen Gefallen.
Mick Schumacher im Steckbrief
Name | Mick Schumacher |
Geburtsdatum | 22. März 1999 |
Alter | 23 Jahre |
Nationalität | Deutsch |
Größe | 1,76 Meter |
Aktuelles Team | Haas |
Vorherige Teams | Van Amersfoort Racing (F4), Prema Racing (F4-F1) |
Erster GP-Start | Bahrain-GP 2021 |
GP-Starts | 42 |
WM-Punkte | 12 |
Führungsrunden | 1 |
Startnummer | 47 |